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Aktualisiert: 28. Mai 2025


Aber an demselben Tag, an dem der Fähnrich abreiste, erschien sie an der Küchenkammertür, winkte der Kleinen und sagte, sie solle eine Weile mit ihr in den Saal kommen. Die Kleine stand sogleich auf, aber sie fürchtete sich unbeschreiblich vor einem Alleinsein mit der Pfarrfrau.

Als die Kleine das gesagt hatte, schob sie sich an der Wand weiter, bis sie die Ecke neben der Küchentür erreicht hatte. Da blieb sie stehen und wartete auf das, was kommen würde. Die roten Flecke brannten auf Frau Raclitzas Wangen, und sie ging mit erhobener Hand auf die Kleine zu. Diese aber duckte sich nicht, und ihre Augen sahen die Pfarrfrau kalt an.

Aber die Pfarrfrau kümmerte sich nicht um diese Warnung, und schließlich gelang es ihr, dem Bock einen recht harten, empfindlichen Schlag zu versetzen.

Dicht beim Herd und beim Feuerschein saß die Pfarrfrau vor einem gelbgebeizten Spinnrädchen und spann feine weiße Baumwolle. Hinter der Pfarrfrau kam, soweit die Kleine erraten konnte, die alte Haushälterin, von der Mutter gesprochen hatte, und die spann Wolle an einem grün und rot angestrichenen Rad.

Sie konnte nichts erwidern, denn ihr Unterkiefer und ihr ganzer Kopf zitterte, wie wenn jemand hinter ihr stünde und sie schüttelte. Nun wendete sich die Pfarrfrau wieder der Tür zu, um zu gehen. Sie sehe ja, wie eilig es die Großmutter habe, deshalb wolle sie nicht länger stören. Frau Beata brauche jetzt gewiß auch nicht mehr so viel Gesellschaft, da sie wieder arbeiten könne.

Das Schweigen dauerte weiter, und dem Fähnrich wurde es immer unbehaglicher zumut. Schon fing er wieder an, Liljecronas Lob zu singen, als die Pfarrfrau von ihrem Platz aufstand und mit einer Stimme, die einen ganz anderen Klang hatte, als während des vorausgegangenen Gesprächs, sagte: »Ich höre Lyselius kommen. Geht nun zu ihm hinein,

Die Pfarrfrau machte den Versuch, sich mit ihrer Arbeit in die gute Stube zu setzen, die Wand an Wand mit dem Studierzimmer war, und wenn sie da hätte bleiben dürfen, wäre sie wohl auch dahintergekommen, welches Anliegen die Fremden hergeführt hatte. Aber sie war noch keine zwei Minuten da drinnen gewesen, als der Pfarrer zur Tür hereinschaute und sie bat, sich in ein anderes Zimmer zu begeben.

Jetzt hatte sicher eine von den Spinnerinnen etwas Ungeschicktes gemacht. Die Pfarrfrau drehte ein Mal ums andere den Kopf nach der Tür. Indessen war ziemlich viel Zeit vergangen, und der Tag begann zu grauen. Ein blasses Morgenlicht drang durch die kleinen Fensterscheiben herein.

Die Pfarrfrau trat zu ihr und sprach ihre große Freude darüber aus, Frau Beata am Nähtisch zu finden. Das sei doch sehr schön, daß die Gicht sich so gebessert habe und sie nun etwas arbeiten könne. Sie solle ihr doch zeigen, woran sie eben sei, denn sie habe gehört, Frau Beata Spaak könne wunderschön nähen, und ihre Stiche lägen wie Perlen einer neben dem andern.

Er stand auf und schritt auf die Tür zu. Als er diese dann aber rasch öffnete, stieß er gegen jemand, der dicht, ganz dicht davorgestanden hatte. Es war die Pfarrfrau. Er warf einen Blick auf sie, blieb stehen und sah sie noch einmal an, wie um sich zu vergewissern, daß sie es auch wirklich sei; darauf trat er auf die Treppe hinaus und richtete ein paar Fragen an die Alte.

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