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»So alt wäre jetzt eben auch meine arme Constanzaentgegnete die Stadtrichterin. »Ach, ihr guten Leute, wie ruft mir dies Mädchen mein Unglück zurückDa ergriff Preziosa die Hände der Dame, küßte sie zu wiederholten Malen, bedeckte sie mit ihren Tränen und sprach: »Gnädige Frau, der verhaftete Zigeuner trägt keine Schuld, denn er wurde sehr gereizt.

Indessen möchte ich denn doch von Andres wissen, ob er, falls das Schicksal seine Lage so wendet, daß er Preziosa ohne seine gegenwärtige Angst und Sorge zur Frau erhielte, dadurch glücklich würde, sei er nun der Herren-Andres oder Don Juan de Carcamo

Andres führte mit Preziosa sittsame, verständige und liebeglühende Gespräche, und sie verliebte sich allmählich in den Verstand und das züchtige Benehmen ihres Freundes, wie er in ihres verliebt war. Hätte seine Liebe noch wachsen können, sie wäre gewachsen, so groß waren seiner Preziosa Sittsamkeit, Geist und Schönheit.

»Still, meine Preziosaerwiderte der Vater, »denn dieser an das Kostbarste erinnernde Name soll dir zur Erinnerung an dein Verschwinden und deine Wiederauffindung bleiben; ich als dein Vater nehme es auf mich, einen Gemahl für dich auszuwählen, der deines Standes nicht unwürdig ist

»Auf drei- bis viererlei Artenerwiderte Preziosa. »Das auch nochrief Doña Clara. »Beim Leben des Stadtschultheißen, meines Gemahls, du sollst mir wahrsagen, Goldkind, Silberkind, Perlenkind, Karfunkelkind, Himmelskind! Das ist der höchste Name, den ich für dich finde

Daher baten sie insgesamt, auch ihnen wahrzusagen, aber Preziosa verwies sie auf den kommenden Freitag, und sie versprachen, Silberrealen zur Zeichnung des Kreuzes mitzubringen. Unterdes kam der Herr Stadtschultheiß, dem man von der kleinen Zigeunerin Wunder über Wunder erzählte.

Die Verwirrung und der Lärm wuchsen; Andres eilte der ohnmächtigen Preziosa zu Hilfe und dachte nicht mehr an seine Verteidigung. Überdies wollte das Schicksal, daß Klemens bei dem unglücklichen Ereignis nicht zugegen war, da er mit seinem Gepäck das Dorf schon verlassen hatte. Kurz man fiel in solcher Zahl über den Mörder her, daß er überwältigt und mit zwei schweren Ketten gefesselt wurde.

Preziosa ergriff die Schellentrommel, und sie tanzten ihre Wendungen und verschlungenen Schritte mit so viel Leichtigkeit und freiem Anstand, daß die Augen aller Zuschauer ihren Füßchen folgten, besonders die des Andres, die an Preziosas Füßen hingen, als fänden sie dort den Mittelpunkt ihres Himmels.

»Auf den ersten Blick«, sagte Preziosa, »erkannte ich dich, als du in unser Lager kamst, Klemens, und gleich fielen mir die Verse ein, die du mir in Madrid gegeben hast. Ich wollte aber nichts sagen, weil ich nicht wußte, aus welchem Grunde du zu uns gestoßen sein mochtest.

Während sie den Verwundeten verband, stand Preziosa daneben und schaute ihn mit unverwandtem Blicke an, wie er auch sie, so daß Andres seine Aufmerksamkeit nicht entging; er glaubte jedoch, nur ihre große Schönheit ziehe die Augen des Jünglings an.