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Aktualisiert: 24. Mai 2025


Engelhart schrieb zur Antwort, er sei krank, versprach morgen zu kommen, versprach sich zu bessern. Als er um sieben Uhr nachmittags ins Paradieschen kam, war Barbeck zugegen, es wurde natürlich über Klewein und Amöna geredet, durch ein unvorsichtiges Wort machte er den immer lauernden und mißtrauischen Barbeck stutzig und sein Erröten setzte ihn noch mehr in Verdacht.

Doch ärgerte er sich über ein Unbezeichenbares in den Augen des jungen Menschen, er ärgerte sich sogar, wenn Engelhart seinen, Palms, Worten allzuviel Gewicht beilegte, und eines Tages bemerkte er gegen Klewein, daß da doch nicht Blut von seinem Blut sei; fremde Rasse; solche Burschen müßten von Rechts wegen reich sein, dann könne man sie mit gutem Gewissen verachten. »Ich bin überzeugt, er wird einmal das große Los gewinnenschloß er hämisch.

MenschEs war nichts Tobendes in seiner Stimme, nur Schmerz und leidenschaftliche Bewegtheit. Engelhart befand sich jedoch in wunderlicher Lage; er konnte jenem nicht sagen: das, was du fürchtest, ist nicht geschehen, denn es gibt eine Männereitelkeit, die stärker ist als jedes Gefühl von Sünde. Klewein schien es auch als ein Fatum zu nehmen.

Der Baron suchte Amöna mit aristokratischen Manieren zu bestechen, während Jentsch und Krapotkin die Gelegenheit des Freitisches benutzten, um sich gütlich zu tun. Engelhart litt. Eine mahnende Stimme ertönte in seinem Innern, und wie unter einer Bergeslast stützte er den Kopf in die Hände. Es blieb nicht verborgen, daß Klewein für die Siebert leidenschaftlich entbrannt war.

In seinem bräunlichen, langgezogenen Fanatikergesicht zitterte Wut gegen jeden Besitz, gegen jede Hoffnung, ja gegen jeden Kampf. »Du bist ein Moslemsagte Klewein verächtlich und mit dem Schmerz, den er um sein gestrandetes Leben empfand, »deine Ausbrüche sind Konvulsionen des QuietismusKlewein glich dem im Käfig eingesperrten Wolf; dasselbe ruhelose Auf und Ab, dasselbe sinnlos verstockte Starren auf das eiserne Gitter.

Klewein redete beständig, Amöna unterbrach ihn oft mit einer spöttisch stachelnden Bemerkung, sie sah matt und blaß aus, oft schien es, als werde ihre Brust ausgeglüht von einer verborgenen rasenden Ungeduld. Engelhart schwieg zumeist. Ihn erbarmte des Weibes, er wußte nicht wie und warum. Die Gegenwart einer Frau stimmte ihn überhaupt stets milder und süßer.

Engelhart errötete, als er dem stumpflohenden Blick der schwarzen Augen begegnete. Es war der Blick eines Jägers, eines Wilddiebs, bevor er die Flinte anlegt. Jener Klewein, der den Monolog gesprochen, brütete schweigend vor sich hin; über seinem hart markierten Schauspielergesicht bebte die Haut wie Wasser, das leichter Wind zu Falten bläst.

Engelhart, in jeder Weise allzu intensiv auf Menschen angewiesen, ward um sein Lauschen betrogen und etwas Arges, Schmähliches kam über ihn. Mit dem trotzigen Entschluß zur Verworfenheit, gleichsam mit verhängtem Gesicht und aufgerissener Brust hatte sich Klewein in ein lasterhaft-ausschweifendes Treiben gestürzt.

Sein Gemüt war verbittert, ja gleichsam mit Schwären bedeckt, nicht nur durch Armut und Entbehrungen war es dahin gekommen, sondern auch durch angeborne Zügellosigkeit des Herzens. Er hielt sich für eine Art modernen Sokrates, doch mißhandelte er seine Mutter, um ein paar Pfennige von ihr zu erpressen. Von allen, die um ihn waren, hatte er Franz Klewein am unbedingtesten in seiner Gewalt.

Eines Abends trafen sich Engelhart und Klewein am Laufertor, schlenderten eine Weile planlos um den Graben, und Klewein wurde von Minute zu Minute düsterer und zerstreuter. Engelhart dachte, es seien die Geldsorgen schuld, und da Monatsanfang war und er gerade ein paar Taler in der Tasche hatte, fragte er Klewein, ob er ihm aushelfen könne.

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