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Aktualisiert: 6. Juni 2025
Am meisten empfanden dies die Dichter. Naevius scheint deshalb von der Koenigszeit sogleich auf den Krieg um Sizilien uebergegangen zu sein; Ennius, der im dritten seiner achtzehn Buecher noch die Koenigszeit, im sechsten schon den Krieg mit Pyrrhos beschrieb, kann die ersten zwei Jahrhunderte der Republik hoechstens in den allgemeinsten Umrissen behandelt haben.
Nichtsdestoweniger trennt die Dichter wie die Dichtungen eine ungeheure Kluft. Naevius war kein Freigelassener, kein Schulmeister und kein Schauspieler, sondern ein zwar nicht vornehmer, aber unbescholtener Buerger, wahrscheinlich einer der latinischen Gemeinden Kampaniens, und Soldat im Ersten Punischen Kriege ^18.
An ihrer Spitze steht Gnaeus Naevius, der erste Roemer, der es verdient, ein Dichter zu heissen und, soweit die ueber ihn erhaltenen Berichte und die geringen Bruchstuecke seiner Werke uns ein Urteil gestatten, allem Anschein nach eines der merkwuerdigsten und bedeutendsten Talente in der roemischen Literatur ueberhaupt.
Dagegen die Zeitgeschichte wurde wiederum zusammenhaengend und eingehend behandelt: nach eigener Kunde schilderten Naevius den ersten, Fabius den zweiten Krieg mit Karthago; Ennius widmete wenigstens dreizehn von den achtzehn Buechern seiner Chronik der Epoche von Pyrrhos bis auf den Istrischen Krieg; Cato erzaehlte im vierten und fuenften Buche seines Geschichtswerkes die Kriege vom Ersten Punischen bis auf den mit Perseus und in den beiden letzten, wahrscheinlich anders und ausfuehrlicher angelegten die Ereignisse aus den letzten zwanzig Lebensjahren des Verfassers.
Naevius ward wegen solcher und aehnlicher Ausfaelle in den Block geschlossen und musste sitzen, bis er in anderen Komoedien oeffentlich Busse und Abbitte getan hatte.
Nicht mit Unrecht mochte Naevius die Lage des Dichters unter dem Szepter der Lagiden und Seleukiden, verglichen mit derjenigen in dem freien Rom, beneidenswert nennen ^14.
Man macht sich von so grossen und so gewandten Talenten, wie Naevius und Plautus waren, eine seltsame Vorstellung, wenn man dergleichen auf ihre freie Wahl zurueckfuehrt; diese krasse und sonderbare Exterritorialitaet der roemischen Komoedie war ohne Zweifel durch ganz andere als aesthetische Ruecksichten bedingt.
Rom war, was Griechenland nicht war, ein Staat; und auf dieser gewaltigen Empfindung beruht sowohl der kuehne Versuch, den Naevius machte, mittels der Geschichte zu einem roemischen Epos und einem roemischen Schauspiel zu gelangen, als auch die Schoepfung der lateinischen Prosa durch Cato.
Jene sollte Rom an Alba, diese Rom an Troia anknuepfen; dort ward es also von dem albanischen Koenigssohn Romulus, hier von dem troischen Fuersten Aeneas erbaut. Der gegenwaertigen Epoche, wahrscheinlich entweder dem Naevius oder dem Pictor, gehoert die Verklitterung der beiden Maerchen an.
Recht im Gegensatz zu Livius ist Naevius' Sprache bequem und klar, frei von aller Steifheit und von aller Affektion und scheint selbst im Trauerspiel dem Pathos gleichsam absichtlich aus dem Wege zu gehen; die Verse, trotz des nicht seltenen Hiatus und mancher anderen, spaeterhin beseitigten Lizenzen, fliessen leicht und schoen ^19.
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