Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 9. Juni 2025


Der Elch hatte Karr von den giftigen Ottern erzählen hören, die es im Walde gäbe, und als das Gewürm den Kopf hob, seine gespaltene Zunge herausstreckte und ihn anzischte, da glaubte Graufell, er habe ein furchtbar gefährliches Tier vor sich. Er erschrak sehr, hob den Fuß auf, schlug mit dem Huf nach der Schlange und zertrat sie. Hierauf eilte er in wilder Flucht davon.

Jetzt ging er mit dem Elch an den Waldessaum, wo hohe Laubholzbäume wuchsen: Eichen, Espen und Linden. »Hier pflegen deine Stammesgenossen Laub und Rinde zu fressensagte Karr. »Sie halten dies für die beste Nahrung; aber im Ausland bekommst du jedenfalls viel besseres FutterGraufell betrachtete verwundert die prächtigen Bäume, die sich wie grüne Kuppeln über ihm wölbten.

Der Elch war noch immer niedergeschlagen und schien auch träge und energielos; aber Karr verstand es, seinen Freund munter und fröhlich zu machen. Graufell hatte nun fünf Sommer bei dem Waldhüter verbracht; da wurde eines Tages von einem Zoologischen Garten im Ausland an den gnädigen Herrn die Anfrage gerichtet, ob er den Elch vielleicht verkaufen würde. Ja, das wollte der gnädige Herr gern.

Graufell hob den Kopf von dem Klee, an dem er eben kaute. »Ich möchte den Wald wohl gern sehen, aber wie soll ich über den Zaun kommensagte er mit seiner gewöhnlichen Trägheit. »Nein, das ist wohl ganz unmöglich für einen, der so kurze Beine hatsagte Karr.

»Was in aller Welt geht denn hier im Walde vorfragte Karr, als er die Elche erreicht hatte, die mit gesenkten Köpfen und weit vorgeschobener Oberlippe dastanden und äußerst nachdenklich aussahen.

»Was könnte es nützen, wenn ich mich auch wehren würdeerwiderte Graufell. »Ich bliebe freilich am liebsten da, wo ich bin, aber wenn man mich verkauft, muß ich eben fort von hierKarr stand vor Graufell und betrachtete ihn mit prüfenden Blicken. Man konnte gut sehen, daß der Elch noch nicht ganz ausgewachsen war.

»Bleib du nur da liegen, solang es dir gefälltrief Karr schließlich. »Wir werden auch ohne deine Hilfe Herr über die Tannenraupen werdenAm nächsten Tage ging der Gutsbesitzer mit dem Waldhüter durch den Wald.

Da er aber seinem Herrn auf Weg und Steg nachlief, kam er auch mit ihm in den Stall, und während dieser das Kälbchen mit Milch tränkte, saß Karr vor dem Stand und schaute zu. Der Waldhüter nannte das Kälbchen Graufell; er meinte, einen feineren Namen verdiene es nicht, und darin stimmte Karr mit seinem Herrn überein.

Als Karr nach Hause gehen mußte, begleitete ihn Graufell eine Strecke. Da hörte Karr eine Drossel, die hoch oben in einem Tannenwipfel saß, rufen: »Da ist Graufell, der an der Verheerung des Waldes schuld ist! Da ist Graufell, der an der Verheerung des Waldes schuld ist

Wie tot sahen sie aus, und das einzige, was sie bedeckte, war eine Menge verwirrter Fäden, die die Raupen gesponnen und als Brücken und Stege benützt hatten. Hier drinnen unter den sterbenden Bäumen stand Graufell und wartete auf Karr. Aber er war nicht allein, neben ihm standen vier alte Elche, die angesehensten vom ganzen Walde. Karr kannte sie wohl.

Wort des Tages

gertenschlanken

Andere suchen