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Aktualisiert: 13. Juni 2025
Als sie an Falsterhof vorüberkam, forschte sie gespannt hinüber. In der breiten Kastanienallee lag so tiefer Schnee, als sei seit Monaten kein Wagen dort gefahren, und kein Fußgänger gegangen. Einsam und abgestorben stieg das Herrenhaus aus der weißen Schneefläche über den kahlen Bäumen empor. Nirgends ein menschliches Wesen, und selbst aus den dicht umschneiten Schornsteinen drängte sich nicht einmal ein Leben verratendes Rauchwölkchen. Es war richtig
Sie sind zu beneiden, Olivo!« – »Ja, das sag’ ich mir selbst alle Tage,« entgegnete Olivo, und die Augen wurden ihm feucht. Sie gingen die Schmalseite des Hauses entlang. Das Fenster Marcolinens stand offen, wie vorher; aus dem dämmernden Grund des Gemachs schimmerte das schleierartige helle Gewand. Durch die breite Kastanienallee gelangten sie auf die Straße, die schon völlig im Schatten lag.
Frau von Rinnlingen ging mit einem leichten Kopfnicken vorüber und wies in die Ferne, wo der zierliche und duftende Blumengarten zum Park sich verdunkelte. »Wir wollen die Mittelallee hinuntergehen,« sagte sie. Am Eingange standen zwei niedrige, breite Obelisken. Dort hinten, am Ende der schnurgeraden Kastanienallee sahen sie grünlich und blank den Fluss im Mondlicht schimmern.
Gesehen und gehört hatte Ludwig lebensvolles Gewühl der Straßen und Märkte großer Städte, Waffenlärm der Heerlager, berghohe Meereswogen, Stürme und ruhige See – hohe Burgen und Schlösser, stille Thäler – und zuletzt – die Siedlerklause dort im stillen Schloß, hier die dunkelschattende Kastanienallee – ein einsames Grab, und in dieses Grab hinabgesenkt alles Ringen und Streben, alles Jubeln und Bangen, alles Hoffen und Fürchten eines langen Erdendaseins – all’ sein Glück.
Ohne einen Menschen zu sehen, hob und senkte er bei jedem Schritte in eifriger Weise den Kopf, ganz in einem abwesenden, exaltierten Zustand befangen, bis er draussen in der Kastanienallee vor der roten Villa stand, an deren Eingang der Name »Oberstlieutenant von Rinnlingen« zu lesen war. Hier befiel ihn ein Zittern, und das Herz pochte ihm krampfhaft und schwer gegen die Brust.
Sie war höchst niedlich, die kleine Tony Buddenbrook. Unter dem Strohhut quoll ihr starkes Haar, dessen Blond mit den Jahren dunkler wurde, natürlich gelockt hervor, und die ein wenig hervorstehende Oberlippe gab dem frischen Gesichtchen mit den graublauen, munteren Augen einen Ausdruck von Keckheit, der sich auch in ihrer graziösen kleinen Gestalt wiederfand; sie setzte ihre schmalen Beinchen in den schneeweißen Strümpfen mit einer wiegenden und elastischen Zuversichtlichkeit. Viele Leute kannten und begrüßten die kleine Tochter des Konsuls Buddenbrook, wenn sie durch die Gartenpforte in die Kastanienallee hinaustrat. Eine Gemüsefrau vielleicht, die, ihre große Strohschute mit hellgrünen Bändern auf dem Kopf, in ihrem Wägelchen vom Dorfe hereinkutschierte, rief ihr ein freundliches »God'n Morgen ook, Mamselling!« zu, und der große Kornträger Matthiesen, der in seinem schwarzen Habit mit Pumphosen, weißen Strümpfen und Schnallenschuhen vorüberging, nahm vor Ehrerbietung sogar seinen rauhen Zylinder ab
Fast überhastig durchschritt er die Kastanienallee, nahm, bis zur Mitte angelangt, den bekannten Weg über das Feld in den Park und hielt erst inne, nachdem er vor dem Hinterhause angelangt war. Zunächst lauschte er aufmerksam, ob sich irgend etwas rühre.
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