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Aktualisiert: 27. Mai 2025
Es ist nur ein enger Meeresarm, der beide Inseln trennt, doch ein Meeresarm, erfüllt mit gefahrbringenden Felsen, die kaum von den Wellen des Meeres gedeckt werden. Die Ile St. Honorat hieß bei den Römern Lerina. Der heilige Honoratus zog von seiner Einsiedelei im Esterel zu Anfang des fünften Jahrhunderts nach dieser Insel hin.
Man sieht hinab auf die Lerinischen Inseln, die wie grüne Flöße auf dem Meere schwimmen, und überblickt die ganze weite Küste von St. Tropez bis zu den Bergen von Bordighera. Die Insel St. Honorat ist viel kleiner als ihre Schwester; daß der heilige Honoratus sie dessenungeachtet zur Anlage seines Klosters erwählte, war durch die Quelle bedingt, die sie birgt.
Strabon erzählt, daß ein Heroentempel diese Insel schmückte und daß die Ligurischen Piraten dort Opfer darbrachten. Den Namen St. Marguerite, den jetzt die Insel führt, sucht eine Sage mit dem Namen der Schwester des heiligen Honoratus zu verknüpfen. Von Sehnsucht getrieben, so wird erzählt, kam Margarethe nach Lerina und fiel dem Bruder zu Füßen.
An dem nördlichen Abhang des Cap Roux profiliren sich scharf die dunkelrothen Felsen, und deutlich ragt aus denselben der Thurm hervor, der vor der Grotte des heiligen Honoratus wacht. – Wir wählen den ersten Fußweg, der jetzt bergauf am Pic d’Aurelle sich wendet. Der Berg ist nur etwa 300 Meter hoch, läßt sich somit ohne Anstrengung besteigen.
Die Ordensregel schloß die Anwesenheit von Frauen auf Lerina aus. Daher St. Honoratus die Schwester nach der Insel Lero brachte, wo sie verblieb und Aebtissin wurde. Margarethe nahm unter einem blühenden Kirschbaum von dem Bruder Abschied, und er mußte ihr versprechen, daß er sie besuchen würde, so oft dieser Kirschbaum blühe.
Es folgte ihm der heilige Eucharius, ein provençalischer Edelmann, Seigneur de Théol et de Mandelieu, der aber später als der heilige Honoratus der Welt entsagte. Er mag manchen bitteren Kummer und manche Enttäuschung zuvor erlebt haben.
Er fand sie, so berichtet die Sage, mit giftigen Schlangen erfüllt, unter denen zu leben fast unmöglich schien. Doch der Heilige bestieg eine Palme und vertrieb die Schlangen durch den großen Bannfluch, den er über sie aussprach. Zu St. Honoratus gesellte sich bald der greise Caprasius, den spätere Zeiten auch als Heiligen anerkannten.
Viele Kostbarkeiten verschwanden während der französischen Revolution, so ein silberner Reliquienschrein, der die Ueberreste des heiligen Honoratus enthielt und nach Cannes gekommen war. Dieser kunstvoll gearbeitete Reliquienschrein stammte von Franz I., der nach der Schlacht von Pavia als Gefangener die Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1525 im Kloster zugebracht hatte.
Solche unerschöpfliche Güte rührte das Gemüth der Missethäter: sie besserten sich, so heißt es, von dieser Stunde. Wir blieben nochmals vor der Grotte stehen und verloren uns im Anblick dieser schönen Gegend. So mag sie auch ausgesehen haben vor anderthalb tausend Jahren, als der heilige Honoratus in dieselbe blickte.
Die Pilger betrachten mit Andacht die Vertiefungen im Stein, die sie als Spuren deuten, welche der Körper des Heiligen hinterließ. St. Honoratus stammte aus dem nördlichen Gallien, wie es heißt aus einer vornehmen Familie. Noch jung zog er sich in diese Einöde zurück. Sein Beispiel regte zur Nachahmung an.
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