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Aktualisiert: 20. Juli 2025


Der Tod seines Bruders hatte Kwing Irangs Unternehmungsgeist nicht gelähmt; denn gleich nachdem die drückendste Saatperiode vorüber war, erklärte er sich bereit, mit uns den Batu Mili zu besteigen.

Wie mir nämlich Lirung, Kwing Irangs Nichte, erzählte, hatte in ihrer Jugend, vor zwanzig Jahren, in dem damals weiter oben gelegenen Hause ihres Vaters ein Mann gewohnt, für den das Leben nach dem Tode seiner Frau keinen Reiz mehr hatte. Um mit der geliebten Gattin in Apu Kesio bald wieder vereinigt zu werden, beschloss der Mann, sich das Leben zu nehmen.

Händler, die sich vorübergehend dort aufhielten, hatten sich noch in den letzten Tagen schleunigst davongemacht, um nicht einen Monat Zeit zu verlieren. Kwing Irangs Familie ging in Trauer bezw. in Halbtrauer, indem sie alle Schmucksachen und schönen Kleider ablegte und besondere Trauerkleider anlegte.

Das freie Auftreten, die sichere Haltung und der gutmütige Gesichtsausdruck Kwing Irangs flössten mir sogleich Vertrauen und die Hoffnung ein, dass wir einander verstehen würden. Die Vorteile, mit den Niederländern auf gutem Fuss zu stehen, leuchteten dem klugen Manne ein und so verständigten wir uns bald über meine weiteren Pläne.

Die Sitte verlangt, dass die Stammesgenossen auf den Hahn ihres eigenen Häuptlings setzen. Kwing Irangs Einsatz variierte zwischen 5 und 40 fl.; sein Gefolge wettete 1 bis 2.50 fl. pro Person, so dass stets noch 50 bis 60 fl. hinzukamen und bisweilen 100 fl. auf einen Hahn gesetzt wurden.

Die Strömung brachte uns bald nach unten und in 3 1/2 Stunden kamen wir in Napo Liu an. Ledju Li hatte ich für die Verletzung des lali auf dem Tasan eine Busse zu bezahlen; die Angelegenheit wurde jedoch unter Kwing Irangs Leitung schnell geregelt.

Kwing Irangs Körper zeigte noch deutlichere Spuren des Alters als sein Gesicht; er schien ein Mann von 55 Jahren zu sein, mit feinem Körperbau, kräftigen Muskeln und geringer Neigung zur Wohlbeleibtheit. Seine Kleidung zeugte von Sorgfalt; ein Tuch aus blauem Kattun bedeckte in zahlreichen Windungen die Lenden und ein Schwert mit schönem Horngriff hing ihm an einem Rotanggürtel zur Seite.

Mit dem Bau von Kwing Irangs neuem Hause brach für die Kajan eine wichtige Periode an, da jede Familie verpflichtet ist, sich durch Beschaffung von Material und durch Arbeitsleitung an dem grossen Werk zu beteiligen.

Die auf Taf. 60 unter e abgebildete Büchse mit Sporen ist eine Arbeit Kwing Irangs, der sie mir als persönliches Geschenk verehrte, weil er meine Vorliebe für schöne Arbeiten der Eingeborenen kannte. Die Modelle zu diesen Sporen, deren es noch mehr gibt, stammen von den Malaien.

Das Pnihing-Geleite blieb zwei Tage still in Kwing Irangs Hause; Festlichkeiten fanden nicht statt, weil der Häuptling bereits mehrere Frauen hatte und gehabt hatte. Dann zog die Gesellschaft mit den Gongen und Tempajan, welche die panjin der Kajan als Kaufsumme für Lirui zusammengebracht hatten, wieder heim.

Wort des Tages

mützerl

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