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Wenn die Ahnen des gehorsam Unterzeichneten das ritterliche Schwert geführt haben, so handelt der Nachkomme traditionell, wenn er glühend heiß begehrt, sich irgendwie nützlich zu erweisen. Seine Bescheidenheit kennt keine Grenzen, wenn man seinem Mut schmeichelt, und sein Eifer, zu dienen, gleicht seinem Ehrgeiz, der ihm befiehlt, hinderliche und schädliche Ehrgefühle zu verachten.

Man benutzt also in diesem alten Verfahren das körperliche Konstruktionsmaterial so wie es traditionell vorliegt, auf Grund der Erfahrungen, welche gerade in seiner Benutzung allmählich gewonnen sind, und erst wenn etwas neues kommt, probiert man, ob dasselbe vielleicht noch besser sich eigene.

In den Werken der Vorläufer und Zeitgenossen Dantes sehen wir also ein gleiches Streben, wie bei dem Dichter selbst, Antike und Christentum zu verschmelzen und ihr eignes Empfinden frei von akademischen Regeln in ihre Werke hineinzutragen, ohne dabei das traditionell Typische aufzugeben. In Niccola Pisano’s Darstellung sehen wir den Anfang, in Orvieto eine gewisse Vollendung.

Erhalten ist nichts von diesen Inkunabeln des roemischen Epos und Drama. Dass die Ahnenlieder traditionell waren, versteht sich von selbst und wird zum Ueberfluss dadurch bewiesen, dass sie regelmaessig von Kindern vorgetragen wurden; aber schon zu des aelteren Cato Zeit waren dieselben vollstaendig verschollen.

Mit Vetter Dagobert war das natürlich etwas ganz anderes gewesen, der hatte nicht bloß den Gardepli, der hatte vor allem auch mit Hilfe jener eigentümlich guten Laune, wie sie bei den Alexanderoffizieren beinahe traditionell geworden, sowohl Mutter wie Tochter von Anfang an anzuregen und aufzuheitern gewußt, und diese gute Stimmung dauerte bis zuletzt. »Dagobert«, so hieß es noch beim Abschied, »du kommst also zu meinem Polterabend, und natürlich mit Cortège.

Die Gedaechtnisreden, welche in Rom bei keiner vornehmen Leiche fehlen durften und regelmaessig von dem naechsten Verwandten des Verstorbenen gehalten wurden, bestanden wesentlich nicht bloss in der Aufzaehlung der Tugenden und Wuerden des Toten, sondern auch in der Aufzaehlung der Taten und Tugenden seiner Ahnen; und so gingen auch sie wohl schon in fruehester Zeit traditionell von einer Generation auf die andere ueber.

Die Balgerei nach dem offiziellen Schellenmarkt ohne akuten Anlaß ist traditionell und hat in der Folge dazu geführt, daß jeweils der Markt von der badischen, das Jahr darauf von der württembergischen Behörde verboten wurde. Das Bestehen der badischen Polizeistunde zwingt ohnehin die Zecher, nachts 11 Uhr denSchwanenzu verlassen und in den württembergischenAdlerzu übersiedeln.

Ueberall ist die roemische Politik nicht entworfen von einem einzigen gewaltigen Kopfe und traditionell auf die folgenden Geschlechter vererbt, sondern die Politik einer sehr tuechtigen, aber etwas beschraenkten Ratsherrenversammlung die, um Plaene in Caesars oder Napoleons Sinn zu entwerfen, der grossartigen Kombination viel zu wenig und des richtigen Instinkts fuer die Erhaltung des eigenen Gemeinwesens viel zu viel gehabt hat.

Ich glaubte jedoch das Recht und damit auch die Pflicht zu haben, meine Anschauungen in dieser Richtung frei und offen zu äußern und zu vertreten. Für das allgemeine Denken war die sogenannte Westentscheidung traditionell. Sie war, man darf vielleicht sagen, national. Im Westen stand der Feind, dessen chauvinistische Hetzereien uns im Frieden nicht hatten zur Ruhe kommen lassen.

Das Volk hat noch immer den traditionell fabelhaften Ideengang, der sich so lieblich ausspricht in seinem »Herzog Ernst«. Der Erzähler jener Neuigkeit war ein Schneidergesell, ein niedlicher, kleiner junger Mensch, so dünn, daß die Sterne durchschimmern konnten, wie durch Ossians Nebelgeister, und im Ganzen eine volkstümlich barocke Mischung von Laune und Wehmut.