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Aktualisiert: 10. Juli 2025
Wie vielfältig ist der Mensch, wie viele Gesichter sind ihm eigen, wie viele Worte findet er um eines erbärmlichen Vorteils willen! Für den Bissen Brot ist jeder Bettler schon ein Fürst der Worte, und was Staatskarossen, was Pairschaft, was anmutige Manieren und überredendes Gefühl, wenn dem allen nur das Wort die Schminke ist, das eine aussätzige Haut verschönt?
So schön war sie nie, die fromme, rechtschaffene Tochter Mit diesem Leichengesicht Der Odem des Weltgerichts, der den Firniß von jeder Lüge streift, hat jetzt die Schminke verblasen, womit die Tausendkünstlerin auch die Engel des Lichts hintergangen hat Es ist ihr schönstes Gesicht! Es ist ihr erstes wahres Gesicht! Laß mich es küssen. Miller. Zurück! Weg! Greife nicht an das Vaterherz, Knabe!
Etage der Bühne, Mansion an Mansion, staffelte sich nebeneinander. Er lehrte die schöne Entzückung, den Schrei der Brunst und Stille der Ergebung. Er knetete den Teig der Menge, daß die Glieder des Stücks sich abrollend wie durch Fadenziehung seiner Finger bewegten. Den Kostümen gab er Prunk, der Schminke Wahrhaftigkeit. Den Text bearbeitete er mit Glätte und gab ihm feurige Funken.
Trotzdem schminkte man sich unter Ludwig XV. wieder weniger als zuvor und das »rouge de Portugal en tasse« röthete nicht so stark die Gesichter. Der Absatz an Schminke hielt sich immerhin auf bedeutender Höhe, so daß im Jahre 1780 eine Gesellschaft fünf Millionen Francs der Regierung für das Privilegium bot, ein Roth besonderer Güte allein verkaufen zu dürfen.
Lauwarmer Sturmwind war aufgekommen; es regnete selten und spärlich, aber die Luft war feucht, dick und von Fäulnisdünsten erfüllt. Flattern, Klatschen und Sausen umgab das Gehör, und dem unter der Schminke Fiebernden schienen Windgeister üblen Geschlechts im Raume ihr Wesen zu treiben, unholdes Gevögel des Meeres, das des Verurteilten Mahl zerwühlt, zernagt und mit Unrat schändet.
Ganz gewiß haben die Menschen durch diesen Hang, sowohl sich zu verhehlen, als auch einen ihnen vorteilhaften Schein anzunehmen, sich nicht bloß zivilisiert, sondern nach und nach, in gewisser Maße, moralisiert, weil keiner durch die Schminke der Anständigkeit, Ehrbarkeit und Sittsamkeit durchdringen konnte, also an vermeintlich echten Beispielen des Guten, die er um sich sah, eine Schule der Besserung für sich selbst fand.
Ich liebe die Möbel, die ihre Zweckmäßigkeit und Formenreinheit schützend bewahrt haben, wie das Mädchen die Keuschheit seines Körpers schützend wahrt und seine Einfalt den Künsten und der Schminke der Kurtisanen vorzieht; die Möbel, die ihre Aufgabe mit der Selbstverständlichkeit und ungeschliffenen Würde des Taglöhners und Bauern verrichten, des Handwerkers, der das leistet, was man von ihm erwartet: das Pflastern der Straße, das Säen wie das Ernten, das Korbflechten wie das Anfertigen von Gold- und Silbergeräten; alles, ohne daß ein zweifelnder Gedanke, eine Versuchung zu Betrug und schlechtem Handeln seine eingewurzelte Ehrlichkeit erschüttern könnte.
In Frankreich und England erkennt man dies und läßt sich lieber willig durch Schminke, Kleidung, Beleuchtung täuschen, als daß man den höchsten Genuß, den die Kunst gewähren kann, verschmähte, weil der Künstler einige Jahre zuviel zählt.
Und der Gräfin Lachen war eine solche Musik, daß die verfrorenen Vögel im Rosengarten zu singen begannen, als sie es hörten, und ihr Antlitz, das kaum mehr schön war denn der Teint war durch Schminke verdorben, und um den Mund lagen Züge roher Sinnlichkeit , erschien Mamsell Marie so schön, daß sie nicht begriff, wie der kleine Spiegel es verschwinden lassen konnte, wenn er es einmal auf seiner blanken Fläche aufgefangen hatte.
Mitten im Gewühl trafen wir Geier, der zum Sozialistenkongreß nach Paris gekommen war. »Ein Riesenvarieté, nichts weiter,« brummte er, »im Grunde widerwärtig.« Ich erwachte wie aus einem Traum: die Gesichter der Tänzerinnen erschienen mir plötzlich fratzenhaft; wo die Schminke sich verwischte, grinste hinter dem Lächeln der Freude die rohe Sucht nach Gewinn.
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