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Aktualisiert: 28. Juni 2025
Aber die alte Mutter Moreus hatte einen bekümmerten Ausdruck, und nach einer Weile vertraute sie der Pfarrfrau an, was sie bedrückte. Sie sagte, es sei ja sehr schön, daß sich die liebe Frau Raclitz mit der Braut zufrieden zeige, sie selbst aber habe das Gefühl, es werde alles mißglücken, wenn man die Braut nicht dazu bringen könne, ein anderes Gesicht aufzusetzen.
Man konnte der Pfarrfrau nicht anmerken, ob sie sich etwas aus Frau Beatas Rede machte. Sie war noch immer in ausgezeichneter Laune, und während sie mit der Kleinen ins Wohnhaus zurückging, sagte sie ganz ruhig zu ihr, sie solle jetzt in den Saal gehen und ein wenig nähen, sie werde gleich selbst nachkommen, sie wolle nur vorher noch ein paar Worte mit Mamsell Maja Lisa sprechen.
Sie zeigte ihr, wie man einen Knoten macht, wie man die Nadel in den Stoff hineinsteckt und wieder herauszieht. Schweigend ließ sich die Kleine belehren. Dann nahm sie den Leinwandfleck in die Hand, legte ihn über den linken Zeigefinger und machte Stich um Stich, als sei das absolut nichts Schwieriges. Ei du lieber Himmel! Wie sehr verwunderte sich doch die Pfarrfrau.
Auch sie sei früher ein sehr tätiger Mensch gewesen, obgleich nicht ganz so tüchtig wie Anna Maria Raclitz. Die Pfarrfrau hatte die
Die Pfarrfrau antwortete ihm, sie habe ganz dasselbe gedacht und es auch ausgesprochen; aber Maja Lisa sei sosehr besorgt um die Großmutter, man bringe sie nicht von ihr weg, sobald der alten Frau nur das allergeringste fehle.
Du hast das rechte Wort gesagt. Sei getreu bis in den Tod. Auch ich bleibe bei dir bis in den Tod.“ Es gelang ihm nicht, sie zu überreden, daß sie sich mit den Kindern flüchtete. Von dieser Stunde an klang es immer in dem Herzen der Pfarrfrau: „Sei getreu bis in den Tod.“ Ruhig und mutig sah sie dem entgegen, was kommen sollte; die Angst war von ihr gewichen.
Das ist wirklich ein prächtiger Mensch, der alles versteht. Er hat ja sogar die Männer und Weiber da droben in allen möglichen nützlichen Beschäftigungen unterrichtet.« »Ich möchte sehr gerne wissen, ob er nicht ein Auge auf unsere Maja Lisa geworfen hat,« fuhr die Pfarrfrau ganz offenherzig fort, »und man hört ja auch nichts als Gutes über ihn.«
»Es wird wohl in den Büchern stehen, die sie bei Nacht liest«, hatte die Kleine geantwortet. »Ach so, sitzt sie bei Nacht auf und liest?« hatte die Pfarrfrau entgegnen »Dann zündet sie sich wohl einen Kienspan an?« »Nein, nein, sie liest bei einer Kerze, das weiß ich«, lautete die Antwort der Kleinen.
Aber, fuhr sie fort, die Kleine solle niemand sagen, daß sie sie lesen lehre. Sie habe Angst, die Leute würden sie auslachen. Es solle so aussehen, als lehre die Pfarrfrau sie nähen und verbringe deshalb jeden Vormittag eine Stunde mit ihr im Saal. Ja, da könne ja nichts Böses dabei sein, meinte die Kleine.
Was draußen in der Küche Maruschka zitternd und bebend zubereitet hatte, was sie aus dem Keller herausgeholt, das schmeckte den Kosaken aufs beste. Während des Essens besorgte Maruschka eifrig, was ihr die Pfarrfrau aufgetragen: die schönen Betten im Gastzimmer überzog sie mit frischer Wäsche. Nach Tisch geleitete der Pfarrer die müden Soldaten hinauf und lud sie ein, es sich behaglich zu machen.
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