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Aktualisiert: 22. Juni 2025
»Ich habe ihn noch nicht gewonnen,« dachte die Mutter. »Und es wird mir auch nicht gelingen, wenn ich nicht immer aufs neue mich selbst bekämpfe und mich in ihn hinein zu fühlen suche. Und vielleicht gelingt es mir auch dann nicht, denn er ist ein seltsames Menschenkind ... Vielleicht auch kommen die beiden nie zusammen ... Aber diese Stunde kann er nie vergessen, das las ich in seinen Augen.
»O du unglückseliger, armer, armer Karolus,« sagte Lalanda traurig, »daß du gerade mich lieben mußt, gerade mich, die ich halb Fisch, halb Mensch bin! Indes du wert wärest, daß dich ein schönes Menschenkind liebte und glücklich machte!«
Beim Erwachen sah es befremdet nach der Mutter; für das kleine Menschenkind war die Zeit lang genug gewesen, um sie zu vergessen; aber die Erinnerung erwachte bald wieder. Es war ein lieblicher Anblick, wie die junge Mutter mit Kosen und Schmeicheln das Fremdsein besiegte und endlich von ihrem kleinen Ebenbild durch strahlendes Lächeln und zärtliche Hingabe wieder anerkannt wurde.
Und trotzdem, trotz allen schlagenden Beweisen, will sich dieses unglückselige Menschenkind, dieser frühere Kürschnermeister hier, nicht warnen lassen, sondern ebenfalls mit einem Leichtsinn, den man kaum einem jungen Menschen von achtzehn Jahren verzeihen würde, hinüber nach diesem gottvergessenen Lande der Freiheit ziehn, und das nennt er sich zu Ruhe setzen.
Alle Menschen geht so etwas an! Und weißt Du, warum ich ausgezogen bin? Glaubst Du, ich hätte weniger Macht über ein Menschenkind als Du? Du feiger, verfluchter Schurke!" Gleich wilden Schreien entrangen sich die dickunterstrichenen Worte seinem wilden Sinn, obwohl sie noch leiser gesprochen waren als die vorhergehenden. Eine derartige Wut und ein derartiger Hohn wirken ansteckend.
»Glaubt Er nicht,« fuhr sie fort, »daß ich, wenn ich ein lebendiges Menschenkind gewesen wäre, das Ihn dort so elend und traurig mit Selbstmordgedanken im Herzen sitzen sah daß ich sie da nicht alle mit einem Atemhauch aus Seinem Herzen hätte vertreiben können? Da hätte ich Tränen für Ihn gehabt und Gebete, die alles in Ihm aufgerührt hätten, und ich hätte Seine sündige Seele erlöst.
Tief aufatmend streckte ich die Arme und dehnte die Brust, und plötzlich freute ich mich, daß ich gar nichts war als ein junges Menschenkind mit dem ganzen reichen großen Leben vor mir. In schwärmerischer Verzückung sank ich vor dem Altar des guten Glücks in die Kniee und betete den Unsterblichen an, dessen Atem ich zu fühlen meinte.
"Einmal in meinem Leben habe ich meine Seele hingegeben, und er, dem ich sie gab, starb durch meine Schuld. Aus diesem Schmerz konnte nichts mich wieder aufrichten als ein Menschenkind, das mir ganz gehörte und mir eine ganze Seele zurückgab. Das hast Du getan, und hast es zum Schein getan!" Er hielt inne.
Sie antwortete nicht, sondern verbarg ihren Unmut und wandte sich an Ilse. „Wie geht es deinem Bräutigam, du glückliches Menschenkind?“ Jetzt war an Ilse die Reihe zum Erröten, und die Verlegenheit trieb ihr das Blut heiß in die Wangen.
Es ließe sich sagen, ein so unangesehenes Menschenkind meiner Art würde nicht Ansehen genug gehabt haben, um politischer Führer zu werden.
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