Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 28. September 2025
Aber die Pfarrfrau hielt den schlanken Hals fest umfaßt; mit der einen Hand hob sie der Spinnerin den Kopf auf, mit der andern riß sie eine Handvoll Werg aus dem Wocken, drückte dieses auf das Gesicht der Spinnerin und fuhr ihr damit rund im Gesicht herum, wieder und wieder.
Beim Pfarrhaus dagegen war es ganz anders; von den südlichst gelegenen Höfen hatte man wohl ein paar Meilen bis zum Pfarrhaus zu fahren. Und wie schwer war es für die Pfarrfrau, jeden Sonntag in die Kirche zu kommen, wie es doch die gute Sitte verlangte. Vier Stunden gingen drauf, bis man wieder daheim war, ja an dem Abendmahlsonntag zog sich die Fahrt oft fünf bis sechs Stunden hinaus.
Aber die Pfarrfrau sprang auf und stellte sich vor die Küchentür. »Mit meinem Willen kommt kein einziges Spinnrad zur Küche hinaus«, sagte sie. Doch die alte Haushälterin fühlte, daß sie das Recht auf ihrer Seite hatte; ohne Zögern trat sie auf die Pfarrfrau zu, und es sah aus, als sollte sich im nächsten Augenblick etwas Schreckliches ereignen.
Als sie nun wieder an dem Nähtisch saßen, war indes vom Nähen keine Rede mehr, sondern die Pfarrfrau öffnete ein Fach, das unter den andern verborgen war. Diesem entnahm sie zuerst ein Abc-Buch, dann Papier und einen Gänsekiel sowie ein Fläschchen Tinte.
Aber die Aufforderung, auch noch ein Urteil abzugeben, war eine Artigkeit, die der Pfarrfrau erzeigt wurde. Sie ging also mit in das Zimmer, wo die Braut fertig angekleidet stand und nur noch auf den Hochzeitszug wartete, der sie abholen sollte.
Aber als die Pfarrfrau an diesem Tag bei ihr eintrat, hatte Großmutter ein Laken in der Hand und stickte an einem Hohlsaum, und ihr Arm ging dabei so schnell auf und ab wie die Flügel einer Lerche. Als aber Frau Beata die Pfarrfrau erblickte, machte sie eine Bewegung, wie wenn sie die Arbeit verstecken wollte. Aber als sie merkte, daß die andere sie schon gesehen hatte, nähte sie ruhig weiter.
Die Pfarrfrau setzte sich an den Nähtisch, die Kleine mußte neben ihr Platz nehmen; nun sollte sie nähen lernen, denn die Pfarrfrau hätte ihrer Mutter versprochen, ihr eine gute Erziehung zuteil werden zu lassen. Zuerst zeigte ihr die Pfarrfrau, wie man eine Nadel einfädelte.
Die neue Pfarrfrau war klein von Gestalt und hatte schlohweißes Haar; aber ihr Gesicht war von zarter Farbe und ganz ohne Runzeln, niemand hätte ihr Alter festzustellen gewagt. Sie stand in dem Ruf, eine unglaublich tüchtige Hausfrau zu sein; die Leute sagten auch von ihr, wenn sie einen Menschen nur einmal sehe, wisse sie gleich, was er wert sei.
Und die Stimme der Pfarrfrau klang auch ganz verändert, als sie entgegnete: »Was sagt Ihr da, Fähnrich? Es ist doch wohl nicht möglich, daß ein Pfarrer
Mehr wurde nicht gesagt, bis die Pfarrfrau und Frau Beata sich in den beiden großen Lehnstühlen niedergelassen hatten und die Pfarrerstochter sich auf eine Fußbank gesetzt, wo sie früher, solange sie noch beständig bei ihrem geliebten Herrn Vater drinnen war, immer gesessen hatte.
Wort des Tages
Andere suchen