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Aktualisiert: 21. Mai 2025
Mit Tagesanbruch kommt er in ein Dörflein, sein Geldbeutel ist auch ohne den Instrumentenbeutel ordentlich gespickt, im Wirthshause legt er sich sofort ins Bett, schläft volle 36 Stunden; seine Kleider sind indessen getrocknet, Nöthiges schafft er an, wandert nach Straßburg "der wunderschönen Stadt," meldet sich auf der Mairie nach Algier, wird von da auf die Praefektur, von hier zum Rekrutirungskapitain, von diesem mit einem Schreiben zu einem Komissaire beim Metzgerthor geschickt.
Während der Hochzeit wimmelt es im Wirthshause vom Dache bis zum Keller von Gästen, das ganze Rathhaus ebenso, die 5 Musikanten kommen gar nicht mehr zum Athmen, der lederne Instrumentenbeutel voll Franken und Fünffrankenthalern bleibt ihr einziger Trost, der Benedict aber macht der deutschen Musik unglaubliche Ehre.
Gleich einem Riesen der fabelhaften Vorzeit schreitet der große Maier mit blitzendem Pallasch brüllend durch die Mondnacht, hinter ihm quicken die gewöhnlichen, diesmal außergewöhnlich erbosten Menschenkinder, jede Sekunde erhöht die Todesangst des galloppirenden Benedict, denn jede Secunde bringt die Feinde näher und vermehrt deren Zahl, schon hört er die schweren Athemzüge des keuchenden Riesen, schon schwingt dieser die furchtbare Waffe und gebietet dem "Spitzbuben" Halt auf Leben und Tod im entscheidenden Augenblicke läßt Benedict den schweren Instrumentenbeutel klirrend fallen, der Riese bleibt stehen, der Verfolgte jedoch stürzt sich verzweifelnd in die Brisch, welche breit und tief genug ist, um mit Dampfschiffen befahren zu werden, die Todesangst verzehnfacht seine Kraft und glücklich erreicht er das jenseitige Ufer.
Doch eilt er nicht sofort aus Wanzenau weg; der volle Instrumentenbeutel hält ihn fest, er getraut sich nicht zurückzukehren und seinen Antheil zu fordern, weil er im Dunkeln oder beim Wiedererscheinen gar zu leicht den verdienten Lohn für sein Messelesen ernten könnte; die Theilung des Geldes unter den Musikanten sollte erst am Ende der Hochzeit vorgenommen werden, somit befindet er sich in einer recht mißlichen Lage und klettert zunächst auf einen Baum, wo er sicher vor Entdeckung und im Stande ist, seine Gedanken zu sammeln.
Er wartet bis die meisten Leute wieder zum Rathhause zurückgekehrt sind, klettert alsdann vom Baume herab, paßt eine gute Gelegenheit ab, schleicht trotz einiger nachläßig gewordener und theilweise betrunkener Aufpasser ins Haus zurück, erobert in der Geschwindigkeit nicht blos seinen Lohn, sondern den ganzen schwergefüllten Instrumentenbeutel und macht sich dann eiligst aus dem Staube.
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