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Aktualisiert: 4. Mai 2025
Politische und ökonomische Streiks, Massenstreiks und partielle Streiks, Demonstrationsstreiks und Kampfstreiks, Generalstreiks einzelner Branchen und Generalstreiks einzelner Städte, ruhige Lohnkämpfe und Straßenschlachten, Barrikadenkämpfe alles das läuft durcheinander, nebeneinander, durchkreuzt sich, flutet ineinander über; es ist ein ewig bewegliches, wechselndes Meer von Erscheinungen.
Untersuchen wir die Fragen nach der Reihe. Zunächst ist es verkehrt, den Beginn des ökonomischen Kampfes in Rußland erst von dem Ausbruch der Revolution zu datieren. Tatsächlich waren die Streiks, die Lohnkämpfe im eigentlichen Rußland seit Anfang der neunziger Jahre, in Russisch-Polen sogar seit Ende der achtziger Jahre, immer mehr auf der Tagesordnung und hatten sich zuletzt das faktische Bürgerrecht erworben. Freilich zogen sie häufig brutale polizeiliche Maßregelungen nach sich, gehörten aber trotzdem zu den alltäglichen Erscheinungen. Bestand doch z.
Der Frühling 1903 gibt die Antwort auf die niedergeschlagenen Streiks in Rostow und Tichoretzkaja: der ganze Süden Rußlands steht im Mai, Juni und Juli in Flammen. Baku, Tiflis, Batum, Jelissawetgrad, Odessa, Kijew, Nikolajew, Jekaterinoslaw stehen im Generalstreik im buchstäblichen Sinne. Aber auch hier entsteht die Bewegung nicht nach irgend einem vorgefaßten Plan aus einem Zentrum, sie fließt zusammen aus einzelnen Punkten, in jedem aus anderen Anlässen, in anderen Formen. Den Anfang macht Baku, wo mehrere partielle Lohnkämpfe einzelner Fabriken und Branchen endlich in einen Generalstreik ausmünden. In Tiflis beginnen den Streik 2000 Handelsangestellte, die eine Arbeitszeit von 6 Uhr Morgens bis 11 Uhr Abends hatten; sie verlassen alle am 4. Juli um 8 Uhr Abends die Läden und machen einen Umzug durch die Stadt, um die Ladeninhaber zur Schließung der Geschäfte aufzufordern. Der Sieg ist ein vollständiger: die Handelsangestellten erringen eine Arbeitszeit von 8 bis 8 und ihnen schließen sich sofort alle Fabriken, Werkstätten, Bureaux an. Die Zeitungen erscheinen nicht, der Trambahnverkehr kann nur unter dem Schutze des Militärs stattfinden. In Jelissawetgrad beginnt am 10. Juli in allen Fabriken der Streik mit rein ökonomischen Forderungen. Sie werden meistens bewilligt, und am 14. Juli hört der Streik auf. Allein zwei Wochen später bricht er wieder aus; diesmal geben die Bäcker die Parole, ihnen folgen die Steinarbeiter, Tischler, Färber, Mühlenarbeiter und schließlich wieder alle Fabrikarbeiter. In Odessa beginnt die Bewegung mit einem Lohnkampfe, in den der von Regierungsagenten nach dem Programm des berühmten Gendarmen Subatow gegründete »legale« Arbeiterverein verwickelt wurde. Die geschichtliche Dialektik hat wieder Gelegenheit genommen, einen ihrer hübschen boshaften Streiche auszuführen: Die ökonomischen Kämpfe der früheren Periode darunter der große Petersburger Generalstreik von 1896 hatten die russische Sozialdemokratie zur Übertreibung des sogen. »
Im engen Zusammenhang mit diesen theoretischen Tendenzen steht ein Umschwung im Verhältnis der Führer zur Masse. An Stelle der kollegialen Leitung durch lokale Kommissionen mit ihren zweifellosen Unzulänglichkeiten tritt die geschäftsmäßige Leitung des Gewerkschaftsbeamten. Die Initiative und die Urteilsfähigkeit werden damit sozusagen zu seiner Berufsspezialität, während der Masse hauptsächlich die mehr passive Tugend der Disziplin obliegt. Diese Schattenseiten des Beamtentums bergen sicherlich auch für die Partei bedeutende Gefahren in sich, die sich aus der jüngsten Steuerung, aus der Anstellung der lokalen Parteisekretäre, seht leicht ergeben können, wenn die sozialdemokratische Masse nicht darauf bedacht sein wird, daß die genannten Sekretäre reine Vollziehungsorgane bleiben und nicht etwa als die berufenen Träger der Initiative und der Leitung des lokalen Parteilebens betrachtet werden. Allein dem Bureaukratismus sind in der Sozialdemokratie durch die Natur der Sache, durch den Charakter des politischen Kampfes selbst engere Grenzen gezogen, als im Gewerkschaftsleben. Hier bringt gerade die technische Spezialisierung der Lohnkämpfe, z.
