Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 9. Juni 2025
Die Elchmutter wußte, daß das Moor jetzt, so kurz nach dem Auftauen des gefrorenen Bodens, grundlos war und noch kein großes Tier tragen konnte. Sie blieb deshalb am Rande stehen, solange sie es aushalten konnte; als aber Karr das Kälbchen immer weiter hinaustrieb, ging die Elchkuh plötzlich auch aufs Moor hinaus, jagte den Hund weg, nahm das Kälbchen an sich und ging mit ihm wieder dem Lande zu.
Ein andrer hätte freilich einen schlechten Ruf im Walde bekommen, wenn er ohne Widerstand zurückgewichen wäre; aber das braucht dich nicht anzufechten, denn du begibst dich ja ins Ausland.« Kaum hatte Karr diese Worte gesprochen, als Graufell sich auch schon wieder der Wiese zuwendete. Der alte Elch kam gerade auf ihn zu, und bald waren die beiden mitten im heftigsten Kampfe.
Und wenn ihr wieder über den Kolmården hinzieht, dann suchet den Hund Karr auf und saget ihm, daß sein Freund Graufell einen schönen Tod gehabt habe.<«
Karr fand Graufell; aber der Elch war in sehr gedrückter Stimmung. Er begrüßte Karr nur ganz flüchtig und begann sogleich von dem Walde zu reden. »Ich wüßte nicht, was ich dafür geben würde, wenn dieses Elend ein Ende nähme!« sagte er. »Dann müßte ich dir ja wohl mitteilen, daß es den Anschein hat, als könntest du den Wald retten,« sagte Karr.
Sie gab sich alle Mühe, wieder herauszukommen, konnte aber nirgends festen Fuß fassen, und so sank sie immer tiefer hinein. Karr stand unbeweglich da und wagte kaum zu atmen, und als er merkte, daß die Elchkuh sich nicht allein heraushelfen konnte, lief er so schnell, als seine Füße ihn trugen, davon.
Der Waldhüter erzählte nun von den Elchen; Karr aber machte sich so klein wie nur möglich und verkroch sich hinter den Beinen des Forstwarts, damit man ihn nicht sehe. Aber der Forstwart erzählte die Geschichte nicht so, wie Karr gedacht hatte. Er lobte Karr über die Maßen und sagte, der Hund habe offenbar gewußt, daß die Elche in Not gewesen seien, und habe sie retten wollen.
Karr seufzte mehrere Male, wie wenn er sich in etwas verrechnet hätte, Graufell aber schritt mit hoch erhobenem Kopf dahin und schien sich über sein Abenteuer zu freuen. Ohne das geringste Zögern ging er weiter, aber als er mit Karr vor seinem Gehege angekommen war, blieb er stehen.
Abermals rannte der Elch in größter Eile davon; der Hund konnte ihn nicht einholen. »Karr, Karr!« rief er nach einer Weile wieder. »Hörst du nicht, wie es in den Bäumen knackt?« Und jetzt war Graufells Stimme so betrübt, daß es einen Stein hätte erbarmen können. Karr hielt an und lauschte. Da hörte er ein schwaches, aber deutliches Knacken in den Bäumen; es klang wie das Ticken einer Uhr.
Und nun richtete er dem Elch den Auftrag der Natter aus. »Wenn dies ein andrer als der alte Hilflos versprochen hätte, würde ich sofort in die Verbannung gehen,« sagte Graufell. »Aber woher sollte eine arme Natter solche Macht nehmen?« »Es ist natürlich nur eine Großtuerei,« sagte Karr. »Die Schlangen tun immer, als wüßten sie mehr als andre Tiere.«
Karr führte den Elch in den Teil des Waldes, wo mächtige Tannen wuchsen, die so dicht standen, daß nie ein Windhauch hindurchdrang. »Hier pflegen deine Stammesgenossen vor Sturm und Kälte Schutz zu suchen,« sagte Karr. »Und sie stehen hier den ganzen Winter hindurch unter freiem Himmel. Aber du bekommst es ja dort, wo du hinkommst, viel besser.
Wort des Tages
Andere suchen