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Aktualisiert: 12. Juni 2025
Jetzt war es Mai und eine kleine Zeit mußte die Schule noch dauern, lange konnte es nicht mehr sein, denn es grünte unter den Bäumen und große Strecken waren ganz frei von Schnee. Rico stand schon unter der Tür seit einer guten Weile und stellte diese Betrachtungen an. Dabei schaute er immer wieder nach der Tür drüben, ob sie noch nicht aufgehen wollte.
Da schaute das Stineli den Rico lachend an und sang: »Und ein Bub’ ist so traurig, Und ein Mädle das lacht, Und ein See ist wie der andre Von Wasser gemacht.« Und Rico lachte auch und sang und sagte: »Sing noch weiter!«
Rico vergaß gänzlich, fortzugehen, obschon es dunkel geworden war, denn die Frau Menotti kam absichtlich noch nicht herein, sie hoffte, der Silvio entschlafe dann vorher. Endlich trat sie aber doch ein und Rico ging gleich, aber mit Silvio hatte sie noch einen schweren Stand.
»Bin ich dann in Peschiera am Gardasee?« fragte Rico. Das bestätigte sein Beschützer. Nun bedankte sich Rico recht schön, denn er hatte wohl verstanden, wie viele Guttaten ihm dieser Mann erwiesen hatte, und so schieden sie und es tat jedem leid, daß er vom anderen wegkam. Rico saß nun ganz still in seiner Ecke und hatte Zeit zum Staunen, denn es bekümmerte sich kein Mensch mehr um ihn.
»Ja, mit dem Kasten wüßte ich auch nichts anzufangen«, lachte der Kutscher. »Komm, nun sitzen wir auf, – und du kannst mir ein wenig Musik machen.« Rico traute seinen Ohren nicht; aber wahrhaftig! der Kutscher schob ihn über die Räder auf den hohen Sitz hinauf und kletterte nach.
Jetzt ging das Verwundern von allen Seiten an, und man war gerade noch daran, als der Vater eintrat zum Essen. Rico ging ihm entgegen und bot ihm die Hand. Der Vater nahm sie und schaute den Jungen an. »Ist’s etwa einer von den Verwandten?« sagte er dann, denn er kannte diese nie so genau, wenn sie etwa kamen.
Da, das kannst du haben, ich will’s nicht.« Damit drückte er den halben Gulden in Stinelis Hand. »Sechshundert Blutzger!« wiederholte Stineli voller Entsetzen. »Aber woher hast du das viele Geld hier?« Rico erzählte nun alles, wie es gegangen war bei dem Lehrer, und endete wieder mit dem Worte des größten Leides: »Jetzt ist alles verloren.«
Da ließ sie die Sache gehen, denn der Frau Menotti wollte sie nichts in den Weg legen; sie war zufrieden genug, daß diese den Rico ihr so ruhig überlassen hatte. Sie nahm auch an, das Stineli sei natürlich Ricos Schwester, er sage es nur nicht, wie er überhaupt nie etwas von seinen Familienverhältnissen gesagt hatte.
Es muß an den Gardasee hinunter, irgendwohin; es ist so eins von denen, die so hin und her – Ihr versteht mich schon.« Dem Schafhändler kamen allerhand Geschichten von gestohlenen und verlorenen Kindern vor Augen, er schaute Rico im Schein der Laterne mitleidsvoll an und sagte halblaut zum Kutscher: »Er sieht auch so aus, als ob es nicht sein rechtes Futteral wäre, in dem er steckt.
Rico hatte seine Geige mitgebracht, er wußte, daß es dem Stineli jedesmal Freude machte, wenn sie mitkam. Als er nun damit in der Stube anlangte, traf er den Silvio und das Stineli in der besten Stimmung; denn Stineli hatte seinem Versprechen gemäß die Geschichte vom Peterli erzählt und damit sich und den Silvio in die größte Heiterkeit versetzt.
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