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Aktualisiert: 2. Mai 2025
Lüders setzte sich. In diesem Augenblick war er allgemein verhaßt. Man sah deutlich, daß des Ordinarius Laune beträchtlich gesunken war, und daß Lüders vielleicht schon in der nächsten Stunde würde mit Nachnamen genannt werden ... Timm stand auf, in einer der hintersten Bänke. Es war ein blonder Junge von ländlichem
„Ein weißes, großes Leichentuch ist über die tote Natur ausgebreitet,“ trug Flora mit tragischem Augenaufschlag vor. Aber sie machte heute keinen Eindruck auf ihren Nachbar, der einsilbig neben ihr saß und ihr nur zerstreute Antworten gab. „Lüders, Sie sind heute langweilig,“ sagte sie schließlich, „nun, ich brauche glücklicherweise die Unterhaltung andrer nicht, um mich zu amüsieren.
„Das wird mir nicht nur eine hohe Ehre, sondern auch ein großes Vergnügen sein,“ antwortete er mit einer drollig feierlichen Verbeugung. Lüders wurde von Ilse ziemlich ungnädig und von oben herab abgewiesen und zog mit langem Gesicht ab. Was blieb ihm nun anders übrig, als mit Flora zu fahren, denn Nellie saß mit Gerber im Schlitten und Orla mit Doktor Andres.
Er fixiert mich fortwährend, schon bei Tische hat er kein Auge von mir verwandt, der freche Bursche!“ „Still, Ilschen, nicht so laut,“ mahnte Nellie die Aufgeregte, „er hört ja, was du sagst.“ „Und wenn er es hört,“ sagte Ilse absichtlich laut, mit einem drohenden Blick auf Lüders, „er soll es hören, ich würde es ihm auch ins Gesicht sagen.“ Nellie hielt ihr den Mund zu.
Für jedes Lied erntete sie viel Beifall und dieser begeisterte sie zu immer neuen Vorträgen. Nun wollte sie gern die Trompeterlieder von Riedel singen, welche sie sich aber nicht selbst begleiten konnte. Herr Lüders sollte deshalb die Begleitung übernehmen.
Wie hart und schroff sie urteilte, wenn sie sich in ihrer Eitelkeit verletzt fühlte! In Gedanken hatte sie an sich gedacht, als sie Lüders auseinandersetzte, wodurch ein Gesicht erst seine wahre Schönheit bekäme, und sie erwartete, daß auch er so denken und ihr das jetzt sagen werde. Aber er blieb stumm und ein ironisches Lächeln zuckte um seinen Mund. Erregt stand Flora auf.
Außer Flora mit ihrem Manne, Referendar Lüders und Althoffs mit den beiden jungen Mädchen, hatte man noch den Assistenzarzt von Doktor Gerber zu der Partie aufgefordert. Es wurde beschlossen, nach dem Dorfe zu fahren, in welchem Rosis Mann Pastor war, weil dorthin die beste Bahn sei und man erwarten konnte, daselbst, was Essen und Trinken betraf, gut aufgehoben zu sein.
Es war nur ein Scherz von mir, wenn ich Ihnen das nicht gleich sagte. Ich wollte gern Ihre Überraschung sehen, wenn Sie es dann von mir erfuhren, und da – da ärgerte ich mich so, daß Herr Lüders mir den Spaß verdarb.“ Der Augenblick hatte Ilse diese Ausrede eingegeben, und sie wunderte sich jetzt selbst, wo sie den Mut hergenommen hatte, dieselbe auszusprechen.
Treu sorgende Eltern hatten von ihr alles fernzuhalten gewußt, was ihr kindlich reines Gemüt hätte trüben können. Wie umstrahlt von hellem Licht erschien ihr jetzt Leo, zum ersten Male kamen ihr seine guten und edlen Eigenschaften so recht zum Bewußtsein. Ob er wohl je so von ihr sprechen würde, wie dieser Lüders über seine Braut sprach? Nein, nie, das wußte sie.
„Wenn dieser Mensch doch nicht mitginge,“ dachte Ilse; er machte es ihr unmöglich, mit Andres noch ein Wort zu sprechen, denn er wich nicht von dessen Seite. Als sie vorm Hause angelangt waren, kam ihr noch eine günstige Gelegenheit zu Hilfe, ihr Herz zu erleichtern. Althoff richtete eine eingehende juristische Frage an Lüders, und Nellie, am Arm ihres Mannes, hörte dem Gespräche zu.
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