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Aktualisiert: 3. Juni 2025


Selim schwieg, er sahe mit einem schweren Blick auf Abdallah hin; Abdallah schlug die Augen nieder, alle seine Glieder zitterten. Und mein Sohn antwortet nicht? fuhr Selim auf. Nicht mit einem Ton, durch einen Blick widerlegt er diese gräßliche Lüge? Soll ich dies Stillschweigen für Bewußtsein halten?

Wann hat man je gehört, daß ein Vater den Tod seines einzigen Sohnes nicht rächte? Aber Selim wird alt und kindisch." "Und wenn es der Vater unterläßt", sagte ein vierter, "so ist es Freundes Pflicht, den gefallenen Freund zu rächen. Hier an dieser Stelle sollten wir ihn niederhauen. So ist es Recht und Brauch seit den ältesten Zeiten."

Ihr habt euch auf dieser unserer Reise als treue Gesellen erprobt, und auch Selim verdient mein Vertrauen; daher will ich euch etwas aus meinem Leben mitteilen, das ich sonst ungern und nicht jedem erzähle: die Geschichte von dem Gespensterschiff." Die Geschichte von dem Gespensterschiff Wilhelm Hauff

"Ich habe ihn in offenem Kampf beim Angriff auf unsere Reihen von vorne getötet, weil er schon acht meiner Genossen vor meinen Augen erschlagen hatte." "Ist es also, wie er sprach?" fragte Selim die Männer, die ihn gefangen hatten. "Ja, Herr, er hat Almansor im offenen Kampfe getötet", sprach einer von den Gefragten.

"Dann hat er nicht mehr und nicht minder getan, als wir selbst getan haben würden", versetzte Selim, "er hat seinen Feind, der ihm Freiheit und Leben rauben wollte, bekämpft und erschlagen; drum löset schnell seine Bande!" Die Männer sahen ihn staunend an und gingen nur zaudernd und mit Widerwillen ans Werk.

Raschid wollte sich los machen, aber Abdallah schlug seine Arme um ihn und hielt ihn mit der Kraft eines Riesen an seine Brust geklammert. Zurückgerissen von dem Sonnenglanz, rief er, sollst du in einem ewigen Dunkel verschmachten, schwöre Zulma ab und wirf deine frechen Wünsche hinter dir, ha! Selim ist mein Vater, nur Vatermord kann dich Zulma's würdig machen.

Selim nahm die Schrift in die Hand und sagte dann nach einer Weile: Wahrlich, das ist Lateinisch und heißt im Arabischen so: Mensch, der du dieses hörest, preise Allah. Als der Kalif dieses hörte, beschenkte er den Gelehrten reichlich, gebot ihm tiefes Schweigen und hieß ihn gehen.

Die Sklaven schenkten die Becher wieder voll, stopften die Pfeifen ihrer Herren frisch und brachten glühende Kohlen zum Anzünden. Selim aber erfrischte seine Stimme mit einem tüchtigen Zuge Sorbet, strich den langen Bart über dem Mund weg und sprach: "So hört denn die Geschichte vom Kalif Storch." Als Selim Baruch seine Geschichte beendet hatte, bezeugten sich die Kaufleute sehr zufrieden damit.

In der Hauptstadt des Landes lebte Selim in einer weisen Eingezogenheit, ohne eine öffentliche Bedienung, ohne daß man viel von ihm sprach ward er von allen geliebt. Er war freigebig ohne Prahlerei, sparsam ohne Kargheit und sein Aufwand unterschied sich sehr von der Pracht des Veziers und der übrigen Großen.

Abdallah sahe ihn mit festem Blicke an, als wollte er in seinem Auge die Seele wiedersuchen, die ehedem aus ihm gesprochen habe; in allen Zügen redete ihn jener Omar so herzlich, so dringend an, den er als Knabe geliebt hatte, er fiel weinend an seine Brust. Ja! ja! rief er laut schluchzend, ich bin wieder dein, keine Gewalt soll unsre Seelen auseinander reissen! Selim erwachte.

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