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Ich will dies magische Bild meiner geliebten Medini zeigen, die auch mit beim Tanze war und überdies die Milchschwester der schönen Vasitthi ist." Hiermit wollte er sich mit dem Bilde entfernen. Da ich nun wohl merkte, was der Schelm vorhatte, hieß ich ihn warten, weil dem Bilde noch eine Inschrift fehlte.

Diese plötzliche Vernichtung meiner fieberhaft erregten Hoffnungen war zuviel für meine schon durch monatelange Seelenkämpfe erschütterte Widerstandskraft. Mit einer Selbstaufopferung ohnegleichen pflegte Medini mich Tag und Nacht. Sobald aber, durch ihre Sorgfalt gestützt, mein Geist sich über die Schmerzen und den Fieberbrand erheben konnte, reifte mein Wanderplan in einer neuen Richtung aus.

Die Heilige erhob prüfend den Blick zum Himmel und meinte, da das Siebengestirn gerade eine ungemein günstige Stellung zum Polarstern einnähme, dürfte sie wohl hoffen, daß die Geister ihre Hilfe nicht versagen würden; worauf sie Somadatta und Medini einlud, in das Haus Krishnas, des sechzehntausendeinhundertfachen Bräutigams , einzutreten, der einem liebenden Paar gern seine Herzenswünsche gewähre.

Hier lebte eine reiche Anhängerin des Ordens, die es sich angelegen sein ließ, für die durchziehenden Mönche und Nonnen auf jede Weise zu sorgen. Wie sie nun erfuhr, daß eine kranke Nonne angekommen sei, suchte sie mich sofort auf, brachte Medini und mich nach ihrem Hause und pflegte mich dort sorgsam.

Eine solche Furcht mochte auch die hinter ihr stehende Dienerin bewegen, denn sie faßte die Braut an den Schultern und neigte sich zu ihr vor, um ihr aufmunternde Worte ins Ohr zu flüstern. Ein eisiger Schreck lähmte mich, als ich in dieser vermeintlichen Dienerin Medini erkannte. Und ehe mir diese Ahnung noch deutlich geworden war, hatte die Braut Satagiras den Kopf erhoben.

Er verbeugte sich tief vor mir und entfernte sich schnell. Am nächsten Vormittage schickte ich nach Medini, die nun ebenso bereit war, mit ihrem Gatten Somadatta mir Gefolge nach dem Krishnahain zu leisten, wie damals, als es sich darum handelte, die Begegnung zweier Liebenden zu vermitteln.

Ihre getreue Milchschwester Medini ging aber tagtäglich von einem Krankenlager zum anderen, und so fehlte es uns wenigstens nicht an dauernder Verbindung und an sinnigem Verkehr. Blumen wanderten zwischen uns hin und her, und da wir beide in die Wissenschaft der Blumensprache eingeweiht waren, vertrauten wir uns durch diese lieblichen Boten gar mancherlei an.

Ich dachte an dich, und zwar an jenen ersten Abend unseres Zusammenseins; der Augenblick, wo ich mit Medini auf der marmornen Bank der Terrasse saß und eure Ankunft erwartete, stand mir so lebhaft vor der Seele, und ich dachte daran, wie sich dann plötzlich, noch bevor wir es hofften, deine Gestalt über den Mauerrand erhob denn du warst ja in deinem ungestümen Eifer Somadatta zuvorgekommen.

So wenig ich auch sonst dem Sohne des Ministers hold war, so konnte ich doch nicht umhin, ihm diesmal besten Erfolg zu gönnen, und als er auszog, folgten meine segnenden Wünsche seinen Fahnen. Etwa eine Woche später war ich mit Medini im Garten, als wir von der Straße her lautes Geschrei vernahmen.

Medini hatte am Strange der alten Gebetglocke gezogen und dadurch die Eule aus der Nische, in der sie hauste, verscheucht. Dies tat das gute Mädchen nicht so sehr, um die Heilige zu rufen, als vielmehr, weil sie sah, daß diese schon zum Tempelchen herauskam, offenbar ungehalten, weil sie Stimmen im heiligen Bezirk vernommen hatte, ohne daß geläutet oder angepocht worden wäre.