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Aktualisiert: 24. Juni 2025
Bald darauf war es zu Ende und die Zuhörer klatschten. »Diesen Franz macht dir kein Schauspieler der Welt nach, Klewein!« ließ sich jetzt die heisere Stimme eines langen, hageren Menschen vernehmen, und mit verächtlichem Lachen, beide Hände in den Hosentaschen, fuhr er fort: »Im übrigen war dieser Schiller doch ein Mordsstümper. Es ist nur eine Wahrheit, es ist nur eine Tugend! Lächerlich!
Indes er unter dem Toreingang wartete und den Hutrand herunterstülpte, weil das Wasser vom Pfosten ab und ihm ins Gesicht spritzte, löste sich aus der Dunkelheit der gegenüberliegenden Mauer eine Gestalt und kam rasch auf ihn zu. Es war Franz Klewein. Engelhart erschrak. Klewein trat dicht vor ihn hin, ergriff mit beiden Händen seine Rechte und mit schlotternden Kinnladen murmelte er: »Mensch!
Barbeck war die ganze Zeit über voll Gift und Galle, tröstete sich aber immer wieder mit Peter Palms Versicherung, daß die Siebert unmöglich einem Klewein ihre Gunst schenken könne. Eine Woche später hieß es, Amöna Siebert sei krank und die Direktion der Reichshallen mache Schwierigkeiten mit dem Kontrakt, das Mädchen habe ihre Wohnung aufgeben müssen und sei zu einer armen Verwandten gezogen.
Auf dem Heimweg entstand plötzlich ein Wortwechsel zwischen Klewein und Amöna; eigentlich um nichts, der Zwiespalt lag mehr in den beiden Menschen selber als in ihrer Wirkung aufeinander. Als Klewein sie aufs äußerste gereizt hatte, blieb Amöna stehen und sagte kalt: »Jetzt habe ich genug von Ihnen,« und streckte dabei befehlend den Arm aus.
Jentsch und der Erfinder gingen einmal spät nachts am Güterbahnhof spazieren, da überraschten sie Klewein, wie er sich auf einem Frachtfuhrwerk das Lager zum Schlafen richtete. Er machte humoristische Glossen darüber, die beiden dummen Menschen ließen sich täuschen und lachten mit ihm.
Klewein starrte sie an, dann verbeugte er sich sarkastisch und ging hinweg. Seine heftigen Schritte verklangen in der Finsternis. Amöna wendete sich mit einem drohenden Blick zu Engelhart und fragte: »Sind Sie auch so einer?« Und da er schwieg, nahm sie seinen Arm, und da er ihr nicht werbend entgegenkam, schien sie zu erstaunen.
Klewein schlug ihm vor, mit in die Reichshallen zu gehen, und auf dem Wege dorthin erzählte er, offenbar in dem qualvollen Drang, sich irgendwem zu eröffnen, wie ihn Amöna Siebert an der Nase herumführe, wie sie ihn leiden lasse durch seine Leidenschaft und daß er darüber des Lebens satt und übersatt geworden sei.
Barbeck benahm sich wie ein Faun, er trank mehr, als er vertragen konnte, und wurde nach und nach zudringlich, Klewein, bebend vor Wut, ließ ihn barsch an, es entstand Streit, Peter Palm mußte sich ins Mittel legen, am Ende stritten auch Klewein und Palm und warfen einander Wahrheiten an den Kopf.
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