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Aktualisiert: 22. Juni 2025
Während dieser drei Wochen war die Kette nach und nach aus der Tasche in die Kommodenschieblade, von dort in einen Briefumschlag und der Briefumschlag in ein geheimes Fach gewandert. Und Petra selbst war von einer demütigenden Entdeckung zur andern gelangt. Zum ersten Male war sie sich in vollem Umfang des Abstandes bewußt, der sie von den vornehmen Damen der Stadt trennte.
Mit verurteilendem Gesicht blickte Petra ins Leere. »Denken Sie nur, ich schlafe nicht mehr«, klagte Natalie. »Seit vielen Nächten kann ich kein Auge mehr schließen.« Osterburg bewegte sich. »Seit ich dich kenne, meine Liebe, hast du noch nie geschlafen«, rief er verdrossen und gereizt. Zu gewissen Zeiten reizte ihn der harmloseste Laut.
Und da die alte Dame von Petra schon längst dasselbe gedacht hatte, redeten sie nun überhaupt nicht mehr miteinander, sondern warfen sich nur von Zeit zu Zeit scheue Blicke zu. Als der Vorhang wieder aufging, kam Petra nicht mehr so recht mit.
Als Natalie und Petra bei ihrer Mutter eintraten, fragte diese, was mit Osterburg vorgegangen sei, er benehme sich so sonderbar. »Er ist der größte Narr, den es gibt, Mama«, versetzte Natalie kalt. »Du hast ihn doch geheiratet, mein Kind«, meinte die alte Dame und ging zu ihrem Stuhl zurück. Eigentlich ging sie nicht, sondern schob sich vorwärts.
Petra kam auf die Schwester zu und flüsterte ihr ein paar Worte ins Ohr. Natalie schloß erblassend die Augen und legte den Kopf gegen den Nacken. Petra sah sie mitleidig an und wandte sich zu den Kindern, die ihr gefolgt waren und die Mutter mit zärtlich verdrehten Ausdrücken begrüßten. Herr Osterburg war nicht im Salon. Aus dem Schlafgemach nebenan drang ein ungewöhnlicher Lärm.
"Sagen Sie mal," rief Signe, "Sie sind doch nicht etwa ?" "Das Fischermädel?" vollendete der Propst. Petra sah flehend zu ihnen auf. "Ja, ich bin das Fischermädel", sagte sie.
Ich hab' Flammen rings um ihn gesehen!" sagte Petra, "und die Kirche hat gezittert unter seinen Tritten!" "Ruhe!" ertönte es von verschiedenen Seiten. "Wer nicht still sitzen kann, 'raus!" "Heda! Ruhe da oben!" klang es vom Parkett. "Ruhe!" klang es vom Balkon zurück. Petra war ganz in sich zusammengekrochen, als wolle sie sich verstecken; aber gleich darauf hatte sie alles um sich her vergessen.
Petra wandte sich ab, lachte, hüpfte, duckte sich und wollte zur Tür hinaus. Aber Signe vertrat ihr den Weg: "Was ist es, Petra? So rede doch!" Petra versteckte sich hinter ihr, als wolle sie sich ganz verkriechen, lachte aber immer weiter, ganz maßlos. Nein, so benimmt sich die Schuld nicht, das wurde doch auch jetzt dem Propst klar.
Petra wußte sofort, weshalb sie das sollte; aber daß die Mutter es nicht in Worten aussprach, das rührte sie. Sie zog sich aus und legte den Matrosenanzug an, die Mutter half ihr, und als sie dabei dem Lichtkreis nahe genug kam, um ihr Gesicht deutlich sehen zu können, da sah Petra, daß Gunlaug alt war. War sie's in diesen letzten Tagen geworden, oder hatte Petra es nur vorher nicht gesehen?
Wasser!" rief es um sie her. "Nicht nötig!" erwiderte die alte Dame. "Sie ist ja gar nicht bewußtlos." "Still!" rief es vom Parkett herauf. "Ruhe da oben!" "Ruhe da unten!" tönte es vom Balkon zurück. "Sie müssen sich's nicht so zu Herzen nehmen", flüsterte die alte Dame. "Es ist doch alles bloß erdichtet und erfunden! Aber Frau Naso spielt wirklich brillant!" "Still!" rief nun auch Petra.
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