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Tanzen sollst du!“ sagte er, „tanzen mit deinen roten Schuhen, bis du bleich und kalt wirst! Tanzen sollst du von Thür zu Thür, und wo stolze, eitle Kinder wohnen, sollst du anklopfen, daß sie dich hören und sich vor dir fürchten! Tanzen sollst du, tanzen “ „Gnade!“ rief Karen.

Hier wohnte, wie sie wußte, der Scharfrichter, und sie klopfte mit den Fingern an die Scheiben und sagte: „Kommt heraus! Kommt heraus! Ich kann nicht hineinkommen, denn ich muß tanzen.“ „Ich bin der Scharfrichter“, entgegnete es von drinnen, „ich höre, daß meine Axt klirrt.“ „Schlagt mir meine Füße mit den roten Schuhen ab“, bat Karen.

Keiner schien ihr antworten zu wollen, da sprach Guttorm: "Ich glaube wohl, die Gottesfurcht nimmt zu; jetzt kommen mehr in die Kirche als in der Zeit, da ich jung war." "Ja, ja, das Volk vermehrt sich", sagte Sämund. "Es sind wohl viele darunter vielleicht der größte Teil, die nur die Gewohnheit hertreibt", erwiderte Karen Solbakken.

Die anderen gingen ebenfalls, und als sich Thorbjörn hingesetzt hatte und eine Weile darauf zu den Frauen hinübersah, traf sein Blick Ingebjörg, die ihm mütterlich zulächelte, und Karen Solbakken, die sicher darauf gewartet hatte, er möge hinübersehen; denn sobald er sie ansah, nickte sie ihm dreimal zu; und als ihn dies stutzig machte, nickte sie wieder dreimal, und noch freundlicher als zuvor.

So war die Kirche selbst zu der armen Magd in ihre kleine, enge Kammer gekommen; oder auch war sie dahingekommen. Sie saß in dem Kirchstuhle bei den übrigen Leuten des Pfarrers, und als sie nach Beendigung des Chorals aufblickte, nickten sie ihr zu und sagten: „Das war recht, daß du kamst, Karen!“ „Das war Gnade!“ erwiderte sie.

Die Besitzer des Hofes waren Haugianer und wurden "Leser" genannt, weil sie sich mehr als alle ihre Nachbarn befleißigten, die Bibel zu lesen. Der Mann hieß Guttorm, die Frau Karen. Sie hatten einen Sohn, aber der starb ihnen, und nun gingen sie drei Jahre lang nicht auf die Ostseite der Kirche.

"Na ja," sagte Ingebjörg und stellte sich neben ihren Mann, so daß Karen gar nicht dorthin sehen konnte, wohin sie gern wollte; "aber auf manchen Feldern ist das Korn früher reif als auf anderen; Solbakken ist uns oft vierzehn Tage voraus." "Da könnten wir einander ja gut aushelfen", sagte Guttorm langsam, und näherte sich einen Schritt. Karen warf ihm einen schnellen Blick zu.

Am folgenden Sonntage war die erste Abendmahlfeier der Konfirmanden; Karen sah erst die schwarzen Schuhe an, dann die roten und dann noch einmal die roten und zog sie an. Es war herrlicher Sonnenschein; Karen und die alte Frau schlugen einen Fußsteig durch das Kornfeld ein, auf dem es etwas stäubte.

Nach einem Weilchen legte sie es wieder fort und fragte ihre Mutter, ob sie ihr helfen könne. "Ja, das tu nur," antwortete Karen, "Arbeit ist für alles gut." Synnöve übernahm den Tisch zu decken; der stand unweit vom Fenster. Der Vater, der bisher auf- und abgegangen war, kam nun dorthin und sah hinaus. "Die Gerste, die der Regen 'runtergedrückt hat, kommt, glaub' ich, wieder hoch", sagte er.

"Gott weiß, was einmal draus wird, wenn wir nicht mehr sind", hatte Karen gesagt; darauf hatte Guttorm sie aufgefordert, mit ihm nach Hause zu gehen, um in den neuen Büchern zu lesen: "Denn man tut gut, sich Gedanken, wie Du sie ausgesprochen hast, fernzuhalten."