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Aktualisiert: 5. Mai 2025
»Nein,« erwiderte ich; »es sind einfache Schlußfolgerungen aus Tatsachen. Die unscheinbarsten Tatsachen hinterlassen oft die eindringlichsten Spuren. Denken Sie nicht an Zauberei und Blendwerk. Eines Menschen Tun und Treiben wirkt nach allen Richtungen hin mit sonderbarer Gesetzmäßigkeit. Es ist, als schleudre man einen Stein ins Wasser; die Ringe breiten sich aus und vergehen, aber die Bewegung kann noch gemessen werden, auch wo das Auge längst nichts mehr gewahrt. In dem Betracht kann wirklich keiner entrinnen; jeder Schritt nach jeder Seite, was er mit dem Finger faßt und mit dem Atem behaucht, knüpft ihn fester in das Netz. Ich besitze eine Zeugenschaft, der ich anfangs wenig Wert beilegte; im Lauf der Zeit erst begriff ich ihre Wichtigkeit. Es gibt da einen Eichstädter Maler namens Kießling, Freund und Zechkumpan von Simon; ein verbummelter Kerl, eine verkommene Existenz; aber nicht ohne derbe Aufrichtigkeit. Der wußte mancherlei zu erzählen. Wie Sie sich erinnern werden, verschwand im vorigen Winter in Ihrem Haus eine von den alten schönbemalten Porzellankannen. Sie, wie auch die Bäuerin, dachten nicht anders, als daß Simon sie sich angeeignet und beim Händler in der Stadt verklopft habe, denn es war ein wertvolles Stück; die Bäuerin äußerte sogar den Verdacht, Kießling habe bei dem Diebstahl seine Hand als Hehler im Spiel. Daß Simon die Kanne genommen, ist richtig; ebenso, daß Kießling daran interessiert war; er hätte wohl den Beuteanteil nicht verschmäht, wenn er es auch jetzt in Abrede stellt. Aber so weit kam es gar nicht. Simon zertrümmerte die Kanne vor den Augen seines Freundes. Sie waren in dessen Bude beisammen, drüben an der Pleinfelder Chaussee; Simon hatte die Kanne gebracht, Kießling nahm sie, beschaute sie, prüfte sie und wollte eben seine Anerkennung kundgeben, als Simon sie ihm wieder entriß und mit aller Kraft gegen den Fußboden schmetterte, wo sie natürlich in hundert Scherben zerbrach. Der andere machte ihm zornige Vorwürfe, aber Simon, nachdem er eine Weile finster vor sich hingebrütet, rief plötzlich aus: ich möcht ihm einmal einen rechten Tort antun, so daß ers spürt bis in die Eingeweide hinein. Kießling wußte nicht gleich, auf wen der Ausbruch gemünzt war; seine Bekanntschaft mit Simon war damals noch neu; später wurde ihm dann die Sache klar. Er sagte, er habe nie einen jungen Menschen gesehen, der einen solchen Haß gegen seinen Vater gehegt hätte. Von Zeit zu Zeit wiederholten sich die Anfälle, ähnlich jenem ersten; eine ohnmächtige Erbitterung kam über ihn, ein Trieb, zu zerstören; zu anderer Zeit wieder war es eine krankhafte Freudlosigkeit, ein melancholisches Hindämmern und stilles Glosen. Oft schien es nicht Haß zu sein, sondern Furcht; oft nicht Furcht, sondern etwas viel Unergründlicheres. Eine
Aber nun unterbrach Theonie, die anfänglich mit Angst und Herzklopfen zugehört hatte, und weil etwas Wahres in Tankreds Worten lag, sich getroffen fühlte, ihren Vetter mit einigen, alle Klugheit und Besonnenheit beiseite werfenden Worten. Dieser verkommene Mensch wagte es, das Andenken ihres Vaters zu beschimpfen in dem Augenblick, wo er bettelte, bettelte um Geld, das jener durch Ordnung und Sparsamkeit sich erworben?! Dasselbe ungestüm tobende Blut, das in Tankreds Adern rollte, pulsierte in den ihren, und besinnungslos vor Erregung rief sie ihm entgegen: „Halt! Mit dieser Verunglimpfung meines verstorbenen teuren Vaters hast Du jeglichen Anspruch auf das kleinste Entgegenkommen von meiner Seite verwirkt. Das merke Dir! Und nun verlasse Falsterhof sogleich! Nicht ich gehe, Du gehst
Diese Schauspieler, zum Teil verkommene Talente, hatten sich der einzigen Panazee ergeben, die gegen den Jammer des englischen Lebens besteht: dem Whisky.
Verkommene Winkeladvokaten, ungetreue und bestrafte kleine Amtsleute, betrügerische Agenten, müßiggängerische Kaufleute und Bankerottierer, verkannte Witzlinge und Sandführer verschiedener Art saßen um ihn geschart und jubelten und sangen, als ob das tausendjährige Reich da wäre.
Wie dieser verkommene, nur mit den notdürftigsten Lumpen bedeckte Mensch sein von den Spuren des Lasters und des Elends entstelltes Gesicht, das aber jetzt durch den Ausdruck der Reue und des durch die Vergebung wiedergefundenen Friedens innerlich verschönt wird, an die Vaterbrust drückt, und wie dieser Vater, erschüttert über den Anblick, den sein Sohn ihm bietet, aber für kein anderes Gefühl zugänglich als für das der alles vergebenden und vergessenden Freude über den Wiedergefundenen, mit großen Schritten herbeigeeilt ist und sich liebevoll über ihn beugt, das ist ein Meisterwerk der Seelenmalerei, das kaum seinesgleichen hat.
„Also Hungerkandidat“, sagte Diederich und blitzte. „Verkommene Gymnasiasten, Abiturientenproletariat, Gefahr für uns!“ Alle lachten; der Redakteur lächelte demütig mit. „Seine Majestät hat Sie gekennzeichnet“, sagte Diederich. „Na, setzen Sie sich!“ Er schenkte ihm sogar Sekt ein, und Nothgroschen trank in dankbarer Haltung.
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