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Aktualisiert: 24. Juni 2025
Amalie bekam die einzige noch ordentliche Gabel mit dem dazu gehörigen Messer, Olnitzki nahm seinen Genickfänger, mit einer einzinkigen Gabel, das Fleisch, das er schneiden wollte, damit zu halten, und Sidonie benutzte ein ausgeschnittenes Stück Rohr, das allem Anschein nach schon lange diesen Dienst verrichtet, abwechselnd des Gatten Messer dabei gebrauchend.
»Dann freilich,« brummte der Jäger halb laut vor sich hin »seit der Zeit ist das Mädchen gestorben und vor einigen Monaten ein Knabe geboren worden, und das Kind allerdings ist jetzt schwer krank.« »Das Mädchen todt du großer Gott die arme, arme Sidonie.«
Frau Rat Harnisch, die in ihrer roten Samtschleppe dahinkugelte, traf am Ziel pünktlich auf die gelbe Frau Cohn, mit demselben Griff bemächtigte die eine sich ihrer Sidonie, die andere ihrer Meta, und welch eine Genugtuung, als sie wieder anlangten! „Ich war einer Ohnmacht nahe“, sagte die Pastorin Zillich, da nun gottlob auch Käthchen sich einfand.
Aber Sidonie faßte sich zuerst wieder, und gewaltsam die Bewegung zwingend der sie sich im ersten Augenblick wohl unwillkürlich, unbewußt selbst, hingegeben, strich sie die Haare aus der marmorweißen und fast eben so kalten Stirn, und die Schwester leise auf Armeslänge von sich pressend, schaute sie ihr voll und zärtlich in die thränengefüllten Augen, und sagte mit leiser und so unendlich weicher Stimme: »Amalie oh wie Dein lieber Anblick meinen Augen so wohl thut aber wo kommst Du her Mädchen, um Gottes Willen, was hat Dich aus Deutschland herüber in den Wald gebracht Du Du bist doch nicht «
Sie saß neben Sidonie von Grasenabb und sagte: »Sonderbar, so bin ich auch gewesen, als ich vierzehn war.« Effi rechnete darauf, daß Sidonie dies bestreiten oder doch wenigstens Einschränkungen machen würde. Statt dessen sagte diese: »Das kann ich mir denken.« »Und wie der Vater sie verzieht«, fuhr Effi halb verlegen und nur, um doch was zu sagen, fort. Sidonie nickte. »Da liegt es. Keine Zucht.
Riesenzecken sind nichts dagegen . . . Sterne aber, vor denen hatte Sidonie, Reginalds Mutter, großen Respekt. Sie sagte stets: »Kinder, wenn ihr die Welt aufeßt, immer hübsch die Sterne ausspucken!« Wie man weiß, gibt es viererlei Sorten von Sternen. Ihr Wohlgeschmack und Nährwert ist ihrer Größe gerade proportional.
Sidonie bereitete dann rasch etwas zu essen für den erschöpften Gatten sowohl, wie für die Schwester, setzte die Kaffeekanne zum Feuer, und that Kaffee in die Mühle.
»Und es geht ihr gut? « »Das kalte Fieber hat sie neulich einmal ein klein wenig abgeschüttelt, hatte aber nicht viel zu sagen, und ist bald vorüber gegangen.« »Und ihr Kind? hat sich das arme kleine Mädchen erholt?« »Das Mädchen?« wiederholte der Mann, zum ersten Mal zu ihr aufschauend »der Knabe, meinen Sie.« »Hat Sidonie einen Knaben?« rief Amalie überrascht.
Als die Beiden das Haus verließen lag Sidonie bewußtlos, in Ohnmacht hingesunken, auf ihrem Bett, Soldegg lehnte mit verschränkten Armen, und eben nicht erfreut Zeuge und gleichsam Mithandelnder des ganzen Auftritts zu sein, am Kamin, und Olnitzki, auf dem sein halb zürnender, halb verächtlicher Blick kalt und höhnisch haftete, stand noch inmitten des kleinen mit den zertrümmerten Fragmenten vergoldeten Porcellains und gestickter Sachen überstreuten Raums, die Büchse mit eisernen Fingern fest gepackt, und wie unschlüssig, ob er die Waffe gebrauchen solle oder nicht.
Sidonie, die in dumpfer Verzweiflung, ihrer Schwäche sich bewußt und erneute Mishandlungen des rohen Menschen fürchtend, ihr Schicksal entschieden geglaubt hatte, ja schon in einer Art unheimlicher Freude zu hoffen anfing, der Hand die, so kalt und erbarmungslos in ihr Leben gegriffen, bald durch den willkommenen Tod entrissen zu werden, sah hier wieder, kaum ihren Ohren trauend, eine Hoffnung aufleuchten.
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