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Aktualisiert: 19. Juni 2025


"Bleib nicht zu lange", rief Synnöves Mutter der Tochter nach. "Nein", antwortete sie und kam erst abends nach Hause. Die beiden Freier stellten sich wieder ein. "Sie soll selbst darüber bestimmen", sagte die Mutter, und der Vater meinte dasselbe; als sie nun Synnöve beiseite nahmen, gab sie ihnen für die Bewerber einen Korb.

Doch beide waren überzeugt, daß Thorbjörns Schuld diesmal gering war, und daß er nichts begangen hatte, das sich zwischen ihn und ihr Mitgefühl stellen konnte. Da weinten sich beide frei aus, aber leise, und Synnöve weinte am stärksten; sie saß ganz zusammengekauert auf der Bettkante.

"Nun soll er sie wohl auch noch erst trauen?" fragte Sämund und biß auf einen Span, den er gefunden hatte. "Ich wundere mich, der Gottesdienst muß doch bald anfangen", sagte Karen und sah nach der Kirchentür. "Ja, hier draußen ist es heut heiß", antwortete Sämund. "Komm, Synnöve, wir wollen jetzt hineingehen." Synnöve fuhr zusammen; denn sie hatte gerade mit Thorbjörn gesprochen.

"Still, nicht sprechen!" sagte Synnöve und faßte Ingrid um die Taille, "wir wollen weitertanzen."

Während der Arbeit hatte sie der Tochter erzählt, was sie zu Hause gemacht hatten und wie sie durch die Vorbereitungen für Vaters Reise in Anspruch genommen war. Dann fragte sie Synnöve, ob sie auch nicht vergessen habe jeden Abend, vor dem Schlafengehen, in Gottes Wort zu lesen. "Denn das darf man niemals unterlassen, sonst ist es mit der Arbeit am anderen Tage schlecht bestellt."

Bald kam Ingrid nach Hause, um die Mutter abzulösen; aber da schlief Thorbjörn gerade. Sie weinte unaufhörlich; sie hatte schon geweint, ehe sie von der Alm fortging; denn sie dachte an Synnöve, die ohne Nachricht blieb. Dann kam der Doktor und untersuchte. Thorbjörn hatte einen Messerstich in die Seite bekommen und noch andere Verletzungen, aber der Doktor sagte nichts, und es fragte ihn keiner.

Als sie nun fertig waren, gingen sie hinaus und setzten sich, um auf die Kühe zu warten; und als sie dasaßen, fragte die Mutter nach Ingrid; sie wollte wissen, ob sie nicht bald wieder heraufkomme. Synnöve wußte nicht mehr darüber als die Mutter.

"Was hast Du denn nur, mein liebes Kind?" "Ach, ich weiß selbst nicht recht ... das ist so plötzlich über mich gekommen ... vielleicht hat er Unglück auf der Reise", schluchzte Synnöve. "Wie kannst Du solchen Unsinn reden," sagte die Mutter, "warum soll nicht alles gut abgehen? Nach der Stadt und auf ebenen, breiten Fahrwegen."

"Wenn wir jetzt nicht in der Kirche wären, dann kriegtest Du gleich Deine Prügel", flüsterte er ihm ins Ohr und packte ihn so fest bei der Hand, daß es Thorbjörn bis zu den Sohlen prickelte und stach. Dann erinnerte Thorbjörn sich wieder an Synnöve und sah zu ihr hinüber; sie war noch auf ihrem früheren Platz; aber starrte ganz betroffen und ängstlich vor sich hin.

Ei, Freundchen, wer heißt Dich tanzen vor mir, Über dem Heidekraut? "Na, ging's nicht schön?" fragte Ingrid, als sie stehen blieben, um Atem zu schöpfen. Synnöve lachte und sagte, sie möchte lieber Walzer tanzen. "Ja, warum denn nicht?" meinte Ingrid, und sie setzten sich gleich in Positur; Ingrid erklärte ihr, wie sie die Füße stellen müsse. "Pass' auf, der Walzer ist schwer, sehr schwer ist er."

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