Und wie die städtischen Lohnkämpfe zur Bildung der starken monarchischen Moskauer Industriellen-Partei beigetragen haben, so hat der rote Hahn der gewaltigen Landerhebung in Livland zur raschen Liquidation des berühmten adelig-agrarischen Semstwo-Liberalismus geführt.
Als dann der Leipziger Frauenbildungsverein, dessen Vorsitzende Luise Otto-Peters war, sich an den Arbeiterbildungsverein wandte, damit dieser an Sonntagen sein Lokal zur Errichtung einer Sonntagsschule für Mädchen hergebe, gaben wir bereitwillig unsere Zustimmung. Das Jahr 1865, das ein Prosperitätsjahr war, sah eine Menge Lohnkämpfe, die in den verschiedensten Städten ausbrachen.
Nachdem die Kriegsära und die Jahre des Ausnahmegesetzes vorüber waren, wurde in Deutschland der Streit, ob lokalisierte oder zentralisierte Gewerkschaften, zum Austrag gebracht. Die lokalistischen Gewerkschaften unterlagen. An einzelnen Orten behielten sie einen gewissen Anhang bei den Arbeitern des Baugewerbes, im übrigen aber siegte bei den auf dem Boden des Klassenkampfes stehenden Gewerkschaften das zentralistische Prinzip. Die zentralistischen Gewerkschaften nun sind zumeist verbunden mit Unterstützungseinrichtungen, die ihnen die organisatorische Festigkeit geben. Wo sie diese Einrichtungen nicht haben, gewinnen Gewerkschaften fast nur in Zeiten guten Geschäftsganges und erfolgreicher Lohnkämpfe Anhänger, und strömt, nachdem diese vorüber, ein großer Teil der gewonnenen Mitglieder wieder ab und verliert das Interesse an ihnen. Je mehr Unterstützungseinrichtungen die Gewerkschaft hat, um so fester ist der Zusammenhalt. Allerdings nimmt sie dadurch einen etwas konservativen Charakter an, aber sie erzielt dafür größere Wirkungen und kann durch ihre Festigkeit den Unternehmern Arbeitstarife abnötigen, die eine mehr oder weniger lange Dauer haben. Die Tarifbewegung hat denn auch in Deutschland einen sehr großen Aufschwung genommen. In England längst bekannt, ist sie hier längere Zeit wenig beachtet worden. Als aber bei uns im Jahre 1903 zum ersten Male eine Erhebung der in Kraft befindlichen Tarife veranstaltet wurde, die von 1903 bis 1905 sich ausdehnte, stellte sich heraus, daß Deutschland schon 1577 solche Tarife hatte, auf Grund deren 477000
Die Lohnkämpfe durch Arbeitseinstellungen begannen, allen Koalitionsverboten zum Trotz, noch während die weisen Herren in der Regierung darüber berieten: ob man diese Verbote ganz aufheben oder wie weit man sie aufheben solle.
Der ökonomische Kampf war hier also in Wirklichkeit nicht ein Zerfall, eine Zersplitterung der Aktion, sondern bloß eine Frontänderung, ein plötzlicher und natürlicher Umschlag der ersten Generalschlacht mit dem Absolutismus in eine Generalabrechnung mit dem Kapital, die, ihrem Charakter entsprechend, die Form einzelner zersplitterter Lohnkämpfe annahm.
Allein, gibt es in Deutschland nicht ganze dunkle Winkel im Dasein der Arbeiterschaft, wo das wärmende Licht der Gewerkschaften bis jetzt sehr spärlich eindringt, ganze große Schichten, die bis jetzt gar nicht oder vergeblich auf dem Wege alltäglicher Lohnkämpfe sich aus dem sozialen Helotentum emporzuheben versuchen? Nehmen wir das Bergarbeiterelend.
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