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Aktualisiert: 18. Juni 2025


Die Interessen des Großbürgerthums mußten, weil sie die entscheidenden waren, die Oberhand behalten, aber aus Furcht vor neuen inneren Gegensätzen und Kämpfen warf sich dieses der Militärdiktatur des Konsulats und des Kaiserreichs in die Arme, um sich, d.h. die neue Gesellschaft, zur Ruhe und zum Genuß des Errungenen kommen zu lassen.

Nach mir nahm der Geheime Regierungsrat Wagener das Wort und erzählte zu Liebknechts und meiner großen Ueberraschung, daß wir, wie er aus der ihm soeben übermitteltenBörsenzeitungersehen habe, von dem französischen Konsul in Wien, Lefaivre, den Dank der französischen Republik für unser Auftreten im Reichstag empfangen hätten. (Lebhafte Zurufe: Hört! Hört! und Pfui!) Ich konnte darauf in einer persönlichen Bemerkung nur antworten, daß bis zu diesem Augenblick weder Liebknecht noch mir ein solcher Brief zugegangen sei, was mir um so unbegreiflicher wäre, da, wie ich eben gehört, auch dieNorddeutsche Allgemeine Zeitungden Brief abgedruckt habe. Ich sei der Meinung, daß der Brief eine elende Modifikation sei, die vom preußischen Pressebureau ausgehe, um mich und Liebknecht zu diskreditieren. In der folgenden Sitzung hielt Wagener seine Behauptung aufrecht. Der Brief, der an meine Adresse geschickt worden, sei echt. Ich antwortete am Schlusse der Sitzung, daß ich bis zu diesem Augenblick den fraglichen Brief nicht erhalten habe, also bei meiner ersten Erklärung verbleiben müsse. Schließlich erhielt ich ihn aber dennoch; er war an Liebknecht und mich gerichtet. Der Brief existierte also, er war vom 2. Dezember datiert und hatte sechs Tage gebraucht, bis er in meine Hände gelangte. Er lautete: „Meine Herren! Im Namen der französischen Republik, deren Regierung mich zu ihrem speziellen Vertreter bei der Demokratie Deutschlands bestellt hat, erachte ich es für meine Pflicht, Ihnen für die edlen Worte, die Sie im Berliner Parlament inmitten einer durch den Geist der Eroberung und der Trunkenheit des Militarismus fanatisierten Versammlung gesprochen haben, meinen Dank auszudrucken. Der Mut, den Sie bei dieser Gelegenheit bewiesen, hat die Aufmerksamkeit von ganz Europa auf Sie gelenkt und Ihnen einen ruhmvollen Platz in der Reihe der Streiter für Freiheit erobert. Der freisinnige und humanitäre Geist Deutschlands erleidet in diesem Augenblick, wie Sie, meine Herren, es so beredt dargetan haben, eine jener Verfinsterungen, die wir selbst während der Periode unseres ersten Kaiserreichs durchgemacht haben, und geht denselben Enttäuschungen entgegen. Eine Sucht nach brutaler Herrschaft hat sich der erleuchteten Geister bemächtigt. Jene Denker, die noch vor kurzem solche Lichtstrahlen über die Welt aussandten, sind heute unter der Eingebung des Herrn v. Bismarck zu Aposteln des Mordes und der Vernichtung einer ganzen Nation geworden. Sie, meine Herren, sind es und Ihre Partei, welche bei diesem allgemeinen Abfall die große deutsche Tradition aufrecht erhalten.

Dort steht ja,“ sagte er mit einer rauhen, etwas schwerfällig klingenden Stimme, „der große Regenerator des Kaiserreichs, unser alter Freund Ollivier, dem es so leicht wird, täglich eine andere Gestalt anzunehmen, und neben ihm Herr Chevandier de Valdrome.

Wenn Sie das allgemeine Volksvotum als das beste Mittel erkennen, die neue und freie Verfassung des Kaiserreichs auf festen Grundlagen zu etabliren und vor schwankenden Bewegungen zu schützen, so ist es gewiß richtig, diese Maßregeln durch Ollivier vorbereiten und ausführen zu lassen.

Wie die Personen dem Princip des Orleanismus folgend in die Regierung eingetreten sind, so wird dieselbe sich wieder vollständig nach dem Willen Eurer Majestät bilden, anstatt der geschiedenen Freunde werden neue erstehen, sobald das Grundprincip des Kaiserreichs wieder zu kräftiger Geltung kommt und zum Schwerpunkt der Regierung wird.

Im Garten desselben dehnte sich der sprichwörtlich gewordene, wunderbar schöne und sorgfältig gepflegte Rasen aus, auf dessen grüner Fläche das Auge des berühmten Geschichtsschreibers der Revolution und des Kaiserreichs während seiner Arbeiten mit besonderem Wohlgefallen zu ruhen pflegte. Einige Coupés hielten vor dem Eingangsthor.

Aber,“ fuhr er dann fort, „wenn ich annehme, daß sich Personen finden, welche in einer mehr als gewagten Action das Schicksal des Kaiserreichs auf's Spiel setzen, so gehört doch dazu immer noch ein Kriegsfall.

Es sind viele Aenderungen in der Verfassung und in der Gesetzgebung des Kaiserreichs vorgenommen, Grund genug um das Volk zusammenzuberufen und durch ein Plebiscit alle diese Aenderungen gut heißen zu lassen; ein solches Plebiscit wird dann zugleich auch von Neuem beweisen, daß das ganze Volk noch ebenso wie beim Beginn des Kaiserreichs hinter Eurer Majestät, Ihrer Regierung und Ihrer Dynastie steht.

Die Konsulatsverfassung Frankreichs, die von Sieyès ausgearbeitet war, und später die Verfassung des Kaiserreichs wurde, sah verschiedene parlamentarische Körper vor: Senat, Tribunal usw. Das Tribunal hatte dabei nur eine beratende Funktion, nicht die Beschlußfähigkeit. Es hatte Gesetze zu beraten und sie je nachdem dem gesetzgebenden Körper vorzulegen; aber beschließende Kraft hatte es nicht.

Er liegt in dem tiefen Gefühl,“ rief die Kaiserin, „welches ganz Frankreich durchzieht, und welches Ihre besten und treusten Freunde erfüllt, daß die Macht und das Ansehen des Kaiserreichs, daß Ihr persönliches Prestige in Europa schwer erschüttert ist, ja täglich von Neuem verhöhnt wird durch diese täglich anmaßender auftretende preußische Macht.“

Wort des Tages

ibla

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