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Aktualisiert: 9. Mai 2025


Vor Synnöves Augen schien sich alles zu drehen; sie glaubte vom Berg herunterzustürzen. "Ich habe immer zu Vater gesagt: Gott schütze uns; wir haben nur die eine Tochter, und für die müssen wir sorgen. Vater ist ja etwas weich, so brav er sonst ist; aber da ist es gut, daß er sich dort Rat holt, wo er ihn findet; und das ist in Gottes Wort."

"Ja, denke nur ... wie es ihm gegangen ist ... dem andern", schluchzte Synnöve. "Ja, dem! Aber Dein Vater fährt doch nicht wie toll darauf los, sollt' ich meinen. Der kommt sicher ohne Unfall nach Hause, sofern unser Herrgott seine Hand über ihn hält." Die Mutter machte sich über Synnöves Tränen, die gar nicht aufhören wollten, allmählich Gedanken.

Ingrid lachte mit dem ganzen Gesicht, schlang die Arme um Synnöves Hals und flüsterte ihr in das Ohr: "Nein, Du bist böse, weil er mit einer andern tanzt." "Wie kannst Du nur solchen Unsinn reden", sagte Synnöve, riß sich los und stand auf. Ingrid stand gleichfalls auf und ging ihr nach. "Sünde ist es, daß Du nicht tanzen kannst," sagte sie und lachte, "eine wahre Sünde!

Doch hörte Synnöves Mutter von einer seiner Schlägereien, so erlaubte sie nicht, daß er in derselben Woche, kaum in der nächsten, nach Solbakken kam. Sämund durfte nichts davon erfahren; er geht so hart mit dem Jungen um, sagte seine Frau und verbot, davon zu reden. Als sie heranwuchsen, waren alle drei fein anzusehen; jedes hatte seinen besonderen Vorzug.

Thorbjörn stand wieder bei den andern und sah nach Synnöves feinen, ausländischen Blumen. An diesem Tage ging Synnöve zu derselben Zeit wie die übrigen nach Hause. "Darf ich Dir vielleicht die Blumen tragen?" fragte Thorbjörn. "Bitte", antwortete sie sanft, doch ohne ihn anzusehen, faßte Ingrid bei der Hand und schritt mit ihr voran.

Synnöve wurde groß und schlank, bekam goldblondes Haar und ein zartes, leuchtendes Gesicht mit stillen, blauen Augen. Beim Sprechen lächelte sie, und bald hieß es bei den Leuten: "Zum Segen wird es jedem, den Synnöves Lächeln trifft." Ingrid war untersetzter und dicker; sie hatte noch blonderes Haar als Synnöve und ein ganz kleines rundes Gesicht mit weichen Zügen.

Komm her, ich will's Dir gleich beibringen", und sie legte ihren Arm um Synnöves Hüfte. "Was willst Du?" fragte Synnöve. "Dir's Tanzen beibringen, Dir den Kummer vertreiben, daß er mit einer andern als mit Dir tanzt!" Nun mußte Synnöve auch lachen, oder wenigstens so tun. "Hier können wir gesehen werden", sagte sie.

"Ich habe immer gesagt: aus dem Burschen wird nichts. Ist das ein Benehmen? Pfui!" Sie hatten sich beide hingekauert und blickten vor sich hin; aber keine sah die andere an. "Hast Du gehört, wie es ihm geht?" fragte die Mutter, und warf ihr einen kurzen Blick zu. "Nein", antwortete Synnöve. "Es soll schlecht um ihn stehen", sagte die Mutter. Ein Druck legte sich auf Synnöves Brust.

"Bleib nicht zu lange", rief Synnöves Mutter der Tochter nach. "Nein", antwortete sie und kam erst abends nach Hause. Die beiden Freier stellten sich wieder ein. "Sie soll selbst darüber bestimmen", sagte die Mutter, und der Vater meinte dasselbe; als sie nun Synnöve beiseite nahmen, gab sie ihnen für die Bewerber einen Korb.

"Ja, aber es hat wohl im ganzen nicht viel zu sagen?" fragte sie so ruhig, wie sie vermochte; doch der Mutter war es aufgefallen, daß Synnöves Atem heftig ging, und darum entgegnete sie: "Ach nein, das wohl nicht." Da dämmerte es Synnöve auf, daß etwas sehr Schlimmes passiert war. "Liegt er zu Bett?" fragte sie. "Ja, natürlich. Wie muß das seine Eltern treffen, solch brave Leute.

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