Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 2. Juni 2025
»Aber wie kann ich's hindern?« sagte Pomare unschlüssig »Ihr wilden Männer selber habt mich in ihre Hände gegeben, mit Euerem Zorn und Ehrgeiz, und ich will mich dem Ferani nicht beugen.« »Und wer sagt daß Du es sollst?« rief Tati schnell »aber eben so wenig der Flagge der Beretanier.« »Die frommen Männer künden das Wort Gottes, nicht Beretaniens,« entgegnete Pomare.
»Wir können gehen, Me-re-hu!« sagte Tati, der indessen an die verhangenen Fenster getreten war, und den Vorhang zurückgeschoben hatte, während er nach außen deutete, »da seht.«
»Warnen,« wiederholte Pomare verächtlich, und drehte dem Consul halb den Rücken »und was sagt Tati? hat der erste Häuptling Tahitis dem Fremden das Wort überlassen?« fuhr sie aber rascher fort als sie diesen mit verschränkten Armen und finsterem Blick still zur Seite stehen sah.
Jetzt aber spricht die Königin durch mich zu Dir, Tati, Häuptling und Richter von Papara, aber Vasall Pomares, der freien Königin von Tahiti und Imeo – und fragt Dich weshalb hast Du Hülfe gesucht bei den Feranis ohne Wissen Deiner Königin, ja ohne ihr zu künden was Du thatest?« Tati wollte sprechen, und seine ganze Gestalt zitterte vor innerer Aufregung.
Die Königin machte eine ungeduldige Bewegung und Tati, der wohl sah daß der Consul, in seinem Zorn über die Missionaire gar nicht zum Hauptpunkt kam, fiel da ein: »Sie sind unklug genug das Volk dazu zu treiben, daß es die Französische Flagge niederreißt.« »Und welches Recht hat sie, hier zu wehen?« frug Pomare rasch. »Dem mit Dir selbst geschlossenen Vertrage nach!« rief der Consul.
»Sie hätten recht – die Feranis werden uns auch nimmer den Segen bringen,« sagte Tati finster – »mich reut schon die Hand die ich dabei im Spiel gehabt, denn der gierige Wi–Wi scheint Lust an der Beute zu bekommen, nach der er schon zweimal die Krallen ausgestreckt.
»Bah, der Weg ist lang,« sagte Tati verächtlich, »und die Engländer haben einen großen Mund; sie sind kalt und ohne Herz wie ihr Gott, und so geizig, daß sie dem nicht einmal opfern lassen, sondern Cocosöl und Perlmutterschalen fortführen auf ihren Schiffen und die Schweine selber essen – Piritati wird kommen und Versprechungen bringen.«
Er war heute in einen weiten Zeugmantel gehüllt, der in malerischen Falten bis über seine Knie hinunterhing, in den Haaren aber trug er, wie zum Trotz der anderen Parthei, die alten Häuptlingsfedern stolz befestigt. »Und Tati bleibt die Antwort schuldig?« frug höhnisch der Sprecher.
»Ich verstehe Euere Wortspiele nicht,« sagte der Consul unwillig, den die Zurückweisung der Indianerin verdrossen »aber ich weiß daß es Tati gut mit Dir meint, und daß ich selber in diesem Augenblick weniger im Interesse Frankreichs als dem Deinigen spreche willst Du Nichts wissen davon, so thue meinetwegen was Du nicht lassen kannst, schreib Dir dann aber auch selber die Folgen zu.«
»Ich will nicht urtheilen über sie ich kenne sie nicht,« sagte der Häuptling finster, »aber je mächtiger sie sind, desto mehr entfernt haben wir uns von ihnen zu halten der Hai theilt keine Beute mit dem Delphin.« »Ich habe nicht befohlen der Fremden Flagge niederzureißen,« sagte Pomare nach kurzem Sinnen »sprich mit den Mitonares, Tati, sie werden es nicht dulden.«
Wort des Tages
Andere suchen