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Aktualisiert: 12. Juni 2025


Wenn ich doch wissen könnte, wer mir so falsch singt und einen ganzen Gesang verdirbtDa sagte ein kleiner Bube, der neben Rico saß: »Ich weiß schon, warum es so gegangen ist; allemal geht es so, wenn der Rico aufhört zu singenDem Lehrer war es selbst nicht so ganz unbekannt, daß die Geige am sichersten ging, wenn Rico fest mitsang.

So lag er lange Zeit und mußte sein großes Leid ausweinen, und es war, als wollte sein Herz zerspringen und als sei es ein Ausbruch von allem Weh, das ihn bisher stumm und starr gemacht, wo es ihn getroffen hatte. Als sich Rico vom Boden erhob, war die Sonne schon weit unten und ein goldener Abendschein lag auf dem See. Nun wurden die Berge violett, und ein rosiger Duft lag rings über den Ufern.

Die Kinder wurden größer, und es gab immer mehr Arbeit und das meiste fiel auf Stineli; denn es war das älteste von den Kindern und neben den Alten war es doch das Jüngste; so hieß es bald: »Das Stineli kann dies tun, es ist ja alt genug«, und dann gleich nachher: »Das kann Stineli verrichten, denn es ist noch jungDie Freude konnte es mit niemandem mehr recht teilen, seit der Rico fort war, wenn es noch einen Augenblick Zeit dazu gehabt hätte.

Dann fielen die anderen wieder ein und sangen, so laut sie konnten: »Und die Schäflein, und die Schäflein« – und so ging es eine ganze Weile lang fort, und wenn Rico einmal etwas innehielt, so riefen sie: »Weiter, Geiger, nicht aufhörenund warfen ihm kleine Geldstücke zu, immer wieder, daß er einen ganzen Haufen in der Kappe hatte.

Dann stieg der Mann in den Wagen an seinen Platz und Rico wurde vom Kutscher wie eine Feder hinaufgehoben; dann ging’s wieder davon. Wenn der Wagen nicht zu rasch fuhr, wollten die Studenten immer gleich Musik haben, und Rico spielte alle Melodien, deren er sich nur erinnern konnte vom Vater her, und zuletzt spielte er noch: »Ich singe dir mit Herz und Mund

Zuerst habe ich dich gar nicht mehr erkannt; aber wie ich dir ins Gesicht sah, da habe ich dich gleich erkannt; es hat ja kein Mensch sonst so ein Gesicht wie duUnd Stineli stand ganz glühend rot vor Freude vor dem Rico, und der Rico stand kreideweiß vor innerer Erregung und konnte zuerst gar nichts sagen und schaute nur das Stineli an.

Die Großmutter nahm das Kind bei der Hand und zog es zu sich heran. »Komm, Stineli«, sagte sie liebreich, »ich muß dir nun etwas erklären. Weißt du, wie’s in dem alten Liede heißt, das wir noch mit dem Rico gesungen haben am letzten Abend? ›Denn was er tut und läßt geschehn, Das nimmt ein gutes End’.‹

»Ja, ja, Stineli, du solltest nur einmal den See sehen, den ich meineund Rico schaute so verloren über den See hin, als finge, was er ansehen wollte, erst dort an, wo man nichts mehr sah.

Der Lehrer hatte sich auf einen Stuhl niedergelassen und die Brille aufgesetzt. Er schaute mit ernster Prüfung jetzt auf Ricos Finger, dann auf seine funkelnden Augen, dann wieder auf die Finger. Rico hatte fertig gespielt. »Komm hier zu mir her, RicoDer Lehrer rückte seinen Stuhl ins Licht, und Rico mußte sich gerade vor ihm aufstellen. »So, nun muß ich ein Wort mit dir reden.

Da ist man immer daheim, wo man seinen Vater und seine Mutter –«; hier hielt es plötzlich inne: Rico hatte ja gar keine Mutter, und der Vater war schon so lang wieder fort, und die Base? – Stineli kam der Base nie zu nah, sie hatte ihm nie ein gutes Wort gegeben; es wußte gar nicht mehr, was sagen. Aber Stineli konnte in einem so unsicheren Zustande nicht lange bleiben.

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