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Aktualisiert: 20. Juni 2025


Blitzend faßte er die Herren des Vorstandes ins Auge; einer schien zu erbleichen. „Wer wagt, gewinnt“, dachte Diederich, und er brüllte: „Der eine ist Herr Warenhausbesitzer Cohn!“ Und er trat ab, mit der Miene erfüllter Pflicht. Drunten nahm Kunze ihn entgegen und küßte ihn selbstvergessen rechts und links ins Gesicht, wozu die Nationalgesinnten klatschten.

In der Gerichtsstraße fand Magda, daß der Gang sich lohne, denn bei Landgerichtsrat Harnisch standen hinter einer Scheibe Meta Harnisch und Inge Tietz, und Magda wußte bestimmt, daß sie bei Kienasts Anblick sehr beunruhigte Gesichter gemacht hatten. Auf der Kaiser-Wilhelm-Straße war heute leider wenig los; höchstens daß Major Kunze und Dr.

Wählt keinen vaterlandslosen Gesellen, das verbitte ich mir, sondern einzig den Kandidaten des Kaisers, Herrn Major Kunze: sonst garantiere ich euch keinen Augenblick für unsere Stellung in der Welt, und es kann euch passieren, daß ihr mit zwanzig Mark weniger Lohn alle vierzehn Tage nach Haus geht!“ Hier sahen die Arbeiter stumm einander an, und dann setzten sie sich wieder in Bewegung.

Sie haben gewiß Sinn für das Schöne“, vermutete Frau von Wulckow; und da Diederich es bestätigte, erklärte sie, dann dürfe er den ersten Akt doch nicht ganz versäumen, sondern müsse durch den Türspalt sehen. Sie selbst trat schon längst von einem Fuß auf den anderen. Sie wies mit dem Fächer nach der Bühne. „Herr Major Kunze wird gleich abgehen.

Wie Sprezius ihm vorhielt, die Herren, die ihm damals die Vorgänge berichtet hätten, seien doch nationale Männer gewesen, erwiderte der Major nur, das sei ihm gleich, den Herrn Doktor Heßling habe er gar nicht gekannt. Da aber trat Jadassohn vor; seine Ohren funkelten; mit einer Stimme wie ein Messer sagte er: „Herr Zeuge, ich richte an Sie die Frage, ob Sie den Angeklagten nicht vielleicht um so besser kennen. Wollen Sie sich darüber äußern, ob er Ihnen nicht noch vor acht Tagen hundert Mark geliehen hat.“ Vor Schrecken ward es ganz still im Saal, und alles starrte auf den Major in Uniform, der dastand und an seiner Antwort stammelte. Jadassohns Kühnheit machte Eindruck. Unverweilt nutzte er seinen Erfolg aus und erreichte von Kunze, daß er zugab, die Entrüstung der Nationalgesinnten über Lauers

Dabei dachte Diederich an seinen Pakt mit Wulckow, über den er auch lieber hinging. „Dem Manne aber, der so unendlich viel für uns alle erreicht und errungen hat“ – er zeigte schwungvoll auf Kunze – „dem Manne wird unsere liebe alte Stadt ganz sicher auch dereinst ein Denkmal setzen.

Er entwischte; und Diederich dachte enttäuscht jener sieghaften Nacht, als draußen das Blut des inneren Feindes, hier aber Sekt geflossen war, und als unter den Nationalgesinnten Kühnchen der kriegslustigste gewesen war. Jetzt sprach er gegen die Vermehrung unseres ruhmreichen Heeres!... Diederich sah, einsam und verlassen, in seinen Dämmerschoppen; da erschien Major Kunze.

Diederich zog ihn von hinten am Rockschoß, er beschwor ihn, Schluß zu machen, aber Kunze versuchte es vergebens: den Übergang zur Wahlparole derPartei des Kaisersfand er nicht. Am Ende verlor er die Geduld, ward jäh dunkelrot und stieß mit unvermittelter Wildheit hervor: „Ausrotten bis auf den letzten Stumpf! Hurra!“ Der Kriegerverein donnerte Beifall.

Kunze nahm Händedrücke entgegen, Hornung stand ehern daund Diederich konnte nicht umhin, mit Bitterkeit zu empfinden, daß diese beiden zweitklassigen Persönlichkeiten den Vorteil hatten von einer Gelegenheit, die sein Werk war. Er mußte ihnen die Volksgunst des Augenblicks wohl lassen, denn er wußte besser als die beiden Gimpel, wo dies hinauswollte.

Man werde hinschicken, man telephoniere schon. „Auweh“, raunte Kunze seinem Freunde Diederich zu. „Wenn Kühlemann es war, sind wir fertig und können einpacken.“ „Noch lange nicht!“ verhieß Diederich, tollkühn. Pastor Zillich seinerseits setzte seine Hoffnung nur mehr auf den Finger Gottes.

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