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Aktualisiert: 21. Mai 2025
»Nur daß die Voraussetzung für Ihre Folgerungen fehlen wird: der Kronprinz wird kaum zur Regierung kommen, und mit seinem Tod haben die Ambitionen der Herren Liberalen ihr Ende erreicht.« Der Graf lachte und klopfte Onkel Walter freundschaftlich auf die Schulter: »Sie sind ein guter Kerl, Golzow, aber das Pulvererfinden ist ihre Sache nicht!
Ehrliche Trauer blickte aus den Zügen aller der wettergebräunten Männer der Arbeit. Werner Golzow war ihnen ein guter Herr gewesen. Sie hatten nie seine Faust und nie seine Peitsche gespürt, wie ihre Kollegen ringsum auf den Nachbargütern, und sie fürchteten sich vor dem Junker, seinem Erben.
Nur selten fügte sich ein Golzow dem Rate der Familiensippe, wenn es galt, sich die Eheliebste zu wählen, und so wurden viele fremde Blumen in den nordischen Garten verpflanzt.
Und daß sie alle zu einem Geschlechte gehörten: diese stummen Zeugen der Hochzeit Ilsens und die vielen derer von Golzow, die sich in der alten Kirche zusammenfanden, das bewiesen diese schlanken Menschen mit den schmalen Handgelenken und den langen spitzen Fingern, die an harte Arbeit nie gewöhnt gewesen waren.
Mitten in den Vorbereitungen zum Empfange des kleinen Erdenbürgers warf eine Lungenentzündung den alten Golzow aufs Krankenlager.
Und dann wurde das unerhörte Ereignis kräftig glossiert, daß ein Golzow die Tochter eines Großindustriellen geheiratet hatte. Die erste Unadelige in der Familie, und noch dazu der Sprößling eines »Kohlenfritzen!«
Mehr will ich nicht hören mehr nicht!« Dann erhob er sich schwerfällig, ging zum Schreibtisch und setzte ein Telegramm auf: »Baron Walter von Golzow, Pirgallen. Ich habe Alix' Wort. Verlange nunmehr von dir Ehrenerklärung. Hans.« Ich wollte widersprechen, des Vaters rotunterlaufene Augen blitzten mich herrisch an, Ilse faltete hinter ihm mit bittender Gebärde die Hände , ich schwieg.
Walter Golzow hatte nach dem Kriege den bunten Rock mit dem schönen himmelblauen Kragen ausgezogen und das Gut übernommen, dessen Geschäfte die Großmutter bis dahin mit Hilfe des erprobten Verwalters gewissenhaft und in der alten Weise geleitet hatte. Sie versuchte dann noch eine Zeitlang, neben dem Sohn zu wirken und zu arbeiten, wie sie es früher gewohnt gewesen war.
Um diese Zeit lernte er Ilse Golzow kennen, und alles, was an Liebessehnsucht in seiner Seele gelebt hatte von klein auf, brach ungestüm hervor. Das Weib war ihm unbekannt geblieben bis dahin; die Arbeit hatte ihn taub und blind gemacht, und eine angeborene Reinheit der Gesinnung hatte ihn das Gemeine stets als gemein empfinden lassen.
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