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Theonie! Theonie!“ rief die alte Dame entsetzt und für ihren Neffen Partei nehmend. „Welche Gedanken! Meine Schwägerin, Deine Tante, war eine kalte, mißtrauische Natur. Sie erzog ihren Sohn lediglich aus Pflichtgefühl. Liebe empfand sie weder für ihn, noch für ihren verstorbenen Mann. Obgleich sie seine Mutter war, war ihr Urteil im schlechten Sinn getrübt. Sie ließ überhaupt keinem etwas Gutes, sie sah stets nur die Schattenseiten der Menschen. Tankred wurde leichtsinnig und genußsüchtig, weil sein Vater ihm ein trauriges Beispiel gab, und die Mutter ihm nie einen Funken Liebe zeigte, aber er ist nicht verdorben, nicht schlecht, berechnend oder gar verbrecherisch. Grade Menschen wie Tankred bringt man oft am sichersten zur Umkehr, wenn man ihnen Vertrauen schenkt. Ihr ersticktes Ehrgefühl erwacht dann, und sie bestreben sich, zu zeigen, daß sie doch im Grunde etwas anderes sind, als wofür man sie hält.“

War er jemals besonders genußsüchtig gewesen, seitdem ihn die dicke Sonnenwirthin im Schwarzwalde seine kindische Naschhaftigkeit so theuer hat büßen lassen? War er nicht an rauhe Kost, Schwere Arbeit, freudlose Tage und herbe Entbehrungen gewohnt, bevor er hieher kam? Was hat er Großes draußen zu erwarten, zumal er nicht weiß, was aus der Emmerenz geworden?

Ihr rotgoldenes Haar strahlte schon allein ein reiches sommerliches Lächeln; Ilse war im Grunde viel zu genußsüchtig, als daß sie unter Gedanken lange hätte leiden mögen, und es schien, als ließe sie ihr rotes Haar immer gern wie zu einem täglichen Lebensfest leuchten. Die Deckbevölkerung hatte sich vermehrt und verändert.

Er war in der That ein großer Meister unsrer Sprache und besaß zu gleicher Zeit die Beredtsamkeit des Redners, des Polemikers und des Historikers. Sein sittlicher Character würde wenig Tadel erfahren haben, hätte er einem weniger heiligen Stande angehört; aber das Schlimmste, was man ihm nachsagen kann, ist, daß er gleichgültig, genußsüchtig und weltlich war.

Leise, ganz leise seufzte er dabei auf. Er wußte ja, die Schachtel, die dort neben der Pfeife stand, war leer blank leer wie sein Teller ... und seine Tasche. Wie sollte er auch Tabak kaufen, wenn die Mutter, die liebe, kaum zu essen hatte! »Was der Mensch doch gleich genußsüchtig ist, wenn er den Magen voll hatdachte er bei sich. Die Mutter aber hatte den Sehnsuchtsblick bemerkt.

Richter war endlich verlobt mit dem Mädchen aus reicher, Oberlehrern sonst unzugänglicher Familie; und der Bräutigamsstand bekam ihm schlecht. Er ward reizbar, genußsüchtig, verlor leicht seinen sonst so gesetzten Beamtenkopf.