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Diese Nachricht erfüllte sie mit großer Unruhe; denn sie wußte, mit der Einsegnung hatte der Unterricht ein Ende, und was sollte dann werden? Die Mutter ließ ein Giebelstübchen ans Haus anbauen; Petra sollte nach ihrer Einsegnung ein eigenes Zimmer haben. Das unablässige Hämmern und Klopfen war ihr eine schmerzliche Mahnung.

Mitten in ihrem Redestrom erschien ein Mädchen aus der Waschküche, um zu sagen, es fehlten Wäscheleinen; ein ganzes Bund sei fortgekommen. Petra wurde puterrot und sprang auf: "Ich weiß, wo sie sind; ich hole sie." Sie machte ein paar Schritte auf die Tür zu; da fiel ihr der Brand ein; sie blieb stehen und errötete noch tiefer: "Ach Gott, die sind gewiß verbrannt! Sie lagen in meinem Zimmer!"

Der erste Eindruck, den Petra von der Stadt empfing, war ein starker Natureindruck. Sie konnte das Gefühl nicht los werden, als umdrängten die Berge sie so dicht, daß sie sich vor ihnen in acht nehmen müsse. So oft sie das Auge erhob, fühlte sie sich bedrückt, und dann wieder trieb es sie, die Hand auszustrecken und an den Stein zu pochen. Bisweilen war ihr, als gebe es hier keinen Ausgang mehr.

Die Summe war nicht groß, aber sie reichte aus, Petra ein Stück weiter in die Welt hineinzutragen und damit auch schneller vorwärts. Hell wie die Sonne aber stieg der Gedanke in ihr auf, jetzt könne ihre Mutter zu ihr kommen, jetzt könne sie tagtäglich ihrer Mutter Freude bereiten, sie könne ihr alles vergelten!

Sie fuhr mit der Hand hinein und zog aus dem einen ein kleines, in Seidenpapier gewickeltes Päckchen: ein goldenes Armband! aus dem andern ebenfalls ein sorgfältig umhülltes Päckchen ein Paar Pariser Handschuhe! Und aus dem rechten Handschuh zog sie wiederum ein Papierknäuel, das zwei glatte goldene Ringe barg. "Schon!" dachte Petra.

Signe stand vom Klavier auf, trat auf Petra zu, legte den Arm um sie und zog sie in das Arbeitszimmer, wo weiter niemand war. "Petra, wir wollen wieder Freunde sein!" "O Signe, endlich verzeihst Du mir!" "Jetzt kann ich alles tun, was ich soll! Petra, liebst Du

Petra sehnte sich, allein zu sein; deshalb zog sie sich zurück. Signe hatte im Hause zu tun, so daß sich der Propst mit

"Herein!" antwortete Petra am Abend auf das leise Klopfen und trat ein paar Schritte zurück, um den Geliebten besser sehen zu können, während er eintrat. Wie wenn ein eisiger Wasserstrahl sich über sie ergösse, wie wenn die Erde unter ihren Füßen wiche, so wirkte auf sie das Gesicht, das da in der Tür erschien.

Und sie drückte ihr Bündel fest an sich und tat einen Schritt vorwärts. "Komm mit!" versetzte die Mutter, die ihren Arm nicht losgelassen hatte; "ich habe schon für alles gesorgt." Augenblicklich gab Petra nach, wie ein Mensch, der eine allzu schwere Last fallen läßt, und überließ sich der Mutter.

Petra kannte beide, und beide kannten sie; aber ohne eine Frage, ohne Mitleid, nur wie eine ganz alltägliche Sache wurde ihr gesagt, was gesagt werden mußte wo ihre Koje sei, und was sie zu tun habe, wenn sie irgendetwas wünsche oder seekrank würde. Letzteres wurde sie auch fast augenblicklich, als sie in ihre Kabine trat, und sie ging darum, sobald sie sich umgekleidet hatte, wieder auf Deck.