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Aktualisiert: 4. Juli 2025
"Das ist er!" rief Sissel und faltete die Hände. "Jesus Christus! Hilf!" schrie sie und fing zu laufen an. Kallem eilte ihr nach. "Ruhig, Sissel! So kommst Du bloß langsamer vorwärts. Ruhig gehen, ruhig! Hörst Du?" Sie gehorchte sofort, wandte sich aber leidenschaftlich zu ihm: "Wer anders als der Satan kann einen Menschen so hetzen?" fragte sie schweratmend.
Sissel saß da und nickte; aber sie sah gleich auf. "Lebt er?" fragte die Großmutter. "Ja", antwortete Sissel, nur ebenso laut, daß man es hörte; größer schien auch ihre Hoffnung kaum. Die Großmutter konnte nicht mehr; sie ging. Aber schon etliche Stunden darauf war sie wieder da. Er lebte noch immer.
Sie glaubten, alles sei vollkommen erschaffen auf Erden; und da hatten sie niemand, dem sie Schuld dafür geben konnten, daß die Sünde in die Welt gekommen war." Im selben Augenblick fiel der rasende Hund sie an. Sissel flüchtete zu Kallem. "So ein wütiger Pfaff!" rief der und bückte sich nach einem Stein. Da wich der Köter ein Stück zurück.
Um den zehrenden Durst zu löschen, der sie Tag und Nacht quälte, trat auch Sissel ans Bett, halb vor sie hin und stützte und erquickte sie. Meek fragte nach diesem und jenem; sie antwortete zerstreut und spähte furchtsam nach beiden Seiten an ihm vorüber; ahnte sie, daß Karl da war?
Nachher veränderte sie ihre Lage etwas und Sissel glitt wieder zur Seite; jetzt hätte sie Karl sehen müssen; aber er war schon fort. Sie fanden ihn nachher im Wohnzimmer, in sich verkrochen, verzweifelt. Aber er bat, man möge ihn dalassen, ihm sein altes Zimmer wieder geben; auch wenn er sie nicht wieder sehen dürfe er könne nicht fort von hier.
"Achten Sie auf den Puls!" wurde der Diakonissin zugeflüstert. "Und schließen Sie die Tür zu!" "Und Sissel ?" "Muß draußen bleiben!" Man hörte Josefine bald darauf an der Tür; aber niemand achtete ihrer. Eine Drainröhre wurde in die Brusthöhle eingeführt, diese wurde ausgespritzt und vorsichtig ein Gazeverband darum gelegt.
Er sah seine Mutter dasitzen, mit ihrer Brille und der alten Postille; er trat näher und forschte in ihrem Antlitz wie in einer Schrift: "Er lebt!" las er darin. Sie nickte, wie vorhin Sissel, im selben Sinne. Vor dem leichenblassen, schlafenden, schlaffen Gesicht des Jungen schauderte er zurück und ging. Ganz, ganz still war das Haus.
Sie lag im Bett, als schliefe sie, weiß wie die Bettücher, in denen sie lag. Kallem hielt ihre Hand. Sein Gesicht sahen die Eintretenden nicht; aber von Zeit zu Zeit ein Zusammenzucken der Schultern; und sie hörten ihn stöhnen. Auf der andern Seite stand Sissel. Seltsam, wie verschiedene Grade des Schmerzes es gab!
Die prächtige Sissel Aune erholte sich; der Mann war heute ganz berauscht von Lebenslust und Branntwein, den die Nachbarn ihm eingegossen hatten. Die Kinder waren zum Mittagessen dagewesen, obgleich das Mädchen keineswegs davon erbaut war; in solchen Sachen war sie genau wie Ragni; die beiden waren sich überhaupt ähnlich.
"Nein, aber mit dem Reinmachen und Auslüften muß jedenfalls heute begonnen werden. Die angrenzenden Zimmer müssen wir auch dazu nehmen." Sie hatte ihren Kopf wieder neben den ihres Jungen gelegt und antwortete nicht; sie hörte ihn weggehen. Als der Pastor nach Hause kam, eilte er gleich ins Krankenzimmer hinauf und war nicht wenig verwundert, dort die Großmutter und Sissel Aune zu finden.
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