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Aktualisiert: 28. Juni 2025
Sie wußte nicht, was sie sagen durfte. Von der Pfarrerstochter war ihr streng verboten, dem Pfarrer irgendeine Klatscherei über die Pfarrfrau zu hinterbringen, und ihre eigene Mutter hatte dasselbe gesagt. Es war hier nicht wie in Svansskog; dort hatte sie alles, was es auch sein mochte, erzählen dürfen.
Was für ein Märchen soll es denn sein?« »Ich glaube, ich will dir das Märchen vom Schneewittchen erzählen.« »Ach ja, erzähle mir das!« rief die Pröpstin, und sie sah durchaus nicht unbefriedigt aus. »Es ist lange, lange her, seit ich es zum letztenmal gehört habe.« »Du weißt, es war einmal eine Pfarrfrau,« begann die Pfarrerstochter, »die war tiefbetrübt, weil sie keine Kinder hatte.«
Der gute Vater hatte sicher dasselbe auch zu der Pfarrfrau gesagt, sie aber hatte sich nicht abschrecken lassen.
Die Kleine glaubte, die Pfarrfrau wolle sie nun im Lesen und Schreiben prüfen; aber das war nicht deren Absicht, sondern sie sagte, sie habe als Kind ihrer Mutter immer bei der Pflege der kleinen Geschwister helfen müssen, und so habe sie nie lesen und schreiben gelernt. Aber seit sie Pfarrfrau geworden sei, sei es ihr äußerst unangenehm, daß sie es nicht könne.
Jetzt war sie, die Pfarrfrau, wohl hinter ihr her und paßte ihr auf; aber niemand half ihr dabei, kaum der Vater, der doch wohl in erster Linie den Wunsch haben sollte, daß aus seiner Tochter ein gesetztes Frauenzimmer würde, die an anderes dachte, als allerlei Unsinn und Kurzweil zu treiben. Aber sie wollte ihrer Pflicht trotzdem nachkommen; es gab nicht viele, die es wagten, derjenigen, die Lövdala und das ganze Dorf erben sollte, ordentlich Bescheid zu sagen.
Die Dunkelheit hatte die Pfarrfrau endlich gezwungen, das Stopfen aufzugeben. Aber sie zündete deshalb kein Licht an, sondern griff nach einem Strickzeug, an dem sie, auch ohne die Augen zu gebrauchen, weiterarbeiten konnte. Die Nadeln bewegten sich still und gleichmäßig, aber als der junge
Die Bauersleute gerieten in große Verlegenheit, und schließlich baten sie die Pfarrfrau inständig, doch ja dazubleiben. Darauf ging die Pfarrfrau hinauf in den Festsaal. Aber auch da mußte sie immer wieder dieselben Fragen hören und dieselbe Antwort geben, während sie herumging und die Gäste begrüßte, die sich die Wände entlang aufgestellt hatten und auf die Trauung warteten.
Aber mit jeder Minute, die so verging, kniff die Pfarrfrau die Lippen fester zusammen. Sie sah allmählich ganz hart aus, man konnte sich ordentlich vor ihr fürchten. Jetzt hielt sie ihr Spinnrad an und stand auf. Die andere aber, die noch immer still dasaß, merkte gar nicht, daß die Pfarrfrau zwischen den Spinnrädern hindurch auf die Tür zukam.
Sie rührte sich nicht, bis die Pfarrfrau vor ihr stand und ihr die Hand auf den Nacken gelegt hatte. Da stieß sie einen kleinen Schrei aus und versuchte sich mit der Hand frei zu machen.
O ja, das getraue sie sich gut, rief die Kleine. Sie schlug auch gleich eine Klappe an einem der Tische auf, legte das Papier zurecht, zog den Stöpsel aus dem Tintenfläschchen und begann zu schreiben, was ihr die Pfarrfrau diktierte. Ein Frühlingsabend An einem schönen Frühlingsabend war die Pfarrerstochter mit der Kleinen im Freien.
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