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Aktualisiert: 9. Mai 2025
Die Strada nazionale, die am Garten vorbei nach Mentone führt, steigt zunächst in der Schlucht empor und beginnt erst jenseits der Croce della Mortola sich langsam zu senken. Es ist ein unendlich schöner Weg, der im weiten Bogen, am Abhang der Berge, langsam gegen Mentone absteigt. Bald ist man in einen Olivenhain gedrungen, in dem sich das Dorf Grimaldi verbirgt; jenseits des Ortes steigt über der Straße ein alter Thurm düster in die Lüfte empor, neben ihm drängt ein modernes Schloß in englisch gothischem Geschmack sich auf. Ein schöner Garten steigt bis zum Thurm empor. Es war das einst die Besitzung des englischen Arztes Bennet, dessen Name einen ruhmvollen Klang an der Riviera besitzt. Nach dessen Tode haben neue Besitzer das gothische Haus erbaut. Wir erreichen das italienische Zollhaus. Es dunkelt schon; in Mentone, das in geringer Ferne vor unseren Augen aufsteigt, beginnen auf den Straßen und in den Häusern die Lichter sich zu entzünden. Eine lange Reihe flammender Punkte folgt bald dem Strande, als hätte sich das Meer mit einer Schnur feuriger Perlen geschmückt. Mir zogen die Strophen des Mignonliedes durch den Sinn, und das Rauschen des Meeres schien sie in den Tönen der Beethoven’schen Musik zu begleiten. Wie bezeichnend für diesen Boden mehr als zweitausendjähriger Cultur, daß jene Gewächse in dem Liede, welche das Bild Italiens uns so lebendig vor die Seele zaubern, diesem Lande nicht ureigen sind. Sie kamen aus dem Orient, wie alle die großen Gedanken, auf welchen unsere Bildung ruht, entfalteten und veredelten sich aber auf diesem Boden. Die Citronen und Orangen erhielten die klassischen Lande von den Semiten, welche dieselben ihrerseits von den Indiern übernommen hatten. Der
Man bleibt gern stehen, um einzelne dieser Bäume zu bewundern, erfreut sich dann auch des Gegensatzes, den die dunkel beschatteten Stämme gegen das leuchtende Blau des Himmels und des Meeres bilden. Zauberhaft schön ist es aber in einem solchen Olivenhain des Abends zu wandeln, wenn der Vollmond über dem Meere steht.
Die Blüthezeit des Oelbaumes fällt in den Mai oder Juni. Dann ist er dicht bedeckt von kleinen, gelblichweißen Blüthen, die einen lieblichen Geruch verbreiten. Diese Blüthen erinnern an diejenigen unserer Rainweide, des Ligustrum vulgare, eines Strauches, der in Wirklichkeit auch dem Oelbaum nahe verwandt ist. Die Früchte des Oelbaums sind Steinfrüchte von länglich runder Gestalt. Die unreifen Früchte haben grüne Färbung, verschwinden daher im Laub; doch beim Reifen werden sie schwarzblau und treten dann scharf hervor. Ein alter Brauch verlangt, daß die Ernte der Oliven am 21. November beginne; sie dauert im Dezember fort. Ungünstige Witterungsverhältnisse können die Ernte an der Riviera freilich sehr verzögern. So kam es, daß im Frühjahr 1891 die meisten Bäume um Bordighera noch voll Oliven hingen. Manche Bäume waren mit Früchten so stark beladen, daß man das Laub kaum sehen konnte. Die Olivenernte war Anfang April in vollem Gange. Arbeiter und Arbeiterinnen zogen mit Säcken und Körben bepackt in den Olivenhain. Dort sah man die Männer auf die Bäume steigen und mit Stangen gegen die Aeste schlagen. Frauen und Kinder hockten am Boden, um die Früchte aufzulesen. Von allen Seiten schallte dem Wanderer der trockne Ton der Schläge aus den Bäumen entgegen, und überall unter den Bäumen ging die mühevolle Arbeit des Sammelns von statten. Stundenlang verharren die Sammler in gebückter Stellung, um die Oliven einzeln aufzuheben, und doch wäre es so einfach, sich einen großen Theil der Arbeit zu sparen. Westlich von Nizza legen die Olivenbauer große Tücher unter die Bäume und fangen die Oliven mit diesen auf. Freilich wird auch dort noch mit Stangen gegen die Zweige geschlagen, ungeachtet schon Plinius im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt vor diesem rohen Verfahren warnt, da es die Bäume schädigt. Gegen althergebrachte Sitte ist eben schwer anzukämpfen, sie setzt zähen Widerstand jeder Neuerung entgegen. In Bordighera warten die Olivenbauer meist, bis ihre Oliven ganz reif sind. Ein großer Theil der Früchte ist dann schon von selbst vom Baum gefallen. Alles das wird zusammen von dem Boden aufgelesen und liefert ein entsprechend schlechtes
Wer eingehende Studien im Garten machen will, erhält hierzu vom Besitzer jederzeit Erlaubniß. Früher Eigenthum der Familie Orengo in Ventimiglia, trägt auch heute noch die schöne Villa im Garten, welche Herr Thomas Hanbury bewohnt, den Namen des Palazzo Orengo. Als Herr Hanbury diese Besitzung im Jahre 1866 erwarb, war sie von einem mageren Olivenhain bedeckt.
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