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Aktualisiert: 4. Mai 2025


In jenem Alter, in dem Hippolyt Schinner stand, glaubt man aber am liebsten an das Gute, und er glaubte daher gewissermaßen den angenehmen und bescheidenen Duft der Tugend einzuatmen, indem er Adelaides Stirn sah und in ihre Augen blickte, die voll Herz und Geist waren.

Als sie dann in gerechte Besorgnisse durch die Verleumdungen über Adelaide versetzt war, hatte sie dieselben auch dem alten Emigrierten mitgeteilt, der in seinem Zorne sagte, daß er "den Neidhammeln die Ohren abschneiden werde". In seinem Zorneseifer verriet er Frau Schinner dann auch noch, daß er absichtlich beim Spiel verliere, weil der Stolz der Baronin es ihm nicht erlaube, sie auf andere Weise zu unterstützen.

Schinner errötete bei diesen Worten und lächelte; Adelaide endete aber ihre Bemerkung nicht und ersparte ihm eine Lüge, indem sie sich bei dem Rollen einer Kutsche, die vor der Türe anhielt, rasch erhob. Sie ging in ihre Kammer und kehrte sogleich mit zwei vergoldeten Leuchtern zurück, deren Kerzen sie schnell anzündete.

Jungfer Schinner, die Tochter eines Bauern im Elsaß, war nie verheiratet gewesen. Ihr empfindsames Herz war grausam geknickt durch einen reichen Mann, der in der Liebe nicht sehr zartfühlend war.

Adelaide warf dem Maler einen halb zürnenden Blick zu, und Frau von Rouville suchte in ihrer Bestürzung nach einer Antwort, als diese Szene durch ein plötzliches Klingeln unterbrochen wurde. Der alte Admiral erschien, gefolgt von seinem Schatten und von Frau Schinner.

Am nächsten Tage saß Fougères schon um sieben in der Frühe vor der Staffelei und pinselte an seinem verworfenen Bilde herum. Er vertiefte die Farben, beseitigte die von Schinner gerügten Mängel und arbeitete die Köpfe besser heraus. Als ihn die Korrekturarbeit anwiderte, trug er das Bild zu Elias Magus.

"Nichts als Nachahmungen," sagte Schinner; "Fougères wird es schwerlich dazu bringen, etwas Eigenes zu geben." "Du solltest etwas anderes tun als Bilder malen," sagte Bridau. "Was denn?" fragte Fougères. "Wirf Dich auf die Literatur," sagte Bridau. Fougères ließ den Kopf hängen wie ein Schaf im Regen.

Bei Servin, der in der Künstlerwelt den Ruf als Meister des Stiftes genoß, hatte Fougères zeichnen gelernt und war dann als Schüler zu Schinner gegangen, um von ihm in das Geheimnis seiner wunderbaren Farben eingeweiht zu werden. Aber der Meister gab seinem Schüler nichts von diesem Geheimnis preis Pierre entlockte ihm nichts.

Nach zwei Monaten vollkommener Zurückgezogenheit hatte der Bretone vier Gemälde vollendet. Wieder bat er Schinner um sein Urteil und lud auch Josef Bridau dazu ein. Die beiden Maler bezeichneten die Bilder als treue Kopien der Holländischen Landschaften und der Interieurs von Metsu, während das vierte eine mißratene Nachbildung von Rembrandts Anatomie sei.

Endlich war das Spiel beendet, der Edelmann zog seine Börse und warf zwei Louisdor auf den Tisch, während er nicht ohne einigen Unwillen sagte: "Vierzig Franken! Gerade zwei Louis...! Ha! Teufel! Es ist elf Uhr...!" "Es ist elf Uhr...!" wiederholte die stumme Person mit einem Blick auf Hippolyt Schinner.

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