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Aktualisiert: 23. Juni 2025
Abends und bei schlechtem Wetter lasen wir zusammen die "Iphigenie" aus dem alten blauen Buch, den Osterspaziergang aus dem Faust und manches, was Großmama selber in ihrer Jugend geschrieben hatte.
Meine Freunde jedoch, die sich in so veränderte Gesinnung nicht gleich ergeben wollten, versuchten mancherlei, um frühere Gefühle durch ältere Arbeiten wieder hervorzurufen, und gaben mir "Iphigenie" zur abendlichen Vorlesung in die Hand; das wollte mir aber gar nicht munden, dem zarten Sinn fühlt' ich mich entfremdet; auch von andern vorgetragen, war mir ein solcher Anklang lästig. Indem aber das Stück gar blad zurückgelegt ward, schien es, als wenn man mich durch einen höheren Grad von Folter zu prüfen gedenke. Man brachte "
Gedenk', o König, deines edeln Wortes! Willst du mein Zutraun so erwiedern? Du Schienst vorbereitet alles zu vernehmen. Thoas. Auf's Ungehoffte war ich nicht bereitet; Doch sollt' ich's auch erwarten: wußt' ich nicht, Daß ich mit einem Weibe handeln ging? Iphigenie. Schilt nicht, o König, unser arm Geschlecht. Nicht herrlich wie die euern, aber nicht Unedel sind die Waffen eines Weibes.
Es spricht kein Gott; es spricht dein eignes Herz. Iphigenie. Sie reden nur durch unser Herz zu uns. Thoas. Und hab' Ich, sie zu hören, nicht das Recht? Iphigenie. Es überbraust der Sturm die zarte Stimme. Thoas. Die Priesterin vernimmt sie wohl allein? Iphigenie. Vor allen andern merke sie der Fürst. Thoas.
Herr Meister: Von Goethe. Frau Meister: Ich dachte es. Martha: Goethe, Papa? Goethe, meinst Du? Herr Meister: Ja, liebe Martha; und denkst Du nicht, mein liebes Weibchen, daß unsere Töchter Goethe's »Iphigenie« oft und recht oft, und gut und recht gut studieren sollten? Frau Meister: Gewiß, Wilhelm, ich denke wie Du; und ich denke auch, daß alle jungen Damen dasselbe tun sollten.
Ich ward auf eine neue Erfindung geführt, nämlich Iphigenie auf Delphi zu schreiben, was ich auch sogleich gethan hätte, wenn nicht die Zerstreuung und ein Pflichtgefühl gegen das ältere Stück mich davon abgehalten hätten." Was ihn dazu bewog, seine Iphigenie ursprünglich in Prosa zu schreiben, war, nach seinen eignen Worten "die Unsicherheit, in der die deutsche Prosodie schwebe."
Thoas. Du schweigest? Fahre fort zu reden! Laß dein Vertraun dich nicht gereuen! Sprich! Iphigenie. Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt, Der froh von ihren Thaten, ihrer Größe Den Hörer unterhält, und still sich freuend An's Ende dieser schönen Reihe sich Geschlossen sieht!
Goethe selbst erklärte diese Sparsamkeit durch den Grund, weil einem mehr sittlichen Gegenstande das Zudringen von Bildern aus der physischen Welt nur lästig gewesen wäre, d. h. er hatte nicht so viel äußerlich Sinnliches zu schildern wie Homer, sondern mehr Seelenvorgänge; ganz derselbe Unterschied wie zwischen seiner Iphigenie und der griechischen.
Drum bitt' ich dich, vertrau' ihm, sei ihm dankbar, Wenn du ihm weiter nichts gewähren kannst. Iphigenie. O sage was dir weiter noch bekannt ist. Arkas. Erfahr's von ihm. Ich seh' den König kommen; Du ehrst ihn, und dich heißt dein eigen Herz, Ihm freundlich und vertraulich zu begegnen. Ein edler Mann wird durch ein gutes Wort Der Frauen weit geführt.
Jetzt sondere ich die Iphigenie aus dem Packet, und nehme sie mit mir in das schöne warme Land als Begleiterin. Der Tag ist so lang, das Nachdenken ungestört, und die herrlichen Bilder der Urwelt verdrängen keineswegs den poetischen Sinn; sie rufen ihn vielmehr, von Bewegung und freier Luft begleitet, nur desto schneller hervor." September 1786 war Goethe in Venedig angekommen.
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