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Aktualisiert: 16. Juni 2025
Das Mädchen hatte noch ein zweites Paket mit und gab ihm das falsche; und so kam es, daß Gunnar im Paket eine dicke goldene Kette fand. Er blieb stehen, wog die Kette in der Hand und betrachtete sie. War ihm Gunlaugs Wut schon vorhin rätselhaft erschienen daß sie ihm jetzt eine goldene Kette nachschickte, das war ihm noch unbegreiflicher. Er rief das Mädchen zurück; sie müsse sich geirrt haben.
Oberhalb der Stadt, an der Stelle, wo sie die Kette bekommen hatte, setzte sie sich hin, die Kette in der Hand und mit einem Gefühl, als habe sie die Kette gestohlen. Am Abend wartete sie hinterm Garten noch länger auf Yngve Vold, als sie am Abend vorher auf Gunnar gewartet hatte; sie wollte ihm die Kette zurückgeben.
Jetzt gab sie ihm das andere Paket und fragte, ob das vielleicht das richtige sei. Und wirklich das Paket enthielt seine Geschenke für Petra. Ja, das sei das richtige. Aber wem sie denn das andere, das mit der goldenen Kette, bringen solle? "Dem jungen Herrn Vold!" erwiderte das Mädchen und ging. Gunnar blieb zurück und dachte nach. "Der junge Vold? Macht der ihr Geschenke?
Als Petra wieder zu sich kam, fand sie sich in ihrem Bett, entkleidet und wohl verwahrt; und vor ihr saß die Mutter, die Arme auf die Knie gestemmt, den Kopf in beide Hände gestützt und die Glutaugen fest auf die Tochter gerichtet. "Hast Du jetzt genug bei ihm studiert?" fragte sie. "Hast Du jetzt was gelernt... Was soll denn nun aus Dir werden, he?" Petras Antwort war ein Strom von Tränen. Lange, sehr lange saß die Mutter da und hörte das Weinen mit an; dann sagte sie seltsam feierlich: "Gott der Herr verdamme ihn!" Petra fuhr auf. "Mutter, Mutter! Nicht ihn, nicht ihn! Mich, mich nicht ihn!" "Oh, ich kenn' das Pack! Ich weiß schon, wer's verdient!" "Nein, Mutter! er ist betrogen betrogen durch mich ich, ich hab' ihn betrogen!" Und hastig und schluchzend erzählte sie alles. Keinen Augenblick durfte ein Verdacht auf ihm ruhen! Sie erzählte von Gunnar, was sie von ihm verlangt hatte, ohne es zu verstehen, von Yngve Volds Unglückskette, in der sie sich verfangen hatte, zuletzt von
Wieder gingen sie durch den Flur, aber nicht zur Haustür; Gunlaug riegelte die Hoftür auf und schloß sie nachher wieder ab. Sie gingen durch den zerstampften Garten, über die ausgerissenen Bäume, den zertrümmerten Zaun. "Sieh Dich noch einmal um!" sagte die Mutter, "Du wirst schwerlich jemals wieder hierherkommen!" Petra zuckte zusammen; sie sah sich nicht um. Sie gingen den oberen Weg, am Walde hin, da, wo sich ihr halbes Leben abgespielt, wo sie jenen Abend mit Gunnar, die Abende mit Yngve Vold und jenen letzten Abend mit
Heut hatte er sich die größte Loge des Theaters genommen und seine zufälligen Tischgenossen aus dem Hotel eingeladen, sich mal "was ganz Höllisches" anzusehen. Er war in glänzender Stimmung, bis er war er das denn wirklich? in einer Loge des zweiten Ranges, inmitten einer ganzen Schiffsmannschaft, nein! doch! ja natürlich, das war Gunnar Ask!
Eine heftige Angst packte sie; im Handumdrehen war sie aus dem Bett und angezogen. Es trieb sie ins Freie, als ließe sich draußen irgendwo Rat finden; alles war plötzlich unklar, ungewiß, gefahrdrohend geworden. Je mehr sie grübelte, desto mehr verwirrten sich ihre Gedanken; irgend jemand mußte sie entwirren, sonst wurde sie nicht damit fertig. Aber wem sollte sie sich anvertrauen? Da gab es nur einen Menschen die Mutter. Als sie nach langem inneren Kampf vor ihr in der Küche stand, angstvoll, dem Weinen nah, aber fest in ihrem Entschluß, volles Vertrauen zu zeigen, um volle Hilfe zu empfangen, sagte die Mutter, ohne sich umzudrehen und daher auch ohne Petras Gesichtsausdruck zu bemerken: "Eben ist er hier gewesen; er ist wieder da." "Wer?" flüsterte Petra und griff nach einer Stütze; war Gunnar wirklich schon wieder da, so war es mit aller Hoffnung vorbei. Sie kannte Gunnar; er war schwerfällig und gutmütig; wenn er aber einmal in Wut geriet, war er wie rasend. "Du sollst gleich hinkommen, hat er gesagt." "Hinkommen?" wiederholte Petra zitternd; sie dachte sich sofort, daß er seiner Mutter alles gesagt habe; und was sollte nun werden? "Ja, ins Pfarrhaus!" sagte die Mutter. "Ins Pfarrhaus?
Nein, mein Junge nicht drücken das bitt' ich mir aus!" Sie versteckte ihre Hand wieder unter dem Tuch; aber dann hob sie plötzlich das Tuch mit beiden Händen, so daß das Gesicht ganz zum Vorschein kam: "Wenn Du's einer Menschenseele erzählst, Gunnar, so sag' ich, es ist nicht wahr! Daß Du's nur weißt!" Und sie lachte und lief den Berg hinunter.
Eines Nachmittags in der Dämmerung, in einem ganz feinen Regen, Rieselregen nennt man ihn war Petra mit einem großen Umschlagtuch überm Kopf vor der Tür ihres Hauses und lugte in den Flur hinein, wo ein junger Matrose stand und einen Walzer pfiff. "Du Gunnar wollen wir einen Spaziergang machen?" "Es regnet doch!" "Bah, das bißchen Regen!" Sie gingen bis zu einem kleinen Haus oben am Berge.
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