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Aktualisiert: 17. Juni 2025
In unwillkürlicher Bewegung stießen die Hände der jungen Frau das Kind zurück; aber sie zog es gleich und heftig wieder an ihre Brust. "Nesi", sagte sie, "Mutter und Mama ist ja dasselbe!" Nesi aber erwiderte nichts; sie hatte die Verstorbene immer nur Mutter genannt. Das Gespräch war zu Ende.
Acht Tage lang mußten außerdem Trauerweiber, die zum Theil bezahlt waren, klagen und weinen, die Männer aber gingen ihren gewöhnlichen Beschäftigungen nach, pflegten sich aber auch Abends beim Trauerzelte einzufinden, weniger um der Vorzüge und Tugenden zu gedenken, die der verstorbene Omar ben Edris gehabt haben sollte, als um an der Mahlzeit Theil zu nehmen, die sein Sohn während der achttägigen Klagezeit allen Mittrauernden spenden mußte.
Leonardus gebot über nicht geringe Geldmittel, denn einmal hatte er auch für sich selbst auf seinen weiten Reisen gearbeitet, war von Einsicht unterstützt und vom Glück begünstigt worden, und dann war auch der alte verstorbene Herr Adrianus van der Valck keineswegs so arm geworden, als derselbe damals Ludwig glauben zu machen versucht hatte, und endlich blieb ihm an der treuen Mutter für Fälle der Noth noch eine mächtige Stütze.
Von dem Verwalter des Perronschen Hauses erfuhr mein Gatte, daß der Verstorbene zu irgendeiner Zeit er wisse es selbst nicht mehr genau, wann es gewesen unentgeltlich in die unterirdische Wohnung aufgenommen worden sei, um Pförtnerdienste zu verrichten, obwohl bis dahin die Inwohner Schlüssel zu dem roten Pförtchen gehabt hatten, die sie auch fernerhin noch behielten.
Mit heißen Wangen und leuchtenden Augen phantasierte sie eben wieder von ihrem kleinen Liebling und behauptete plötzlich, das liebe Püppchen sei zweifellos ein Spielzeug, mit dem im Himmel droben Lilli, das verstorbene Schwesterlein spielen dürfe inmitten einer Schar fröhlicher Englein. Darum leuchte sie auch immer so himmlisch schön, die Puppe, meinte sie ernsthaft. Eine Pause trat ein.
Darum ist das Gefühl für Verstorbene ein so süßes, so reines, so der Sehnsucht hingegebenes Gefühl, das bis ins Unendliche fortwährt, ohne sich je zu zerstören, in deren Wachstum selbst die Seele ohne Unterlaß Kraft gewinnt, sich ihr in einer süßen Wehmut zu überlassen.
»Bitte sehr!« rief Fräulein von Erdmann entrüstet und warf giftig den Kopf zurück. Mely verlor alle Zurückhaltung, alle Fassung. »War sie vielleicht auch eine Demokratin, diese verstorbene Braut? War sie auch für die Vermögensteilung?« Sie sprach rasch, voll Haß und Wildheit. Wie sehr mußte sie im Grund ihrer Seele verzweifelt sein, um so leidenschaftlich zu disputiren.
Westermarck, der in seinem Werke: »Ursprung und Entwicklung der Moralbegriffe« dem Tabu, nach meiner Schätzung, viel zu wenig Beachtung schenkt, äußert in dem Abschnitt: Verhalten gegen Verstorbene direkt: »Überhaupt läßt mich mein Tatsachenmaterial den Schluß ziehen, daß die Toten häufiger als Feinde denn als Freunde angesehen werden und daß Jevons und Grant Allen im Irrtum sind mit ihrer Behauptung, man habe früher geglaubt, die Böswilligkeit der Toten richte sich in der Regel nur gegen Fremde, während sie für Leben und Ergehen ihrer Nachkommen und Clangenossen väterlich besorgt seien.«
In den sieben Jahren, die der Missionär Dobrizhofer bei den Abiponen in Paraguay verbrachte, wurde der Name für Jaguar dreimal abgeändert, und die Worte für Krokodil, Dornen und Tierschlachten hatten ähnliche Schicksale . Die Scheu, einen Namen auszusprechen, der einem Verstorbenen angehört hat, dehnt sich aber auch nach der Richtung hin aus, daß man alles zu erwähnen vermeidet, wobei dieser Verstorbene eine Rolle spielte, und als bedeutsame Folge dieses Unterdrückungsprozesses ergibt sich, daß diese Völker keine Tradition, keine historischen Reminiszenzen haben und einer Erforschung ihrer Vorgeschichte die größten Schwierigkeiten in den Weg legen.
»Da Sie mir befehlen kurz zu sein,« sagte =Dr.= Zeunemann, der sich inzwischen gesammelt hatte, »so sage ich Ihnen rund heraus, daß Ihr Wunsch unerfüllbar ist. Selbst wenn =Dr.= Deruga verurteilt würde, könnten wir ihm nicht nehmen, was ihm gehört; aber noch ist er nicht verurteilt und hat einstweilen Ihre verstorbene Frau Kusine so wenig umgebracht wie verzeihen Sie wie Sie und ich.«
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