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Aktualisiert: 10. Juli 2025
In froher Zuversicht konnte unser Musiklehrer die Heimreise antreten. Am Bahnhof von Marstadt bot ein Mädchen Blumen an. In seiner hoffnungsfreudigen Stimmung gestattete er sich einen bei ihm ganz unerhörten Luxus: Er kaufte eine Rose. Sein Freund Kraußold sah ihn groß an: "Zu was brauchst du so etwas?"
Am 1. Juli, mittags um 12 Uhr, kam Herr Musiklehrer Pfäffling in bester Laune aus der Musikschule. Er hatte heute seinen Gehalt eingenommen und außerdem noch eine ganz nette Summe für Hausunterricht. Ja, er hatte sich mit allerlei fleißigen und faulen Schülern redlich geplagt, das ganze Jahr hindurch, hatte Violin- und Flöten-, Klavier- und Zitherstunden gegeben von frühmorgens bis spät abends.
Wie wenig Unterschied war doch im Grund bei aller äußeren Verschiedenheit zwischen dem, was hier und was im einfachen Hause die Herzen bewegte. Der russische General, der reiche Geschäftsmann und er, der schlichte Musiklehrer, schließlich hatten sie alle das gleiche Herzensanliegen.
Während sich Herr Pfäffling dies überlegte, ging er raschen Schritts ins Zentralhotel zurück, und nun stand er vor Herrn Meier, in dem großen Saal. Der Hotelbesitzer meinte, der Musiklehrer interessiere sich für die Dekoration und forderte ihn höflich auf, alles zu besehen.
In solchen Fällen hatte dieser ihm oft Rat gewußt, er kannte so viele Menschen. Ja, manchmal war Rudolf doch tatsächlich nützlich gewesen. Bei diesem Gedankengang sah Herr Meier wieder den Musiklehrer vor sich, und nun kam ihm in Erinnerung: Dieser Mann sollte ja Kinder haben in jedem Alter und munter, lebhaft, temperamentvoll mußten die Kinder dieses Mannes sicherlich sein.
Diesem festtäglichen Kaffee gegenüber wich die graue Novemberstimmung unwillkürlich, und bei der zweiten Tasse sagte unser Musiklehrer zu seiner Frau: "Man müßte eben den Schlußreim so verändern: "'Direktor her, Direktor hin, Wir haben dennoch frohen Sinn." Der letzte Schluck Kaffee war noch nicht genommen, da klingelte es.
Er ging zum Portier: "Schicken Sie sofort eine Droschke zu Musiklehrer Pfäffling in die Frühlingsstraße. Lassen Sie ausrichten, der kleine Künstler habe Langeweile und ich ließe Herrn Pfäffling freundlich bitten, mir sofort zwei oder drei seiner Kinder, Knaben oder Mädchen, zur Unterhaltung des Jungen zu schicken. Auch Spielzeug dazu, aber rasch!"
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