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Aktualisiert: 29. Mai 2025
Ich erwartete keinen Dank dafür, denn daß ich sie schaffen konnte, war Dank genug. Nur nehmen, nur gebrauchen sollten sie meine Klingen und Pfeile. »Warte die Zeit ab,« sagte mein Mann. Aber ich fieberte nach Tat, nach Wirken, ich konnte nicht warten. Dem Arbeiterinnen-Bildungsverein und einzelnen der führenden Genossinnen hatte ich mein Buch zur Verfügung gestellt.
Ich selbst teile diese Auffassung vollkommen.« Meine Stimme hob sich und wurde schärfer; zu schneidendem Schwert sollte jedes meiner Worte sie schleifen. »Wer vorurteilslos und logisch denkt und sich eingehend mit der Frauenfrage, wohl gemerkt, der ganzen Frauenfrage, nicht mit der Damenfrage, beschäftigt, der muß notwendig zur Sozialdemokratie gelangen.« Stürmische Choruse unterbrachen mich, die der Beifall der Genossinnen vergebens zu ersticken suchte. »Mit anderen Worten: wer es nicht tut, ist ein Dummkopf oder ein Heuchler?!« schrie eine der Damen vom Pressetisch zitternd vor Aufregung.
Wir verabschiedeten uns mit einer kühlen Verbeugung, und während sie, umringt von den Genossinnen, ihrem Absteigequartier entgegenging, fuhr ich allein nach Hause. Ich kämpfte mit den Tränen. In dem engen Kreise der Arbeiterinnenbewegung Wanda Orbin als Gegnerin gegenüberzustehen, das bedeutete entweder mein Ausscheiden aus ihm oder einen endlosen aufreibenden Kampf.
Heute würde mich der Humor im Stich gelassen haben, auch wenn ich ihn je besessen hätte. Es war alles so eng gewesen, so drückend, wie die schmutzige Stube und die eingeschlossene Luft in ihr; kein großer Gesichtspunkt war zutage getreten. »Wir Genossinnen sind immer einig,« hatte Wanda Orbin mir gesagt.
Zwischen Fisch und Braten benutzte ich die Gelegenheit, um meines Nachbarn Ansicht über den bevorstehenden Frauenkongreß einzuholen. Eine Notiz in Wanda Orbins Zeitschrift hatte mir zu denken gegeben. »Die Genossinnen haben beschlossen, die Einladung zum Kongreß abzulehnen,« hieß es darin.
Mit Blumen, Bändern und Edelsteinen aufs herrlichste geschmückt, einen Myrtenkranz auf dem Haupte, wurde sie von ihren weißgekleideten Genossinnen unter frommen Gesängen unserem Dubrogin dargebracht, daß er segnend seine Hände auf sie lege und die Blüte ihres Leibes verkoste.
»Ich stelle den Antrag, daß wir uns der entstehenden Dienstbotenbewegung mit allem Nachdruck annehmen,« sagte ich, als ich wieder einmal mit den Genossinnen zusammenkam; »in jeder Versammlung müssen einige von uns anwesend sein. Wir dürfen die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, um diese rechtlosesten unter den Arbeiterinnen zum Bewußtsein ihrer Klasse zu erziehen.
Martha Bartels sagte nicht ohne Betonung: »Wir bleiben natürlich dem Grundsatz treu, nur bewährte Genossinnen mit einer Delegation zu betrauen.« Darauf wurde die große, hagere Frau Resch gewählt; sie trug schon seit Jahren unermüdlich Flugblätter aus, und ihr Mann war eine Größe in der inneren Bewegung. »Was kümmerst du dich um die Weiber!« meinte mein Mann ärgerlich, als ich ihm klagte.
In jenen Tagen erklärte Wanda Orbin in der 'Freiheit', daß die Genossinnen verpflichtet seien, sich der Dienstbotenbewegung anzunehmen. Wenn sie schon ohne besonderen Beschluß immer häufiger in den Versammlungen erschienen, so war dies das Signal zur
Gleich darauf hörte ich Reinhards Namen nennen, und im selben Augenblick seine Antwort: ein scharfes »Nein«. Ich wurde gewählt er nicht. Glückwünschend umringten mich die Genossinnen. Aber jedes Wort, das sie sagten, ließ mich dunkler erröten. Am Ausgang traf ich Reinhard. »Das hätte ich von Ihnen nicht erwartet,« sagte er. »Sie kannten doch den tieferen Sinn der Resolution.«
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