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Sie holte einen Reisesack hervor und stopfte unten hinein ein ungeheures Stück geräuchertes Fleisch und einen halben Laib Brot und ein großes Paket gedörrter Pflaumen und Feigen und eine Flasche Wein, gut in ein Tuch gewickelt, und dann kamen die Kleider, zwei Hemden, ein Paar Strümpfe und ein Paar Schuhe und Taschentücher, und bei alledem war der Frau nicht anders zumute, als reiste Rico nach dem fernsten Weltteil, und sie merkte nun erst recht, wie lieb ihr der Rico war, so daß sie ohne ihn fast nicht mehr sein konnte.

Die Wirtin konnte ihn so gut brauchen, wie sie nicht einmal erwartet hatte, denn seine Geschäfte machte er so sauber und ordentlich, wie sie selbst manches nicht machen konnte, denn sie hatte die Geduld nicht, und wenn etwas mußte aufgerüstet werden zu einem Fest, etwa zu einer Hochzeit, so mußte es Rico tun, denn er wußte, was schön war, und konnte es machen.

Sie nahmen das Büblein in ihre Mitte und zogen mit Gesang ins Wirtshaus ein. Da mußte denn an dem schöngedeckten Tisch der Rico zwischen zwei der Herren sitzen und sie sagten, er sei nun ihr Gast, und legten ihm alle drei miteinander jeder ein Stück auf den Teller, denn keiner wollte ihm weniger geben, und ein solches Mittagessen hatte Rico in seinem ganzen Leben noch nie eingenommen.

Rico hatte nie ein einziges Wörtlein geantwortet, wenn die Base ihn schmähte; aber an dem Abend schaute er sie an und sagte: »Ich kann Euch schon aus dem Wege gehen, BaseSie schob den Riegel an der Haustür vor, daß es klatschte, dann fuhr sie in die Stube hinein und schlug die Tür hinter sich zu. Rico ging in seine dunkle Kammer hinauf. –

Dem Kutscher mochte es auch so gehen, er schaute den Rico fest an und dann noch einmal erst recht, dann sagte er freundlich: »Du trägst deinen Paß auf dem Gesicht mit, Büblein, und es ist kein schlechter, wenn du schon nicht weißt, wo du daheim bist. Was gibst du mir nun, wenn ich dich neben mich auf den Bock nehme und dich weit hinunterbringe

Der Empfang gefiel ihm aber; er trat gleich in die Stube ein und an Silvios Bett hin, obschon er die Mutter hinten im Garten sah, und sagte: »So ist’s recht, mein Sohn, und wie steht es mit der Gesundheit?« – »Gut«, entgegnete Silvio schnell. Er schaute in höchster Spannung den Herrn Pfarrer an und fragte dann halblaut: »Wann kann der Rico gehen

Da fing Rico wieder an, und nun fielen die Studenten ein und sangen mit aller Macht: »Und die Schäflein, und die Schäflein« – und dazwischen lachten sie so ungeheuer, daß man nichts mehr hörte von Ricos Geige, und dann sangen sie wieder und einer sang zwischenein ganz allein: »Und tät’ er nichts denken, So tät’ ihm nichts weh

Rico war so müde von all dem Singen und Geigen und Fahren den ganzen Tag, daß er kaum mehr essen konnte, und in der großen Kammer, wo er zusammen mit seinem Beschützer die Nacht zuzubringen hatte, war er kaum in sein Bett gestiegen, als er sofort in einen tiefen Schlaf sank. Am frühen Morgen wurde Rico von einer kräftigen Hand aus seinem festen Schlaf aufgerüttelt.

Am Tage ging der Rico seinem pfeifenden Burschen nach zu den Feigenbäumen und auf den Acker hinaus ins Maiskorn, denn das mußte er nun alles behandeln lernen.

Der kleine Silvio mußte sich die Sache in den Kopf gesetzt haben, wie noch nichts in seinem Leben; denn was die Mutter auch vorbrachte und wie sehr sie in Eifer geriet vor Besorgnis, sobald sie innehielt, sagte Silvio: »Der Rico muß es holen, er weiß, wo es ist