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Aktualisiert: 17. Juni 2025


Einmal ist eine mit einem Grafen gekommen, die hat ihn angesehen und gesagt: »Sie sind Ihrer Sprache nach wohl nicht aus BerlinKarl-Jachl hat natürlich vor ihr stramm gestanden und ganz stolz geantwortet: »Joachim Bohn aus LütterslohDa ist die Dame ganz jung ist sie nicht mehr gewesen wie Schnee geworden; aber gefragt hat sie nicht weiter.

Er muß ja nun auch in Berlin bleiben. Ja, das muß er. Geld zum Weiterreisen besitzt der Schäfer nicht mehr. Schadet nicht. Ob Berlin oder Lüttersloh ist nun egal. Alles ist egal, alles, alles. Schmunzelnd empfängt ihn der kleine Maler. Gar nicht erstaunt. Ja, Berlin! Hat er nicht vorher gesagt, wie's da zugeht? Na, Rat zu schaffen ist nicht schwer. Den neuen Anzug, ja, den müssen sie versetzen.

Im Winter gibt es in Berlin auch Rosen, Tulpen, Veilchen. In Lüttersloh gibt es die bloß im Sommer. Zu manchen kommen sogar mehrere auf einmal. So Unverschämtes wünscht sich Jachl gar nicht. Wenn das Hereinströmen aufhört, wird die Tür zugemacht. Jachl nimmt dann immer ein Buch vor die Nase, aber er spitzt doch die Ohren.

In Lüneburg kann eine wohl leicht Lüttersloh vergessen. Was soll Jachl dabei tun? Sonntag Abend, wenn die Schnucken schlafen und Jachl allein ist, dann ist ihm immer »nicht ganz richtig«. Er weiß, daß um diese Zeit die Burschen auf dem Dorfplatz tanzen, und daß ihn seine Länge, wenn er auch noch jung ist, nicht mehr vom Hopsen und Springen ausschließt.

Sie wehrt sich zwar: »Geht es nicht den meisten ebenso?« »Jugend hat keine Tugend« und »Berlin ist nicht Lüttersloh«. Aber so recht überzeugen kann sie sich von ihrer Tugendhaftigkeit doch nicht mehr. Wie konnte sie das nur tun? Wenn's noch einer zum Heiraten gewesen wäre! Aber ein Studierter, der gar nicht an Heiraten denken kann. Das hat sie doch gewußt.

Sie weiß selbst nicht, was sie herausschwatzt von Konzert-Cafés und Kino und Landpartien und Tanzvergnügungen und von all dem dummen Zeug, das mit daran schuld ist, daß es soweit mit ihr gekommen ist. Jachl nickt beinah ebenso mechanisch wie der Ohm damals, als er ihm seine ersten Schulabenteuer erzählte. Ja, die Herren in Berlin sind klüger als die aus Lüttersloh.

Wenn er zurück nach Lüttersloh kommt, will er mal rumhorchen, ob von da eine Gräfin gebürtig ist. Kann wohl möglich sein. Von überall kommen Barone und Grafen. In den gewölbten Truhendeckel hinter die heilige Genoveva steckt Karl-Jachl die Scheine. Da sind sie sicher aufgehoben. Er gebraucht sie nicht.

Er weiß doch, wie ich ausseheJa, weiß er es denn wirklich? Weiß er, daß er neben einem blitzsauberen Mädchen dahingeht? Ich glaube es nicht. In Lüttersloh haben sie alle rote Backen, lange Zöpfe und lachende Augen. Nur, daß Lieschens ein wenig anders sind als die der meisten, das fühlt er unklar.

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ibla

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