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Aktualisiert: 9. Juli 2025
Die Großmama hatte während der ganzen Zeit ihres Aufenthalts jeden Nachmittag, wenn Klara sich hinlegte und Fräulein Rottenmeier, wahrscheinlich der Ruhe bedürftig, geheimnisvoll verschwand, sich einen Augenblick neben Klara hingesetzt; aber schon nach fünf Minuten war sie wieder auf den Füßen und hatte dann immer Heidi auf ihre Stube berufen, sich mit ihm besprochen und es auf allerlei Weise beschäftigt und unterhalten.
»Verzeihen die gnädige Herrschaft«, hob sie mit stockender Stimme an »Was willst du, Maruschken?« frug Großmama, ihr gütig die Hand entgegenstreckend, während Onkel sich ungeduldig räusperte.
Möchtest du es nicht?« »Ich möchte es wohl ganz gern; denn hier bin ich geboren, hier habe ich meine Kindheit und meine erste Jugend verbracht. Anderseits täte es mir aber auch wieder leid, von Walden wegzugehen; dort ist eure liebe Großmama gestorben; dort wohnen drei meiner Geschwister; dort haben wir ein zweites, liebes Heim gefunden.«
Das konnte nun die Großmama gar nicht glauben, denn sie meinte, boshaft sehe der Peter doch ganz und gar nicht aus, und sonst hätte er doch keinen Grund gehabt, den so notwendigen Rollstuhl zu zerstören.
Es war Fräulein Rottenmeier sehr genierlich, dass die alte Dame sie beständig nur bei ihrem Namen nannte, ohne weitere Titulatur; aber da war nichts zu machen; die Großmama hatte einmal ihre eigenen Wege, und diese ging sie, da half kein Mittel dagegen. Auch ihre fünf Sinne hatte die Großmama noch ganz scharf und gesund, und sie bemerkte, was im Hause vorging, sobald sie es betreten hatte.
Ich habe Ihnen kein Bekenntnis weiter abzulegen, als das, welches ich Ihnen bereits abgelegt habe. Was soll ich hoffen? Juliane. Liebster Vater! Adrast! Theophan! Schwester! Lisette. Nun merke ich alles. Geschwind muß das die Großmama erfahren. Siehst du, Mädchen, was du für Zeug angefangen hast? Theophan. Aber Sie, liebste Henriette, was meinen Sie hierzu?
Wenn die andern mich verhöhnten, wenn der Schmerz mich übermannte und sie nicht verstanden, warum, dann blieb mir ein Zufluchtsort und ein Mensch, der immer die rechten Worte des Trostes fand: Großmama. Wie oft flüchtete ich in ihr stilles Reich, wo sie zwischen blühenden Blumen und dunkeln Palmen lesend, schreibend oder still vor sich hinträumend in ihrem tiefen, grünen Lehnstuhl saß.
Sagte am Abend die Großmama: »Nun liest uns Heidi vor«, so war das Kind sehr beglückt, denn das Lesen ging ihm nun ganz leicht, und wenn es die Geschichten laut vorlas, so kamen sie ihm noch viel schöner und verständlicher vor, und die Großmama erklärte dann noch so vieles und erzählte immer noch mehr dazu.
Bald darauf, im Frühling 1877, kam ich zum ersten Male zu Großmama nach Weimar.
Dann drückte Heidi oft seinen Kopf in das Kissen und weinte lang, ganz leise, dass niemand es höre. Heidis freudloser Zustand entging der Großmama nicht. Sie ließ einige Tage vorübergehen und sah zu, ob die Sache sich ändere und das Kind sein niedergeschlagenes Wesen verlieren würde.
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