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Aktualisiert: 30. April 2025
Wenn der Kandidat Regulein Herrn Binder seine Not klagte, erwiderte dieser: »Nur Geduld, die Gewohnheit wird ihn schon zur Andacht nötigen.« – »Ich glaube nicht,« versetzte der Kandidat darauf mutlos, »gebärdet er sich doch, als ob er sein Leben lassen sollte, wenn ich ihn zum Kirchgang auffordere.« – »Macht nichts, es ist Ihr Beruf, seinen Widerstand zu brechen,« lautete der Bescheid.
Ich war wie vor den Kopf geschlagen; neben aller Verantwortlichkeit durfte ich auch die begründetste Sorge für den armen Menschen hegen; ich lief in meine Wohnung, da hatte sich kein Caspar blicken lassen, ich schickte die Schwester zum Bürgermeister, die alte Mutter sogar machte sich auf die Beine, um bei einigen Bekannten nachzufragen; währenddessen beriet ich mich mit dem Kandidaten Regulein, und als meine Schwester Anna binnen kurzem zurückkam und wir gleich an ihrem Gesicht merkten, daß sie nichts erfahren hatte, schien es geboten, ohne Verzug die Polizei zu unterrichten, die ja im Fall eines Unglücks mitschuldig war, da man die Bewachung in letzter Zeit auffallend vernachlässigt hatte.
Gleichzeitig kam der Kandidat Regulein aus seiner Wohnung und meinte: »Na, was ist denn das für eine Bescherung!« Die alte Frau, die an nichts Schlimmes dachte, äußerte sich, wahrscheinlich habe jemand Nasenbluten gehabt. Anna jedoch, mehr und mehr voll Ahnung, wies auf die blutigen Fingerabdrücke hin, die an der Mauer bis zur Kellertür sichtbar waren.
Der gute, hilflose Kandidat Regulein! Ein junges Männlein, das nie jung gewesen war und dessen Gottesgelehrtentum von so dünner Beschaffenheit war wie seine Beine.
Hinter einer Tür des Flurs, aus der Wohnung des Kandidaten Regulein, tönten Geigenklänge; der Kandidat übte. Den einen Fuß schon auf der Treppe, blieb Caspar stehen und lauschte. Da! Da war es! Da kam er! Ein Schatten erst, dann eine Gestalt, dann eine Stimme. Was sagte die Stimme, die tiefe Stimme? Eine tiefe Stimme sprach hinter ihm die Worte: »Caspar, du mußt sterben.«
Wirklich, Frau Behold hat sich’s etwas kosten lassen, eine schwarzlackierte Kutsche mit zwei Pferden und einen Mann mit goldenen Knöpfen auf dem Bock. Caspar wird von Daumer und den beiden Frauen zum Tor geleitet, auch der Kandidat Regulein verläßt seine Junggesellenklause.
Meine Erregung muß jedem verständlich erscheinen, der das Vorhergegangene in gerechte Erwägung zieht, es kamen mir aber doch Bedenken an, ich ärgerte mich nachher über meine Unbesonnenheit und veranlaßte den Kandidaten Regulein, daß er ins Tuchersche Haus gehe, um mit dem Herrn aus Ansbach zu sprechen und ihn tunlichst aufzuklären.
Er schlug Caspar damit. Während Caspar den gelähmten Blick nach oben zwang, spürte er einen donnernden Schmerz im Hirn. Auf einmal hörte der Kandidat Regulein auf, die Geige zu spielen. Es erschallten Schritte, die wieder verklangen, doch mochte der Vermummte stutzig geworden sein und die Furcht ihn verhindern, zum zweitenmal auszuholen.
Der Bürgermeister wandte sich an Daumer und verlangte, Caspar solle einen Religionslehrer erhalten, man überlasse es Daumer, einen vertrauenswürdigen Mann zu bestimmen. »Wie wäre es mit dem Kandidaten Regulein?« meinte Binder. »Ich habe nichts dagegen,« erwiderte Daumer gleichgültig. Der Kandidat wohnte im Daumerschen Haus zu ebener Erde und genoß den Ruf eines soliden und fleißigen Mannes.
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