United States or Kosovo ? Vote for the TOP Country of the Week !


Aber unser Verständnis gewinnt gerade nicht viel durch diese Analogien; bleiben wir darum bei unserem Falle, bei dem vom Dichter fingierten Falle des Archäologen Norbert Hanold. An welchem Ende muß man einen solchen Traum wohl anfassen, um ihn in den Zusammenhang einzuflechten, wenn er nicht ein unnötiger Zierat der Darstellung bleiben soll? Sante de Sanctis, Die Träume, 1901.

»Daß jemand erst sterben muß, um lebendig zu werden«, meinte das Mädchen. »Aber für die Archäologen ist das wohl notwendig.« (G. p.

Dem jungen Archäologen war's ungefähr, als werde ihm allstündlich in unsichtbarer und auch sonst nicht bemerkbarer Weise ein Fiaschetto mit Vesuvio beigebracht, der einen unterlasslosen Kreislauf in seinem Gehirn ausführe. Davon suchte er sich instinktiv durch Anwendung von Gegenmitteln zu befreien, indem er einerseits häufig Wasser trank, andrerseits möglichst viel und weit umherlief.

Die wirklichen Bedürfnisse, aus denen »Salambo« kam, sind diese. Vor sich selbst wird Flaubert den anderen Beweggrund ausgespielt haben: wenn bei seinem ersten Buch die Moralisten, Gesellschaftstheoretiker, Pädagogen sich aufgeregt hatten, diesmal sollten die Archäologen staunen, die von der gerade modernsten Wissenschaft!

Die klang grade so hell, wie's der Blick ihrer Augen war; nicht scharf, doch an eine angeschlagene Glocke erinnernd, ging ihr Ton durch die Sonnenstille über das blühende Mohngefild hin, und dem jungen Archäologen kam's plötzlich zum Bewusstsein, in sich, in seiner Vorstellung habe er sie schon so gehört.

Im ersten Traume Norbert Hanolds konkurrieren zwei Wünsche miteinander, um den Traum zu schaffen, der eine selbst ein bewußtseinsfähiger, der andere freilich dem Unbewußten angehörig und aus der Verdrängung wirksam. Der erste wäre der bei jedem Archäologen begreifliche Wunsch, Augenzeuge jener Katastrophe des Jahres 79 gewesen zu sein.

Damit schloss vorderhand die Unterhaltung. Norbert hörte noch ein unbestimmtes Rascheln und Rücken von Stühlen, dann ward's still, und er verfiel in den Halbschlaf zurück. Der versetzte ihn nach Pompeji, wie eben der Vesuv wieder ausbrach; ein buntes Gewimmel von flüchtenden Menschen knäuelte sich um ihn herum, und darunter sah er auf einmal den Apoll von Belvedere, der die capitolinische Venus aufhob, forttrug und in einen dunklen Schatten gesichert auf einen Gegenstand hinlegte; ein Wagen oder Karren, mit dem sie fortgebracht werden sollte, schien's zu sein, denn ein knarrender Ton scholl davon her. Dieser mythologische Vorgang verwunderte den jungen Archäologen nicht weiter, nur fiel ihm als merkwürdig auf, dass die Beiden nicht Griechisch, sondern Deutsch mit einander redeten, denn er hörte sie, dadurch zu halber Besinnung gelangend, nach einem Weilchen sagen: »Meine süsse Grete

Ich kann mir etwa denken, daß ein Leser an dieser Stelle ausruft: Der Traum ist ja leicht zu erklären. Ein einfacher Angsttraum, veranlaßt durch den Lärm der Großstadt, der von dem mit seiner Pompejanerin beschäftigten Archäologen auf den Untergang Pompejis umgedeutet wird! Bei der allgemein herrschenden Geringschätzung für die Leistungen des Traumes pflegt man nämlich den Anspruch auf die Traumerklärung dahin einzuschränken, daß man für ein Stück des geträumten Inhaltes einen äußeren Reiz sucht, der sich etwa mit ihm deckt. Dieser äußere Anreiz zum Träumen wäre durch den Lärm gegeben, welcher den Schläfer weckt; das Interesse an diesem Traume wäre damit erledigt. Wenn wir nur einen Grund hätten anzunehmen, daß die Großstadt an diesem Morgen lärmender gewesen als sonst, wenn z.

Für einen Geschichtschreiber wie Dahlmann ist es nun gewiß ein unglücklicher Gedanke, nach Wegen zu spähen, wie das von ihm geschilderte Ereignis hätte vermieden werden können, und friedliche Archäologen, Literaten und Dichter wie Winckelmann, Lessing, Goethe und Schiller höher zu schätzen, als historische Männer wie Voltaire und Rousseau.

Wie das Beispiel des Hamlet, des Macbeth, beweist, sind wir ohne Zögern bereit, ihm in eine solche zu folgen. Der Wahn des phantasievollen Archäologen wäre in diesem Falle an einem anderen Maßstabe zu messen.