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Aktualisiert: 5. Mai 2025


Der alte Freiherr stand mit seinemCeterum censeo«# allein. Auch Hedda teilte seine Ansichten nicht. Sie war in den letzten Monaten häufig mit dem Pastor zusammengekommen, für dessen humanitäre Pläne sie sich lebhaft zu interessieren begann. Eycken schwelgte in seiner Idee. In seiner warmherzigen Kinderliebe sah er eine neue

Eine Kinderfreundschaft hatte also zwischen den beiden bestanden, vielleicht eine Kinderliebe, aus der das »Du« seine Berechtigung ableitete. Ist diese Lösung nicht vielleicht ebenso seicht wie die erst vermutete? Es trägt aber doch wesentlich zur Vertiefung bei, daß uns einfällt, dies Kinderverhältnis erkläre in unvermuteter Weise so manche Einzelheit von dem, was während ihres jetzigen Verkehrs zwischen den Beiden vorgefallen. Jener Schlag auf die Hand der Zoë-Gradiva, den sich Norbert Hanold so vortrefflich mit dem Bedürfnis motiviert, durch eine experimentelle Entscheidung die Frage nach der Leiblichkeit der Erscheinung zu lösen, sieht er nicht anderseits einem Wiederaufleben des Impulses zum »Knuffen und Puffen« merkwürdig ähnlich, dessen Herrschaft in der Kindheit uns die Worte Zoës bezeugt haben? Und wenn die Gradiva an den Archäologen die Frage gerichtet, ob ihm nicht vorkomme, daß sie schon einmal vor zweitausend Jahren so die Mahlzeit miteinander geteilt hätten, wird diese unverständliche Frage nicht plötzlich sinnvoll, wenn wir anstatt jener geschichtlichen Vergangenheit die persönliche einsetzen, die Kinderzeit wiederum, deren Erinnerungen bei dem Mädchen lebhaft erhalten, bei dem jungen Manne aber vergessen zu sein scheinen? Dämmert uns nicht plötzlich die Einsicht, daß die Phantasien des jungen Archäologen über seine Gradiva ein Nachklang dieser vergessenen Kindheitserinnerungen sein könnten? Dann wären sie also keine willkürlichen Produktionen seiner Phantasie, sondern bestimmt, ohne daß er darum wüßte, durch das von ihm vergessene, aber noch wirksam in ihm vorhandene Material von Kindheitseindrücken. Wir müßten diese Abkunft der Phantasien im einzelnen nachweisen können, wenn auch nur durch Vermutungen. Wenn z.

Finden wir nun, bei näherer Ansicht, Eltern und Kinderliebe, innige Verbindung der Flur und Stadtgenossen, somit auch das allgemeine patriotische Gefühl unmittelbar auf den Boden gegründet, dann erscheint uns jenes Ergreifen und Behaupten des Raums, im großen und kleinen, immer bedeutender und ehrwürdiger. Ja, so hat es die Natur gewollt!

Als größerer Knabe hatte er dann freilich öfters mit Mädchen gespielt, und jede, mit der er gespielt, hatte er auch geliebt, ja, jenes braune Kind, das er einst vor dem Wirtshause zwischen den Bahndämmen gefunden hatte, hatte er sogar mit schmerzlichem Sehnen geliebt; aber es war doch Kinderliebe gewesen. Und nun, als Präparand und Seminarist, hatte er fast ein mönchisches Dasein geführt.

Kinderliebe ist ihm Religion. Er hat da merkwürdige Worte: Die Söhne unserer Söhne tun es uns an; ein Kind kann mich dumm machen, und ich habe deren zwei: George und Jeanne; das eine ist mein Führer, das andere mein Licht. Aber diese zwei machen ihn zum Freunde aller Kinder.

Die schönsten Blumen aus meinem Garten legte ich heimlich auf seine Mütze im Flur, ehe er ging, und der ganze Tag war mir verklärt, wenn er morgens vorüberritt und mich grüßte. Rohe Menschen mögen lachen über solche Kinderliebe und moralische sich darüber entrüsten. Mir ist, als wäre sie die reinste meines Lebens gewesen. Im Frühling 1874 wurde mein Vater nach Berlin versetzt.

Mir graut. Schlechtes, fettfleckiges Papier, in elender Rechtschreibung und noch elenderem Stil die Enthüllung niederster Schakalinstinkte, Geldgier, Erpressungsversuche, Frechheiten. Was sich wohl sogenannte feinere Leute einbildetensie setzten Kinder in die Welt, kümmerten sich aber nicht um sie, sondern ließen sie anderen Leuten zur Last. Ob sich die feine Gesellschaft je klar geworden sei, was es heiße, ein Kind aufzuziehen? Zehntausend durchwachte Nächte und bei Tag keine ruhige Stunde. Ob das mit solchem Lumpengeld wie fünfzehntausend Mark bezahlt sei? Sie, die Pflegeeltern, seien brave, sehr christliche Leute, wie das ganze Stadtviertel bezeugen könnte, und niemand etwas schuldig, aber die anderen, die zehn Briefe nicht beantworten, was seien die? Das bißchen Geld, das bezahlt worden sei, sei längst weg. Das hätten allein Doktor und Apotheke verzehrt; denn wer weiß, was die Luise von ihren Eltern alles für Krankheiten geerbt habe. Wenn sie, die Pflegeeltern, nicht so kinderliebe Menschen wären, läge das Kind längst auf der Straße oder im Grabe. Sie müßten ihr Letztes zusetzen, um das Mädchen zu erhalten. Aber nun habe das ein Ende. Sie würden den ganzen Skandal in die Zeitung bringen und sich auch an das Vormundschaftsgericht in Waltersburg wenden. Im übrigen seien sie bereit, gegen Zahlung von weiteren zehntausend Mark das Mädchen in Pflege zu behalten, obwohl Luise ein Kind sei, das nur

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