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Aktualisiert: 4. Mai 2025


Gustav Meyrink (geboren 1868 in Wien) schüttet ein Wunderhorn ergötzlicher und boshafter Trivialitäten, ältestes und neuestes Gerümpel, über den deutschen Spießer aus, der mit einem leeren Hirn aufdrapiert wie ein Pfingstochse in seinen Geschichten umherwandelt und »Muh« und »Bäh« sagt. Von Meyrinks großen Romanen, die allerlei kabbalistische und mystische Weltanschauung propagieren, ist der »Golem« nennenswert. Peter Altenberg (1859-1918, aus Wien) gewinnt seine amüsante Weltanschauung vom Café Fensterguckerl aus. Hermann Bahr (geboren 1863 in Linz) hat vom Naturalismus bis zum Expressionismus und Katholizismus so ziemlich alle Klassen der Literaturgeschichte absolviert und ist überall mit der Note 2-3 versetzt worden. Artur Schnitzler (geboren 1862), Dramatiker und Romanzier, schrieb zwei vollendete Novellen »Leutnant Gustl« und »Casanovas Heimkehr«. Des Kurländer Grafen E.

Cenrio biß sich lachend auf einen Finger und krümmte vor Lustigkeit den Leib und hob ein Bein auf; der gefährliche Betrug war gelungen, und Adrian hatte die ausgestopfte Puppe für den wahren Erzherzog gehalten, der inzwischen seine lebendige Bella versäumte, um bei der leblosen Puppe Golem Bella an dem Nachgenusse der Liebe, die ihn das erstemal so reich entzückt hatte, zu verzweifeln.

Golem Bella antwortete auf das alles so natürlich, daß er keinen Argwohn schöpfte, sie selbst möchte diese Puppe sein: insbesondre, da er die täuschende Kunst der Sinne für unfähig achtete, sein scharfes Auge zu täuschen.

Der Erzherzog, als er am Abende mit Bella allein war, fühlte sich ganz unerwartet durch die Erinnerung an die Golem Bella, wie sie in Erde zerfallen, so gestört, und Bella konnte die alte, ganz hingebende Vertraulichkeit so wenig in sich finden, daß beide froh waren, ihre Betten einander nicht so nahe wie in Buik gestellt zu sehen.

Golem Bella sprach ihm ganz in der Gesinnung der echten Bella von ihrer Zärtlichkeit vor, die sie trotz aller Liebe zum Erzherzoge für ihn hegte. Der Kleine sah sie verwundert an und sprach: "Du könntest mich wieder belügen, Bella; wer weiß, was diese Nacht mit dem Erzherzog verabredet ist. Gib mir ein Zeichen der Aufrichtigkeit.

Der Erzherzog aber, dem alles im Augenblicke schrecklich klar wurde, was er sich bisher abgestritten hatte, hielt Golem Bella bei den Haaren zurück, deren Flechten niederfielen; er sah die Schrift auf der Höhe der Stirn, das Aemaeth, löschte die erste Silbe rasch aus, und im Augenblicke stürzte sie in Erde zusammen.

Aber mitten aus diesem Entzücken weckte sie die geliebte Stimme des Erzherzogs mit den Worten: "Wach auf, Knabe, zünde deine Fackel und leuchte mir vor!" Sie taumelte auf und sah Golem Bella, die mit einem Lichte ihn bis vor die Türe begleitet hatte. Sie war in einen schwarzen Mantel gehüllt.

Wir reisen nach Paris, und ich erbiete meinen kriegerischen Mut dem Könige von Frankreich, der tapfere Männer, wenn sie auch klein von Gestalt sind, doch zu schätzen weiß." Golem Bella schwieg still, sie hatte keinen Willen und keine Redensart auf diesen Fall.

Der Erzherzog war in das Haus geschlichen, als der Kleine, über die zweite Bella noch immer sehr verwundert, kaum zur Ruhe gebracht worden; er mußte lange harren, ehe Golem Bella sich losmachen und zu ihm kommen konnte, und jetzt war seine Neugierde aufs höchste gespannt, wie es ihr ergangen und wie sie dem Herrn von Cornelius vermählt worden, was aus der Golem geworden sei, die er vom Juden habe nachbilden lassen, um ihren Mann zu täuschen.

Braka, Cornelius und seine junge Gemahlin, die Golem Bella, stürzten zum Zimmer hinaus, die Ankommende zu beschauen. Wie läßt sich alles gegenseitige Erstaunen malen? Braka wußte durchaus sich nicht zu fassen; Golem war gleichgültig, als wäre sie ihrer Sache zu gewiß, um sich in ihrer eignen Person zu irren. Bella weinte; von der Müdigkeit, vom Hunger erschöpft, hatte sie kaum die Kraft aufzublicken. Cornelius, der sich auf einmal im Besitze zweier Frauen sah und durchaus jetzt nicht begreifen konnte, wozu er überhaupt eine genommen, sprang wie ein brennender Frosch, so nennen es die Feuerwerker, zwischen allen herum, fluchte und schimpfte und wußte eigentlich selbst nicht, was er sagen sollte. Die Magd und Braka kamen zuerst darauf, unsere Bella möchte doch wohl die echte sein, aber Cornelius widersprach heftig, weil ihm die geschmückte Golem besser gefiel als Bella in den alten Lumpen der Dorfsängerin. Bella bat nur um ein Nachtlager und Nahrung, weil sie erschöpft sei von Müdigkeit; wenn sie am Morgen nicht mehr geduldet werden sollte, könnte sie leicht weiterziehen. Aber auch dies wollte Golem nicht leiden, die, wie wir wissen, außer den wenigen Gedanken, welche der Spiegel von Bella zu ihr übergetragen und die ihr eine auswendig gelernte Form waren, ein echtes Judenherz in ihrem Körper bewahrte und jetzt in der Furcht, die Fremde könnte sie verdrängen oder Geld kosten, schrie: daß, wenn sie nicht freiwillig gleich das Haus verließe, wenn sie ihre trügliche

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